Corona-PandemieKölner Kirchen wollen Präsenzgottesdienste zu Ostern
Köln – Bund und Länder appellieren an die Religionsgemeinschaften, an den Kar- und Ostertagen „religiöse Versammlungen nur virtuell durchzuführen“. Werden in den Kölner Kirchen deshalb keine Präsenzgottesdienste stattfinden? Die Frage ließ sich bislang nicht eindeutig beantworten. „Wir vom Dom folgen dem, was das Generalvikariat für das gesamte Erzbistum vorgibt“, sagte Dom-Sprecher Markus Frädrich. Das Erzbistum hat die Reaktion des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, auf seine Homepage gestellt. Darin heißt es: „Ostern ist das wichtigste Fest für uns. Gottesdienste sind deshalb kein Beiwerk. Bereits zu Weihnachten haben wir gezeigt, wie mit Umsicht und Vorsicht Gottesdienste gefeiert werden können. Darauf wollen wir auch Ostern nicht verzichten.“
Das Erzbistum setzte hinzu, es schließe „sich dieser Position der Bedeutung der österlichen Gottesdienste vollständig an“ und suche „das Gespräch mit der Landesregierung“. Gottesdienste aus dem Dom würden live übertragen, so Fädrich, das Hygieneschutzkonzept habe sich bewährt: „Von unserer Seite spricht nichts gegen Präsenzgottesdienste“. Unterdessen hat das Metropolitankapitel entschieden, den Dom wieder nur zu Gottesdiensten und für Menschen zu öffnen, die dort beten wollen.
Jede Gemeinde entscheidet eigenständig
„Unter dem Vorbehalt, dass dies nicht ausdrücklich untersagt wird“, werde es an den Kar- und Ostertagen in den katholischen Innenstadt-Kirchen Gottesdienste in Gegenwart von Besuchern geben, sagte Florian Duczek, Referent der Citypastoral. Bisher sei kein zusätzlicher Livestream aus einer der Kirchen geplant. Für alle Fälle sei man dabei, „ein Streaming-Angebot für St. Aposteln auf den Weg zu bringen“. Mutmaßlich bis Donnerstag sei geklärt, bei welchen Kirchen es „digitale Zusatzangebote“ geben werde.
Andy Ebels, Sprecher des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region, betonte, jede Gemeinde entscheide eigenständig. Weihnachten hätten 60 Prozent Präsenzgottesdienste abgehalten: „Es gab keine negativen Schlagzeilen.“
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Sollte die Landeskirche nach den Gesprächen mit der Landesregierung bestimmte Vorgaben machen, würden sich die Gemeinden natürlich daran halten, so Ebels. Johann Weusmann, Vizepräsident der Evangelischen Kirche im Rheinland, teilte in einer „Corona-Information“ mit, man werde sich von den politisch Verantwortlichen „zunächst einmal sehr genau erläutern lassen, warum die bewährten Hygieneschutz-Maßnahmen, die wir als Evangelische Kirche im Rheinland wie alle EKD-Gliedkirchen für unsere Gottesdienste haben, nun nicht mehr ausreichen sollen“. Anschließend werde man beraten, wie man mit dem Appell der Politik umgehe.