Knappes VotumIn Arloffer Sporthalle soll es keine privaten Feiern mehr geben
Bad Münstereifel-Arloff – Es war eine denkbar knappe Entscheidung. Mit einem Votum von 8:6 bei einer Enthaltung stimmte der Ausschuss für Bildung und Soziales dafür, dass der Mehrzweckraum der Sporthalle Arloff ausschließlich als Begegnungsstätte für Vereinszwecke genutzt wird und nicht mehr von Dritten gemietet werden darf.
Mit so heftigem Gegenwind hatte Martin Mehrens (CDU), gleichzeitig Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft Arloff, allerdings nicht gerechnet. In Arloff gebe es ein reges Vereinsleben und eine gute Zusammenarbeit der Vereine. Aus diesem Grunde wolle die Vereinsgemeinschaft die Schlüsselgewalt über den Raum. Der Sportverein könne dort Mannschaftssitzungen abhalten, im Idealfall würden auch Formate wie der Altentag wieder angeboten werden können. Gleichzeitig würde man Organisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz auch die Nutzung ermöglichen.
Außerdem machte Mehrens klar: „Wir haben kein Interesse an Feten und Festen wegen des Lärms.“ Warum, erklärte sein Parteikollege Martin Finder. „Einmal musste der Raum nach einer Feier neu gestrichen werden.“ Eine Einschränkung der Feierlichkeiten sei deshalb für ihn das kleinere Übel, weil gleichzeitig das Vereinsleben gestärkt werde. „Die Vereine werden außerdem nicht nach Gutdünken bestimmen“, erklärte er.
SPDler bemängelt angedachte Exklusivität
Dr. Kerstin Oerter (Grüne) stellte fest: „Dann entscheidet ein Ortsverein über die Nutzung.“ Wenn keine Privatleute mehr dort feiern dürften, dann gebe es auch keine Gebühreneinnahmen für die Stadt. Außerdem hätten Jugendliche keine Möglichkeiten mehr, dort zu feiern. Dem widersprach Mehrens allerdings, da es auch in den Vereinen zahlreiche Jugendliche gebe. Alexandra Kühne (UWV) pflichtete ihm diesbezüglich bei, denn es gebe viele Vereine in Arloff, in denen Kinder Mitglieder seien.
Doch das Vorhaben fand nicht nur Unterstützer. Tenzin Naktsang (SPD) bemängelte die angedachte Exklusivität und war der Meinung, dass man die Probleme bei Feiern mit der Hausordnung in den Griff bekomme. Michael Fulde (SPD) fand, dass die allgemeine Zugänglichkeit gegeben sein müsse, weil es sonst böses Blut gebe. Kerstin Oerter sprach gar von einem Paradigmenwechsel, der dazu führen könnte, dass auch in anderen Dörfern die Vereine das Ruder übernehmen. „Wer hat das Sagen und bestimmt, wer kommen darf?“, fragte sie.
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Thomas Bell (Linke) findet, dass die Stadt grundsätzlich für alle Bürgerinnen und Bürger da sein müsse, außerdem erwirtschafte sie durch die Bürger Einnahmen mit der Halle. Was die Feiern angehe, müsse man unterscheiden zwischen Ein-Euro-Party oder Kommunion. Er hält eine Kombination, in der die Vereine die Raumbelegung steuern, für sinnvoller.