Die Idee gibt es bereits seit 2015: In Flittard in die Bahn einsteigen und in Porz oder Hürth wieder aussteigen.
Eine solche Verbindung hat im rechtsrheinischen Köln bislang gefehlt.
Der Rat der Stadt hat nun eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben.
Flittard Deutz Porz – Die Vorbereitungen für den Bau der Stadtbahnverbindung von Deutz über die Deutz-Mülheimer Straße zum Wiener Platz und weiter nach Stammheim und Flittard haben begonnen. Der Rat beschloss noch kurz vor der Kommunalwahl, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Umweltverbund, zu der unter anderem Aktive des Verkehrsclub Deutschland (VCD) und des Vereins Nachbarschaft Köln-Mülheim-Nord gehören, haben dazu auch schon konkrete Vorstellungen.Die Studie soll klären, wie ein Betriebskonzept der Stadtbahnverbindung von der Deutz-Mülheimer Straße über die Danzierstraße und den Wiener Platz nach Stammheim/Flittard sowie in die entgegengesetzte Richtung weiterführend nach Porz oder Hürth aussehen kann.
Niederflurwagen nach Porz
Inhalt der Studie sollen eine neue Linie mit Niederflurwagen von Flittard über den Ottoplatz nach Porz und eine weitere Verbindung als Hochflurbahn von Flittard nach Hürth über die Severinsbrücke sein. Andere Untersuchungen sollen prüfen, wie in Zukunft eine weitere Verbindung aus Porz kommend über die Rampe der Deutzer Brücke in den Stadtbahntunnel Richtung Kalk und weiter bis Ostheim und Neubrück geführt werden kann.
Als erstes der Planungsabschnitt Mülheim Süd vorgesehen, weil hier bereits ein Bauplanungsvertrag zwischen der Stadt und den Investoren im Mülheimer Süden besteht. Diese wollen den Bau jenes Abschnitts finanzieren, der durch den Bereich ihrer Bautätigkeit geht. Die Planung der anderen Abschnitte will die Stadtverwaltung an die KVB übertragen.Es gibt auch schon erste Vorstellungen vom zeitlichen Ablauf. So können Öffentlichkeitsbeteiligungen für Mülheim Süd 2021 und für Stammheim/Flittard 2023 stattfinden. Die Genehmigungsverfahren würden demnach ab 2022 und 2026 und die Bauausführung ab 2024 und 2028 laufen.
„Wir setzen uns seit 2015 für eine rechtsrheinische Nord-Süd-Straßenbahn ein und freuen uns sehr über diese Entscheidung“, betont Engelbert Becker von der Nachbarschaft Köln-Mülheim-Nord. So viele Netzbausteine und Verbindungsideen seien noch nie ein einem Ratsantrag vorgekommen. Doch wollen er und seine Mitstreiter möglichst früh Vorschläge unterbreiten, um sie in die Planungen einfließen zu lassen.
Da es noch keine Festlegung gibt, wie die Strecke in Deutz verlaufen soll, setzt die Arbeitsgemeinschaft genau hier an. „Wir schlagen vor, die Trasse zwischen den Haltestellen Koelnmesse und Bahnhof Deutz/Lanxess-Arena schrittweise auf die rechte Straßenseite zu verlagern und die neue Linie unmittelbar nach der Bahnunterführung rechts auf den Ottoplatz abbiegen zu lassen“, erklärt VCD-Sprecher Roland Schüler. Dafür müsse der gesamte Bereich der Haltstelle der Linien 3 und 4 samt Straßenverkehr neu geplant werden. Die neue Bahn könne dann über die Mindener Straße zur Rampe der Deutzer Brücke und östlich des U-Bahntunnels der Haltestelle Deutzer Freiheit bis zur Trasse der Linie 7 geführt werden.
Querverbindungen vorgesehen
Die Arbeitsgemeinschaft hat nun einen Bürgerantrag formuliert, den sie in die politischen Gremien einbringen will. Darin enthalten sind auch weitere Vorschläge wie eine Querverbindung zwischen Ostheim und Höhenberg, der Ausbau des Knotens Poststraße, um dort eine Erhöhung des Takts zu erreichen und mehr. „Unser Antrag an die Bezirksvertretung Innenstadt ist derzeit in Vorbereitung“, berichtet Stephan Wagner, ebenfalls VCD.