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Nach Macron-ÄußerungenErdogan nennt europäische Politiker „Faschisten“

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Erdogan Macron afp

Recep Tayyip Erdogan und sein Amtskollege Emmanuel Macron (r.) im Januar 2020 auf der Libyen-Konferenz in Berlin.

Ankara – Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat europäischen Politikern Islamfeindlichkeit vorgeworfen und sie als „Kettenglieder der Nazis“ bezeichnet. „Feindlichkeit gegenüber dem Islam und den Muslimen ist in manchen europäischen Ländern zu einer Politik geworden, die auf Ebene der Staatschefs persönlich ermutigt und unterstützt wird“, sagte Erdogan am Montag in Ankara.

„Ihr seid im wahrsten Sinne des Wortes Faschisten“, sagte er. „Die Muslime erleben heute eine ähnliche Lynchkampagne, wie sie gegen Juden in Europa zur Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg geführt wurde.“Erdogan wirft Europa und insbesondere dem französischen Staatschef Emmanuel Macron seit Tagen Islamophobie vor und zweifelte am Montag, wie schon am Wochenende, die psychische Gesundheit des französischen Präsidenten an.

Konflikt entzündete sich nach Äußerungen von Frankreichs Präsident Macron

Entzündet hatte sich die Debatte unter anderem an Äußerungen Macrons nach der Tötung eines Lehrers in Frankreich, der Karikaturen des Propheten Mohammed als Beispiel für Meinungsfreiheit im Unterricht gezeigt hatte. Macron hatte daraufhin die Meinungsfreiheit verteidigt und klargestellt, dass Frankreich nicht „auf Karikaturen und Zeichnungen verzichten“ werde, „auch wenn andere sich davon zurückziehen“. Macron hatte nach der Tötung Patys zudem angekündigt stärker gegen radikalen Islamismus vorzugehen. Er sprach davon, einen „Islam der Aufklärung“ schaffen zu wollen, der „mit den Werten der Republik“ vereinbar sei. Nach Ansicht Erdogans betreibt Macron eine gegen alle muslimische Bürger gerichtete Politik.

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Die Feindlichkeit gegenüber dem Islam und Muslimen verbreite sich „regelrecht wie eine Pest“ in Europa, sagte Erdogan am Montag. Der türkische Präsident kritisierte zudem erneut eine Razzia in einer Berliner Moschee wegen Verdachts auf Corona-Subventionsbetrug. „Von hier aus appelliere ich natürlich auch an Kanzlerin Merkel. Bei euch gibt es doch angeblich Glaubensfreiheit? (...) Wie kann es dann sein, dass bei einem Morgengebet mehr als 100 Polizisten die Moschee angreifen?“, sagte Erdogan. In der Türkei könne so etwas nicht passieren, „denn bei uns gibt es wahre Glaubensfreiheit“.

Am Mittwoch hatten etwa 150 Polizisten in Berlin mehrere Firmen und eine Moschee wegen des Verdachts auf Corona-Subventionsbetrug durchsucht. (dpa)