Von so einer Gewinnmarge träumt jeder Verkäufer in der ZDF-Trödelsendung.
„Traumstück“Fünf-Mark-Flohmarktfund aus Koblenz bringt Rekord-Erlös bei „Bares für Rares“
Franz-Josef Noll aus Koblenz war sich im Vorfeld der ZDF-Sendung „Bares für Rares“ am Freitag (3. Mai) noch unsicher, ob es sich bei seiner Vase überhaupt um eine Rarität handelt. Er sei kürzlich in einem Museum gewesen und habe ähnliche Vasen dort entdeckt. Aber über den tatsächlichen Wert war sich der Verkäufer sichtlich im Unklaren.
Am Tresen der Expertise machte das Stück unterdessen sofort Eindruck. Selbst Moderator Horst Lichter erriet auf den ersten Blick, dass es sich um etwas Besonderes handeln könnte. Er vermutete, dass es sich um den Hersteller Kandern handeln könnte – und lag damit genau richtig.
„Bares für Rares“: Vase vor dreißig Jahren auf dem Flohmarkt erstanden
Vor dreißig Jahren habe er die Vase auf einem Flohmarkt erstanden. Sie habe ihm damals direkt gefallen, mit Sammeln habe er aber noch nichts am Hut gehabt. Fünf D-Mark habe er damals dafür bezahlt, erinnert sich Noll im Gespräch mit Horst Lichter.
„Ich sach mal so: Da haste einen guten Fang gemacht“, erklärte Horst Lichter noch vor der Expertise. „Aber wenn die wirklich daher kommt, wo ich eben vermutet habe, dann ist das ein ganz berühmter und guter Keramiker.“
„Bares für Rares“: Vase ist über 100 Jahre alt
„Bares für Rares“-Experte Colmar Schulte-Goltz konnte dem nur beipflichten. Die Vase stamme aus einer Zeit um 1900 im Jugendstilcharakter. Entworfen wurde sie vermutlich von Professor Max Laeuger, gefertigt in den Tonwerken Kandern. Leider mit ein paar oberflächlichen Beschädigungen, aber die fielen nicht groß ins Gewicht.
Franz-Josef Noll aus Koblenz ließ als Wunschpreis ein mutiges 300 Euro verlauten. Aber ist die Vase wirklich so viel wert? Experte Schulte-Goltz steigerte sogar noch diese Erwartungen um ein Vielfaches: Zwischen 600 und 700 Euro lag die Expertenschätzung. Hätte der werte Professor das Stück persönlich signiert, wäre sie sogar bis 2000 Euro wert, so Schulte-Goltz.
Wettbieten um Flohmarktfund bei „Bares für Rares“
Bei der Händlerrunde von „Bares für Rares“ musste der Verkäufer nicht lange für seine Vase werben. „Das ist keine Vase, das ist ein Kunstwerk“, stellte Händler Markus Wildhagen unumwunden fest und umarmte das gute Stück, als wolle er es nicht mehr hergeben.
Die Gebote starteten bei 200 Euro, schraubten sich aber schnell in die Höhe. Selbst als die Runde bei 650 Euro angekommen war, hatte der Koblenzer kaum Zeit, um sich zu dem Gebot zu positionieren, schon ging das Wettbieten weiter.
„Bares für Rares“: Verkauf bringt das 320-Fache des ursprünglichen Kaufpreises
800 Euro war Markus Wildhagen schließlich bereit zu zahlen. Ein Preis, mit dem sich auch Franz-Josef Noll zufrieden zeigte. Und so ging die Vase bei „Bares für Rares“ für das 320-Fache des ursprünglichen Kaufpreises über den Tisch.
Trotz des hohen Preises, der ja sogar über der Expertise lag, und der rekordverdächtigen Gewinnmarge, war die Händlerrunde ein wenig neidisch auf den Fang Wildhagens. „Ein Traumstück“, „Prunkexemplar“, waren sich alle einig.