Museum LudwigJulia Friedrich verlässt Köln und geht nach Berlin
Köln – Julia Friedrich, langjährige Kuratorin des Kölner Museum Ludwig, verlässt Ende Februar 2022 das Haus, um Sammlungsdirektorin des Jüdischen Museums in Berlin zu werden. Das gab das städtische Museum Ludwig bekannt. „Julia Friedrich hat die Ausrichtung des Museum Ludwig entscheidend mitgeprägt“, so Yilmaz Dziewior, Direktor des Ludwig. „In ihrer Zeit an unserem Haus kuratierte sie viele bedeutende Ausstellungen und gab wichtige Impulse für die Sammlungsarbeit.“
Julia Friedrich war 17 Jahre am Museum Ludwig
Julia Friedrich, geboren 1975, studierte Kunstgeschichte und Jüdische Studien in Berlin, Potsdam und Venedig und kam 2004 nach Köln, als Kasper König das Museum Ludwig zu einer der ersten Adressen der Kunstwelt machte. Nach einem Volontariat übernahm sie die Grafischen Sammlungen und zeigte als Kuratorin unter anderem viel beachtete Ausstellungen zu Maria Lassnig, Jo Baer oder Otto Freundlich. Aktuell läuft ihre Pablo-Picasso-Schau über die unterschiedlichen Wahrnehmungen des Künstlers in BRD und DDR. Zudem initiierte sie die Provenienzforschung am Museum mit und betreute die Sammlung Josef Haubrich, aus deren Beständen in den letzten Jahren einige Werke an die Erben enteigneter jüdischer Vorbesitzer zurückgegeben wurden. Zuletzt erregte Friedrich Aufsehen mit ihrer Forschungsarbeit zum Documenta-Kurator Werner Haftmann und der schleppenden Aufarbeitung des NS-Unrechts in der Kunstszene der deutschen Nachkriegszeit.
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Julia Friedrichs Abschied ist zweifelsohne ein großer Verlust für das Museum Ludwig. Das sieht auch Yilmaz Dziewior so: „Auch wenn ich ihren Weggang sehr bedauere“, so der Ludwig-Direktor, „habe ich Verständnis dafür, dass Julia Friedrich nach 17 Jahren in Köln diesen großen Karriereschritt unternimmt.“ Julia Friedrich nannte es ein „Privileg, am Museum Ludwig mit seiner herausragenden Sammlung zeitgenössischer und moderner Kunst arbeiten zu dürfen und gemeinsam mit dem großartigen Team so vieles auf die Beine stellen zu können. Nun freue ich mich auf die Herausforderungen, die das Jüdische Museum Berlin mit seinen ebenso bedeutenden Sammlungen bereithält.“