AboAbonnieren

Wiederaufbau der SportplätzeIn Bad Münstereifel soll der Ball schnell wieder rollen

Lesezeit 3 Minuten

Der Sportplatz in Bad Münstereifel wurde und wird derzeit als Geröll-Ablageplatz genutzt.

Bad Münstereifel – Arloff und Mutscheid erhalten einen Kunstrasenplatz, Bad Münstereifel einen Naturrasenplatz mit Tartanbahn. Und ob die Sportanlage in Houverath verbessert werden kann, wird nun überprüft. Das ist das Fazit aus der Diskussion über das Sportstättenkonzept auf politischer Ebene, die jüngst im Bildungs- und Sozialausschuss bei einer Gegenstimme von Thomas Bell (Linke) und einer Enthaltung von Brigitte Fuchs (SPD) sowie im Bau- und Feuerwehrausschuss bei Enthaltung durch Bell beschlossen wurde.

Michael Schirmer, Inhaber der Landschaftsarchitektur Reepel Schirmer aus Düren, stellte die Pläne vor. Ziel ist es, die Sportstätten in Arloff, Mutscheid und Bad Münstereifel möglichst schnell wieder herzustellen. Alle drei sind seit der Flutkatastrophe nicht bespielbar. Aus Mitteln der Wiederaufbauhilfe werden nur die Wiederherstellung des alten Zustands (Tenne) oder eine Aufwertung zur nächsten Stufe (Naturrasen) finanziert. Eine Aufwertung zum Kunstrasenplatz müsste die Stadt selbst tragen.

Ausweichplatz für Nöthen

Dennoch ist das in Arloff und Mutscheid gewünscht. Steffen Behringer (Grüne) und Thomas Bell (Linke) vermissten beide Kennzahlen, von wie vielen Mannschaften der Kunstrasen in Arloff genutzt wird, um zu entscheiden, ob sich die Zusatzinvestition lohnt. Edmund Daniel (UWV) betonte aber, dass Arloff als Ausweichplatz für Nöthen genutzt werden soll. Und das nicht nur im Winter, sondern das ganze Jahr über, wie Andreas Lubinsky (CDU) anmerkte: „Wenn die 15 Nöthener Mannschaften alle den Platz dort nutzen, ist der nach drei Wochen kaputt.“

Neuer Inhalt

Das einzige, das auf dem Bad Münstereifeler Sportplatz derzeit rollt, sind Bagger, die das Geröll wegräumen.

Doch wie sieht es mit den Kosten aus? Eine Wiederherstellung des Arloffer Platzes mit Tennenbelag sowie des Beachvolleyballfeldes inklusive der Entsorgung des derzeitigen Belags kostet nach Berechnung des Büros Reepes Schirmer 951 000 Euro. Ein Naturrasenplatz ist nur 22 000 Euro teurer. Ein Kunstrasenplatz kostet 1,026 Millionen Euro. Da der Platz umfriedet und nicht jederzeit nutzbar wäre, ist in Arloff auch die Errichtung eines zusätzlichen Hartplatzes gewünscht. Der wird allerdings nicht über die Wiederaufbauhilfe finanziert. Im Gesamtpaket mit dem Kunstrasenplatz stiegen die Kosten auf 1,18 Millionen Euro. Die Politik sprach sich aber zunächst gegen den Hartplatz aus.

Naturrasen günstiger als Tenne

Die Wiederherstellung des Tennenplatzes in Mutscheid würde 844 000 Euro kosten, ein Naturrasenplatz wäre sogar 8000 Euro günstiger. Der Kunstrasen schlägt mit 965 000 Euro zu Buche.

Der Sportplatz in Bad Münstereifel würde bei Wiederherstellung des Tennenplatzes mit Tennen-Laufbahn 2,04 Millionen Euro kosten, als Naturrasen mit Kunststoffbahn 2,3 Millionen Euro. Hier ist kein Kunstrasen erwünscht, weil der Sportplatz für die Schulen auch für Leichtathletik vorgesehen ist.

Multifunktionaler Würfel

Hinzu kommt aus dem Sportstättenförderprogramm noch ein multifunktionaler Würfel („Cube“) mit Umkleide, Unterrichtsraum, kleiner Sport- und Mehrzweckhalle und Geräteräumen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Michael Schirmer stellte dem Ausschuss auch die Pflegekosten der drei unterschiedlichen Belagarten über einen Zeitraum von 20 Jahren vor: Dabei war der Kunstrasenplatz am günstigsten, auch wenn der Belag (die Jahrespflegekosten liegen bei rund 12 000 Euro) bei guter Pflege nach 15 Jahren ausgetauscht werden muss. Heißt: Nach 15 Jahren sind nach aktueller Marktlage Kosten von rund 200 000 Euro pro Kunstrasenplatz fällig.

Naturrasenpflege am teuersten

Die Pflege eines Tennenplatz kostet jährlich rund 22 000 Euro. Ein Naturrasenplatz ist mit Jahreskosten von 31 000 Euro (bei fest installierter Bewässerung) oder 43 000 Euro (bei mobiler Bewässerung) am teuersten.

Noch keine Entscheidung gefällt wurde bezüglich der Aufwertung der Sportanlage in Houverath, wo es einen Tennenplatz gibt. Der Bildungs- und Sozialausschuss beschloss, einen Planungs- und Prüfauftrag zur Verbesserung an ein Fachbüro zu erteilen.