Erst schrubben, dann gurgeln: Mundspülungen ergänzen die Zahnpflege. Die Zeitschrift «Öko-Test» entdeckt bei ihrer Untersuchung jedoch bedenkliche Duftstoffe.
Sechs Produkte sind „sehr gut“ oder „gut“Viele Mundspülungen enthalten bedenkliche Inhaltsstoffe
Als Muss bei der täglichen Zahnpflege gelten Mundspülungen zwar nicht. In bestimmten Fällen können sie die Mundhygiene aber sinnvoll ergänzen - zum Beispiel, wenn das Zahnfleisch akut entzündet ist. Oder wenn eine feste Spange es schwer macht, überall gründlich zu putzen.
27 Mundspülungen aus Drogerien, Supermärkten und Discountern hat die Zeitschrift „Öko-Test“ untersucht (Ausgabe 9/2024). Alle enthalten Fluorid, das den Zahnschmelz widerstandsfähiger macht und damit vor Karies schützt. Für Kinder unter sechs Jahren eignen sich diese Spülungen aber nicht - zu groß ist das Risiko, dass sie zu hohe Mengen an Fluorid verschlucken. Kinder zwischen sechs und zehn Jahren sollten Spülungen nur unter Aufsicht verwenden.
Mundspülungen im Test: Mehr als die Hälfte der Produkte kann „Öko-Test“ empfehlen
Und wie machen sich die Produkte im Test? Die gute Nachricht: Mehr als die Hälfte der Mundspülungen können die Testerinnen und Tester empfehlen. Die sechs Naturkosmetik-Produkte im Test schneiden allesamt „sehr gut“ oder „gut“ ab.
Und was ist mit der anderen knappen Hälfte? Hier entdeckte „Öko-Test“ verschiedene bedenkliche Inhaltsstoffe, drei Spülungen rasseln sogar mit der Note „ungenügend“ durch. Dafür sorgt etwa das aggressive Tensid Natriumlaurylsulfat, das zu Reizungen der empfindlichen Schleimhäute im Mund führen kann.
Auch ein bedenklicher Duftstoff sorgt bei einigen Produkten für schlechtere Noten: Methylsalicylat wurde von der EU als vermutlich fortpflanzungsschädigend eingestuft, zudem gilt es als allergen. Apropos allergen: Bei einem Produkt bemängeln die Tester, dass es Teebaumöl enthält. Dieser Inhaltsstoff löst „Öko-Test“ zufolge relativ häufig allergische Reaktionen aus. Zudem steht er im Verdacht, die Fruchtbarkeit zu schädigen. Es ist „Öko-Test“ zufolge abzusehen, dass er im Herbst durch die Europäische Chemikalienagentur als wahrscheinlich reproduktionstoxisch eingestuft wird.
Punktabzug gab es auch für die Produkte, denen Alkohol zugesetzt ist. „Öko-Test“ kritisiert diesen Inhaltsstoff nicht nur, weil er für trockene Alkoholikerinnen und Alkoholiker problematisch sein kann. Oft werden Mundspülungen auch von Kindern und Jugendlichen verwendet, die eine feste Zahnspange tragen. (dpa)