Autofreies QuartierInvestor will am Veybach 110 Wohnungen bauen
Euskirchen – Aus dem Gelände, auf dem in Euskirchen früher die Papierfabrik Schulte stand, könnte ein Wohngebiet werden. Es liegt zwischen Nordstraße, Keltenring und Veybach. Die Fabrik war Anfang der 1990er-Jahre in Flammen aufgegangen. Der Eigentümer der Fläche ist jetzt auf die Stadt zugekommen, um auszuloten, was Verwaltung und Politik von seiner Idee halten, auf dem Areal acht Mehrfamilienhäuser zu errichten.
Im Ausschuss für Umwelt und Planung kam das Konzept gut an, als der Technische Beigeordnete Oliver Knaup die Fraktionen um ein Meinungsbild bat. „Das wird eine Top-Wohnlage“, schwärmte der planungspolitische Sprecher der CDU, Armin Flucht. Horst Belter (SPD) stimmte zu, und auch Manfred Lutterbach (FDP) begrüßte das Vorhaben. „Das wird die ganze Gegend aufwerten“, sagte er.
Stadt leitet Bebauungsplanverfahren ein
Ein Teil des Gebiets wird derzeit gewerblich genutzt. Die Ansiedlung weiterer Betriebe hält der Eigentümer mit Blick auf die Wohnbebauung im Umfeld nicht für sinnvoll. Ihm schweben stattdessen überwiegend drei- bis viergeschossige Häuser vor, die insgesamt Platz für rund 110 Wohneinheiten bieten.
Die Erschließung ist über die Nordstraße geplant. „Das neue Quartier soll im Inneren autofrei sein“, heißt es weiter in der Sachdarstellung der Verwaltung. Die notwendigen Stellplätze für Fahrzeuge sollen in zwei Tiefgaragen untergebracht werden. Zwischen den Gebäuden will der Investor Hecken und Bäume pflanzen und Kinderspielplätze anlegen. Die Hausdächer sollen zum Teil begrünt, zum Teil mit Fotovoltaik-Anlagen versehen werden.
Die Stadtverwaltung wird nun ein Bebauungsplanverfahren einleiten. Dies gilt auch für andere Vorhaben, mit denen sich der Ausschuss für Umwelt und Planung befasste.
Daufenbach-Quartier
Auf dem Gelände der ehemaligen Spedition Daufenbach an der Roitzheimer Straße in Euskirchen, das im Februar 2020 durch einen Großbrand zum Teil zerstört wurde, sollen Gebäude mit etwa 40 Wohnungen entstehen. Hinzu kommen Flächen für Dienstleistung und nicht störendes Gewerbe. Die Pläne, die der Architekt Marcus Wagner vorstellte, stießen im Ausschuss auf ungeteilte Zustimmung.
„Man kann ein solches Vorhaben in City-Nähe nur unterstützen“, sagte SPD-Mann Belter. Albert Wichterich (CDU) sprach von einem sehr überzeugenden Konzept. Besonders gut gefalle ihm die Idee, die alten Gebäudeteile in die neue Bebauung einzufügen. Auch Arne Spitz (FDP) war voll des Lobes: „Das wertet die Roitzheimer Straße auf.“
Wagners Planungen sehen auch einen kleinen öffentlichen Platz, Grünzonen und einen Gastronomie-Betrieb vor, zudem eine Tiefgarage für die Bewohner sowie ebenerdige Stellplätze für Besucher und Kunden der Gewerbeeinheiten. Die Investorenfamilie Wisskirchen-Daufenbach wolle die Wohnungen nach jetzigem Stand im Eigentum behalten, um sie zu vermieten, erklärte der Architekt. „Die Überlegungen dazu sind aber noch nicht abgeschlossen.“
Wißkirchen
Auf einem Areal an der Autobahnanschlussstelle Wißkirchen wollen zwei Investorenfirmen einen Autohof, eine Logistikhalle und Gebäude für weitere Gewerbebetriebe errichten. Die Fläche liegt im Dreieck zwischen Bundesstraße 266, A1 und der L 178, die nach Enzen führt.
Der Autohof soll nach Angaben der Verwaltung 50 Lkw-Stellplätze, bis zu 80 Pkw-Stellplätze, eine Tankstelle samt Shop und einen Gastronomie-Betrieb umfassen, eventuell auch ein Hotel mit 80 Zimmern.
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Wüschheim
Bei einer Gegenstimme der AfD fasste der Ausschuss für Umwelt und Planung den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Solarpark Wüschheim“. Nördlich des Ortes, zwischen der Bahnlinie und der L 194, will das Wiesbadener Unternehmen Abo Wind AG mit Fotovoltaik Strom produzieren. Die installierte Leistung soll sich auf etwa 8,7 MWp belaufen. Der Geltungsbereich des Bebauungsplans umfasst rund 9,6 Hektar.