Kommentar zur SchuleDezentrales Corona-Abitur ist keine schlechte Idee
Mit dem ersten Bildungssicherungsgesetz vom April 2020 reagierte die Landespolitik in NRW auf den ersten Lockdown: Die Schulen befanden sich im Ausnahmezustand, daher mussten Maßnahmen her, um nicht allein Schülerinnen und Schüler, sondern auch Auszubildende und Teilnehmer von Weiterbildungen oder der Lehrerausbildung vor Nachteilen zu schützen. Gut so.
Das Virus macht keine Pause
Am Donnerstag steht bereits das zweite Sicherungsgesetz auf dem Programm des Schulausschusses in Düsseldorf – die Pandemie macht keine Pause, offenbar im Gegensatz zur Bildungspolitik, die allzu lange gezögert hat, das Gesetzgebungsverfahren in Gang zu setzen. Nun soll es regelrecht durchgepeitscht werden.
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Derweil wächst unter den Beteiligten die Unsicherheit, die sich etwa auf einer Demonstration von Abiturientinnen und Abiturienten am kommenden Samstag in Köln Luft machen soll. Während die Prüflinge der Abiturjahrgänge, aber auch Abschlussklassen auf Haupt- und Realschulen, im Chor mit Bildungsexperten nicht müde werden zu betonen, dass sie ihre Leistungsnachweise unter verschärften Bedingungen erbringen, glauben die deutschen Kultusminister, es sei mit ein paar Tagen mehr Vorbereitungszeit und einigen zusätzlichen Aufgaben getan.
Dabei ist ein dezentrales Abi, also eines, das von den Lehrkräften modelliert wird, keine schlechte Idee. Wer wüsste schließlich besser, was in den vergangenen Monaten gelaufen ist, als sie?