Mehr als 350 Einträge enthält das „Denkmal an die Freundschaft“ von 1791. Experte Schulte-Goltz war sichtlich begeistert.
Von 1791„Denkmal der Freundschaft“ aus Gummersbach beeindruckt bei „Bares für Rares“ sogar Experten
Renate und Jürgen Comuth aus Gummersbach hatten im Vorfeld der ZDF-Trödelsendung „Bares für Rares“ vom Dienstag (16. April) schon ziemlich genaue Vorstellungen von der Expertise. Vor allem, wie alt ihr Poesiealbum war und woher es stammt. Doch Experte Colmar Schulte-Goltz konnte dann doch noch einige interessante Hintergrundgeschichten hinzufügen.
Schulte-Goltz war unterdessen selbst sichtlich begeistert von dem Verkaufsobjekt aus Gummersbach. Das ahnte auch Horst Lichter schon auf den ersten Blick: „Oh, Handschuhe, ein kleines Büchlein, dann muss es sehr alt sein!“
„Bares für Rares“: Renate Comuth aus Gummersbach bekam Poesiebuch von 1791 bei einer Reise geschenkt
„Das Denkmal der Freundschaft“ trug das kleine Büchlein als Titel. Es handelte sich um ein Poesiealbum aus den Jahren 1791 bis 1797. Es war also nicht nur alt, sondern geradezu uralt. Renate Comuth hat das schöne Exemplar bei einer Reise nach Siebenbürgen in Rumänien von Freunden zum Dank geschenkt bekommen, berichtet sie im Gespräch mit Lichter.
Dieses „Denkmal der Freundschaft“ sei vom damaligen Besitzer über Jahre gepflegt worden. Ganz unüblich sei dies damals nicht gewesen und gehe auf die Zeit des Humanismus zurück, erklärt der „Bares für Rares“-Experte.
Das Buch sei in einem außergewöhnlich guten Zustand und weise nur einige Beschädigungen auf, die aufgrund seines hohen Alters zu vernachlässigen seien, so Schulte-Goltz. Der Einband zeigt eine schöne Goldprägung und es beinhalte viele Einträge mit teils bunten Verzierungen und Zeichnungen.
Expertenschätzung bei „Bares für Rares“ trifft ziemlich genau die Erwartungen
Bei dem Urheber habe es sich um Daniel Gottlieb Heinrichs gehandelt. Die Einträge seien in Latein oder Deutsch gehalten, insgesamt seien es mehr als 350.
Die Expertenschätzung lag unterdessen ziemlich genau in dem Rahmen, den sich das Ehepaar aus Gummersbach mit ihrem Verkauf bei „Bares für Rares“ erhofft hatte. „Poesiealben aus dem 18. Jahrhundert sind immer noch häufig im Kunsthandel zu finden. Tatsächlich ist die Sammlerschar dafür konstant“, so der Experte. Aber einfach zu verkaufen sei es nicht, deswegen liege seine Schätzung zwischen 350 und 400 Euro.
Julian Schmitz-Avila schließt „Bares für Rares“-Runde mit denkwürdigem Spruch
Auch in der Händlerrunde bei „Bares für Rares“ sorgte das alte Poesiebuch von 1791 für Staunen und Begeisterung. Allerdings verliefen die Gebote nur zögerlich. Doch mit dem letzten Angebot von Julian Schmitz-Avila über 300 Euro zeigte sich auch das Paar aus Gummersbach zufrieden.
„Auf dass wir alle unsere Freunde so ehren wie das diese hier dort getan haben“, erklärte Schmitz-Avila beim Blick in sein neues Poesiealbum. Ein Spruch, dem sich auch die anderen Händlerinnen und Händler der ZDF-Trödelsendung anschließen wollten.