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Experten-TippDas ist der beste Zeitpunkt, um Ihr altes Handy zu verkaufen

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Viele Deutsche haben noch ein altes Handy in der Schublade – selbst defekte Geräte können noch verkauft oder gespendet werden.

Köln – Viele alte Handys landen in Deutschland in der Schublade – jeder deutsche Haushalt lagert dort nach Zahlen der Deutschen Umwelthilfe rund 3,1 Mobiltelefone. Dabei können Besitzer ihr gebrauchtes Smartphone mit ein paar Tipps einfach zu Geld machen, je nach Modell und Zustand sind 100 Euro und mehr drin. Ein schöner Nebenaspekt: Es ist auch noch gut für die Umwelt.

Wieviel Geld bei einem Verkauf herauskommt, darüber entscheidet nicht nur das Wo, sondern auch das Wann und Wie. iPhone-Besitzer haben Glück – sie können das meiste Geld rausholen. Bei Ebay gehören verschiedene Modelle des Apple-Geräts zu den zehn meistgekauften Geräten. Mitte 2018 konnte ein iPhone 6s mit 64 Gigabyte Speicher auf dem Portal durchschnittlich 284 Euro erzielen und ein iPhone 7 mit 128 Gigabyte Speicher 439 Euro, teilt Ebay mit. Prinzipiell gilt: je beliebter das Modell, desto besser lässt es sich verkaufen.

Wo können Verbraucher das Smartphone verkaufen?

Bevor die Entscheidung fällt, wo Verbraucher ihr Smartphone verkaufen, sollten sie Preise vergleichen, rät Arne Düsterhöft,Handy-Experte bei dem Verbraucherportal Finanztip. Das geht bei Portalen wie „handyverkauf.net“ oder „bidvoy.net“.

Online-Gebrauchthändler

Diese Variante ist für Verkäufer sehr bequem: Nur ein paar Angaben zum Zustand und das Modell angeben und man bekommt einen Preis genannt. Der Nachteil: Schätzt der Händler den Zustand des Gerätes anders ein als der Besitzer, versucht er den Preis nachzuverhandeln. Wer den Preis nicht ok findet, kann sich das Handy zurückschicken lassen. Wichtig: „Verbraucher sollten auf kostenlosen Rückversand achten.“

Privatverkauf im Netz

Wer mehr Einfluss auf den Preis haben möchte, dem rät der Experte von Finanztip zum Verkauf auf Auktionsplattformen wie Ebay. Dabei müssen Verkäufer allerdings mit einer Provision auf den Verkaufspreis in Höhe von 10 Prozent rechnen. Das bedeutet auch mehr Aufwand: „Ein aussagekräftiges Foto und eine ausführliche Beschreibung sind wichtig für den Verkauf“, erklärt das Unternehmen Ebay.

Für das Foto sollte am besten ein neutraler Hintergrund gewählt werden und das Handy von allen Seiten fotografiert werden. Eine Alternative zu Auktionen können Kleinanzeigenbörsen im Internet sein wie „Kleinanzeigen“ oder „markt.de“ oder „quoka.de“. Bei diesen Portalen ist eigentlich kein Versand vorgesehen.

An- und Verkaufsstellen

Wer sein Smartphone nicht online verkaufen möchte, kann auch zu An-und-Verkaufsläden vor Ort gehen. Gut für Verbraucher: Sie bekommen direkt Bargeld auf die Hand. Allerdings können Verbraucher im Laden schlecht Preise vergleichen. Arne Düsterhöft rät: „Verbraucher sollten sich die behaupteten Mängel unbedingt zeigen lassen, wenn der Preis stark vom Online-Preis abweicht.“

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Wann ist der beste Zeitpunkt für den Verkauf?

„Das Smartphone sollte möglichst vor der Veröffentlichung neuer Modelle verkauft werden, da die Preise der Vorgänger-Modelle mit der Veröffentlichung neuer Top-Modelle sinken“, sagt Tim Bauer von „Handyverkauf.net“.

Auch von Ebay heißt es: „Der Umsatz von gebrauchten Mobiltelefonen sei in den beiden Wochen vor und nach dem Launch eines Neugerätes um bis zu 31 Prozent höher als im Jahresdurchschnitt.“ Für den Verkauf auf Auktionsplattformen spielt auch der Tag und die Uhrzeit eine Rolle. Sonntags sei der beste Tag für einen Verkauf – Ebay rät dazu, dass die Auktion vor dem „Tatort“ enden sollte.

Was müssen Besitzer vor dem Verkauf beachten?

„Bevor Besitzer das Smartphone aus der Hand geben, sollten sie ihre Daten sichern und das Handy auf Werkseinstellungen zurücksetzen. So sind die Daten schnell und sicher gelöscht“, sagt Düsterhöft.

Wenn man an Privatpersonen verkauft, reiche es nicht aus das Telefon nur auf Werkseinstellungen zu setzen, sagt Tim Bauer vom Preisvergleichsportal „handyverkauf.net“. Der Grund: Daten könnten wiederhergestellt werden. Ankaufportale würden meist Löschsoftware nutzen. Außerdem sollten auch Sim-und Speicherkarten entfernt werden. „Bei Apple-Geräten mit iOS 7 oder höher muss darauf geachtet werden, dass die Aktivierungssperre deaktiviert wird“, weiß Bauer.

Was sollte man sonst noch wissen?

Wer einen guten Preis erzielen möchte, sollte sein Smartphone immer gut behandelt: Eine Schutzhülle und Displayfolie sollten Smartphone-Besitzer nutzen, rät Dr. Katharina Eylers, Referentin Umweltpolitik & Technische Regulierung beim Verband Bitkom.

Sie erklärt außerdem: „Wer funktionstüchtige Handys weitergibt, leistet einen Beitrag zum Umweltschutz.“ Wichtig sei auch das Display mit einem Mikrofasertuch zu reinigen. „Auch Ladegerät sowie Originalverpackung samt Bedienungsanleitung sollten stets aufbewahrt werden. Ist zudem noch die Originalrechnung vorhanden, kann der potenzielle Käufer ausschließen, Diebesgut zu kaufen.“

Wo gehört ein defektes Handy hin?

Smartphones dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden – auch wenn sie kaputt sind. „Die Geräte enthalten zahlreiche wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber, Palladium und Kobalt, die beim Recycling wiedergewonnen werden können. Teilweise lassen sie sich auch noch gegen kleines Geld an Bastler verkaufen“ sagt Eylers vom Verband Bitkom. Das Handy kann auch bei einem Recyclinghof oder in größeren Elektronikläden abgegeben werden.

Wer der Umwelt etwas Gutes tun möchte, kann funktionierende und defekte Mobiltelefone spenden. Beim Naturschutzbund fließt das Geld in die Renaturierung der Havel, der Tierschutzverein Pro Wildlife setzt das Geld für sein Affenschutzprogramm ein und „handysfuerdieumwelt.de“ gibt seine Erlöse an die Projekte der Deutschen Umwelthilfe.