AboAbonnieren

CoronaAb sofort dürfen in NRW sieben Impfdosen pro Ampulle verimpft werden

Lesezeit 2 Minuten
Impfstoff Biontech Symbol

Eine Ampulle des Impfstoffes von Biontech und Pfizer. In NRW dürfen aus dieser nun sieben Impfdosen gewonnen werden.

Köln – In Nordrhein-Westfalen dürfen ab sofort sieben statt sechs Impfdosen aus einer Ampulle der Hersteller Biontech und Pfizer gezogen werden. Das teilte das Gesundheitsministerium dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf Anfrage mit. Allerdings unter Einschränkungen: Der Impfstoff aus verschiedenen Ampullen darf nicht vermischt werden. Zudem ist die siebte Dosis nur einzusetzen, sofern noch mindestens 0,3 Milliliter des Vakzins in der jeweiligen Ampulle übrig sind.

Jürgen Zastrow, der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung in Köln, begrüßt die Entscheidung: „Wir können nun aus jeder Ampulle sieben statt sechs Dosen gewinnen, das sind 14 Prozent mehr. Ich bin froh, dass das Gesundheitsministerium diese Anpassung vorgenommen hat – sie war überfällig“, sagt er.

Impfstoff-Ampullen von Biontech und Pfizer werden überfüllt

Offiziell enthält eine Ampulle des Impfstoffes von Biontech und Pfizer zwei Milliliter des Vakzins. Die Ampullen werden jedoch „aus technischen Gründen regelhaft überfüllt“, wie ein Sprecher des Ministeriums mitteilte. Dadurch ist es bei einem sorgfältigen Umgang möglich, eine siebte Ampulle zu gewinnen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Für Zastrow steht die bisherige Vorgabe, höchstens sechs Dosen zu verimpfen, stellvertretend für die Praxisferne des Gesundheitsministeriums. „Es gibt einen Widerspruch zwischen den komplizierten Vorgaben und den Impfzielen“, so Zastrow: „Auf Sicht werden wir nur die Vorgaben erfüllen oder die Ziele erreichen können. 60 Prozent unserer Arbeit besteht aus Bürokratie, 40 Prozent aus Medizin.“ Man müsse in der Bürokratie insgesamt besser werden, um schneller impfen zu können.

Bis Anfang des Jahres durften aus den Ampullen lediglich fünf Dosen gewonnen werden. Die Umstellung von fünf auf sechs Dosen führte allein in Köln dazu, dass bereits in den ersten beiden Januarwochen 571 Intensivärztinnen, Pfleger sowie Rettungskräfte zusätzlich geimpft werden konnten.