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Im Herbst endet der SupportKeine Sicherheitsupdates mehr für Windows 10 – Das können Sie tun

Lesezeit 4 Minuten
Ein Computerbildschirm zeigt das Update auf Windows 10 mit einer Lupe.

Im Oktober 2025 stellt Microsoft die kostenfreie Unterstützung für Windows 10 ein.

Im Herbst stellt Microsoft den Support für das in die Jahre gekommene Betriebssystem ein. Steffen Haubner erklärt, was Sie jetzt tun können.

Sie haben es sicher schon gelesen oder gehört: Am 14. Oktober 2025 stellt Microsoft die Sicherheitsupdates für Windows 10 ein. Das ist keine Lappalie, sondern setzt die betroffenen Rechner der zunehmend großen Gefahr aus, Opfer eines Hackerangriffs zu werden und damit auch andere Rechner und Netzwerke zu gefährden. Obwohl der Umstieg auf Windows 11 kostenlos ist, arbeiten nach wie vor 60 Prozent der Windows-Nutzer mit dem Vorgänger.

Steffen Haubner

Steffen Haubner

schreibt als Journalist über Technik- und Medienthemen...

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Laut dem Sicherheitsunternehmen Eset benötigen allein in Deutschland rund 32 Millionen Rechner dringend ein Upgrade. Die Zurückhaltung vieler Nutzer hängt unter anderem mit den selbst für Experten schwer durchschaubaren Hardwarevoraussetzungen zusammen. Wenn auf Ihrem PC noch Windows 10 läuft und Sie sich bisher einfach gescheut haben, auf Version 11 umzusteigen, machen Sie die Probe aufs Exempel. Eigentlich sind beide Windows-Versionen sehr ähnlich, und Sie brauchen keine brandaktuelle Hardware. Windows 11 läuft nach Überwindung einiger Kinderkrankheiten mittlerweile auch rund. Wenn Sie gar nicht damit zurechtkommen, gibt es eine Reihe nützlicher Tools, um Windows 10 auf Windows-11-PCs zu simulieren.

Upgrade automatisch oder über USB-Stick möglich

Prüfen Sie zunächst, ob ein Upgrade auf Ihrem PC möglich ist. Speichern Sie Ihre aktuellen Arbeiten und machen Sie ein Backup Ihrer wichtigen Daten. Wie sich das schnell erledigen lässt, war hier kürzlich Thema. Entfernen Sie externe Laufwerke wie per USB angeschlossene Festplatten. Falles Sie den Virenschutz eines Drittanbieters benutzen, schalten Sie diesen ab. Klicken Sie im Windows-Startmenü auf „Einstellungen“ und dann auf „Windows Update“. Hier sollte „Erhalten Sie die neuesten Updates, sobald Sie verfügbar sind“ aktiviert sein. Klicken Sie auf „Nach Updates suchen“. Wenn Ihnen nun „Windows 11, Version 24H2“ angeboten wird, ist alles gut. Klicken Sie auf „Herunterladen und installieren“ und folgen Sie den weiteren Anweisungen.

Alternativ können Sie Windows 11 über ein Speichermedium wie eine selbst gebrannte Disc oder einen USB-Stick installieren. Die dafür notwendige ISO-Datei stellt Microsoft unter der Adresse www.microsoft.com/de-de/software-download/windows11 bereit. Unter https://is.gd/TvtXla (die Adresse wurde von mir gekürzt) liefert Microsoft weitere Informationen zum Upgrade-Prozess. Wenn Sie unsicher sind, ob Ihr PC die Voraussetzungen für ein Upgrade erfüllt, können Sie unter https://is.gd/b3xVzD eine App herunterladen, die eine „PC-Integritätsprüfung“ durchführt.

Wichtigste Voraussetzung: ein 64-Bit-Prozessor. Ist dieser nicht an Bord, ist ein Upgrade nicht möglich. Ein nur gewichtiges Hindernis ist auch ein zu klein bemessener Arbeitsspeicher (RAM). Vier Gigabyte sollten es mindestens sein, damit das Arbeiten nicht quälend langsam wird. Der RAM lässt sich bei Desktop-PCs aber meist relativ leicht nachrüsten, selbst bei Notebooks ist das unter Umständen möglich. Fragen Sie dazu einen versierten Bekannten oder einen Fachhändler. Haben Sie diese beiden Hindernisse ausgeschlossen, wird es leider etwas komplizierter.

Die schlechteste Option: gar nichts zu tun

Möglicherweise liegt es an den falschen Einstellungen im BIOS / UEFI. Das ist die sogenannte Firmware, die in den Tiefen Ihrer Hardware abgelegt ist und dafür sorgt, dass Windows überhaupt starten kann. Hier könnte etwa das erforderliche „Secure Boot“ nicht aktiviert sein, obwohl das eigentlich möglich wäre. Um Näheres zu erfahren, laden Sie unter https://github.com/rcmaehl/WhyNotWin11 die kostenlose App „WhyNotWin11“ herunter. Sie finden sie unter „Download“ und „Download the latest stable release“. Alternativ suchen Sie über den Browser nach „WhyNotWin11“ und wählen eine Download-Quelle Ihres Vertrauens.

Hier könnte sich nun herausstellen, dass „TPM 2“ nicht erkannt wurde. Das „Trusted Platform Module“ ist ein spezieller Chip auf der Hauptplatine Ihres Computers. Es enthält einen kryptografischen Schlüssel, der für die Systemsicherheit wichtig ist. Microsoft hat festgelegt, dass die Version „TPM 2“ vorhanden sein muss, damit Windows 11 installiert werden kann. Hier gibt es noch einen letzten Notanker, nämlich das Open-Source-Programm „Rufus“, kostenlos erhältlich unter https://rufus.ie/de/. Damit können Sie einen ISO-Installationsdatenträger (siehe oben) für das Upgrade nutzen und die Restriktionen umgehen, indem Sie Ihren PC über einen USB-Stick starten. Das sollte aber nur jemand tun, der halbwegs versiert im Umgang mit Computern ist.

Zählen Sie sich selbst nicht dazu, sollten Sie erwägen, einen neuen Windows- oder Apple-Rechner zu kaufen oder Windows durch das freie Betriebssystem Linux zu ersetzen. Das ist inzwischen dank nutzerfreundlicher Distributionen kein Hexenwerk mehr, erfordert aber die Bereitschaft, sich etwas einzuarbeiten. Die schlechteste Option ist jedenfalls wie so oft: gar nichts zu tun.