AboAbonnieren

China-kritische Buchhandlung eröffnetPolizei verhindert erneute Proteste in Taiwan

Lesezeit 1 Minute
Neuer Inhalt

„Taiwan ist ein Ort der Freiheit und der Demokratie, wo wir immer noch das Recht haben, Bücher zu lesen“, sagte der 64-jährige Lam Wing Kee bei der Eröffnung. (Symbolbild)

Taipeh – Der China-kritische Buchhändler Lam Wing Kee aus Hongkong hat ein neues Geschäft in Taiwan eröffnet. „Taiwan ist ein Ort der Freiheit und der Demokratie, wo wir immer noch das Recht haben, Bücher zu lesen“, sagte der 64-Jährige bei der Eröffnung am Samstag. Lam war einer von fünf Buchhändlern, die 2015 aus Hongkong „verschwunden“ waren. Nach eigenen Angaben wurde Lam monatelang in China festgehalten und verhört.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Fälle sorgten international für Empörung. Auch in seinem neuen Laden Causeway Bay Books in Taipeh verkauft Lam Bücher, die sich kritisch mit der Führung in Peking auseinandersetzen. „Die Wiedereröffnung ist sehr bedeutsam“, sagte er. Sie wurde mit Spendenaufrufen im Internet möglich. Dabei kamen rund 180.000 Euro zusammen. Lam hatte zwar 2016 die Erlaubnis erhalten, nach Hongkong zurückzukehren. Allerdings plante die Peking-treue Verwaltung in Hongkong im vergangenen Jahr ein Gesetz, das Auslieferungen an die Volksrepublik erlaubt hätte.

Die inzwischen aufgegebenen Pläne riefen monatelange Massenproteste in Hongkong hervor, Lam floh nach Taiwan. Auch in Taiwan ist Lam nicht frei von Nachstellungen: Er erhielt einen Drohbrief und wurde am Dienstag von einem Unbekannten mit roter Farbe überschüttet. Die Polizei ermittelt zudem wegen einer Todesdrohung gegen ihn auf einer Regierungsseite. (dpa)