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„Enthält zu viel Absurdes“Kreml hat Zweifel an neuen Beweisen für Vergiftung Nawalnys

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Nawalny (1)

Der Kreml-Kritiker Alexej Nawalny und seine Frau Julia in der Berliner Charité

Moskau – Der Kreml hat Zweifel an neuen Beweisen für eine Vergiftung des Oppositionellen Alexej Nawalny bereits in Russland. Sein Team hatte zuvor berichtet, dass an einer Wasserflasche in Nawalnys Hotelzimmer in Sibirien Spuren des Nervengiftes Nowitschok gefunden worden seien. „Die Geschichte enthält zu viel Absurdes, um jemanden aufs Wort zu glauben“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau der Agentur Interfax zufolge.

„Wir können das nicht aufklären, weil die Flasche, wenn sie es war, ins Ausland gebracht wurde – nach Deutschland oder woanders“, meinte Peskow. Das, was als Beweise für eine Vergiftung gelten solle, sei mitgenommen worden. „Toxikologen sagen, eine Flasche mit Spuren eines chemischen Kampfstoffes kann man nicht einfach irgendwo hinbringen.“

Nawalnys Team hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass man in dem Hotel in der sibirischen Stadt Tomsk Flaschen und andere Gegenstände sichergestellt habe, nachdem Nawalny auf einem Inlandsflug nach Moskau zusammengebrochen war. Ein deutsches Labor habe die Nowitschok-Spuren an der Wasserflasche nachgewiesen, hieß es.

Behauptungen aus Moskau

In Moskau gab es zuletzt immer wieder die Behauptung, Nawalny sei womöglich erst nach seiner Abreise vergiftet worden und nicht in Russland. Russische Ärzte hatten nach eigener Darstellung keine Hinweise auf eine Vergiftung gefunden. Kremlsprecher Peskow sagte, Aufschluss könne es nur geben, wenn Deutschland die Ergebnisse der Untersuchung Russland zur Verfügung stelle.

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Nawalny wird seit dem 22. August in der Berliner Universitätsklinik Charité behandelt. Wochenlang lag er in einem künstlichen Koma. Nach Angaben von Speziallaboren wurde er mit einem international verbotenen Nervenkampfstoff der Nowitschok-Gruppe vergiftet.

Russland bestreitet Vorwürfe, etwas mit dem Fall zu tun zu haben.Peskow sagte, wenn in Russland Spuren chemischer Waffen gefunden worden wären, dann wäre Kremlchef Wladimir Putin auch sofort darüber informiert und der Ausnahmezustand ausgerufen worden. (dpa)