Drei neue HörsäleFachhochschule in Bad Münstereifel soll erweitert werden
Bad Münstereifel – Es tut sich was an der Fachhochschule für Rechtspflege NRW in Bad Münstereifel. Am Standort des Stammhauses an der Schleidtalstraße – es gibt noch zwei Nebenstellen im Gebiet der Kurstadt und eine in Monschau – soll ein weiteres Gebäude errichtet werden.
Der Grund dafür: In den kommenden Jahren wird sich die Zahl der Anwärterinnen und Anwärter wegen eines neuen Ausbildungszweigs und der in den kommenden Jahren zu erwartenden Pensionierungswelle im Justizdienst deutlich erhöhen müssen, heißt es in einer Kleinen Anfrage von Stefan Engstfeld, Mitglied des Landtags für die Bündnisgrünen, an die NRW-Landesregierung.
Keine Angaben zu Gesamtbaukosten
Der Direktor der Rechtspflegeschule in der Kurstadt, Dr. Benjamin Limbach, bestätigte auf Anfrage dieser Zeitung, dass man einen Erweiterungsbau für Studierende und Anwärter am Standort an der Schleidtalstraße errichten werde. „Wir hoffen, dass der Anbau Ende 2022 fertig ist. Es entstehen darin 60 Unterkünfte und drei Hörsäle. Der Spatenstich ist für das Frühjahr im Jahr 2021 vorgesehen“, so Limbach.
Zu den Gesamtbaukosten könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch keinerlei Angaben machen. Alles sei noch in der Planung, danach erfolgten die Ausschreibungen an Architekten und anschließend an Bauunternehmen. Man müsse dafür mindestens deutschlandweit ausschreiben. Auch wird es nach Angaben des Direktors ab dem kommenden Jahr einen neuen Ausbildungszweig geben. „Dann können Schulabgänger innerhalb von zwei Jahren direkt zum Justizfachwirt ausgebildet werden“, so Limbach. Denn die Landesjustiz benötige in allen Bereichen neue Mitarbeiter.
An den vier Standorten der Bad Münstereifeler Fachhochschule für Rechtspflege gibt es zurzeit 460 Studierende und Anwärter. Ausgebildet werden Studierende für Rechtspflege und Strafvollzug, Justizfachwirte, Amtsanwälte, Anwärter für Gerichtsvollzieher, Justizwachtmeister und den mittleren Justizdienst. Dass die bestehenden Gebäude in keinem sehr guten Zustand sein sollen und auch schon Schimmel aufgetreten sei, hält Limbach jedoch für überzogen: „Man muss bedenken, dass die Gebäude in den 1950er-Jahren errichtet worden sind. Wir haben bis auf die Weihnachtszeit Dauerbetrieb, so dass alle Unterkünfte eigentlich das ganze Jahr über belegt sind.“ Da bleibe für Renovierungsarbeiten nicht viel Zeit.
„Natürlich hat es vereinzelt mal Schimmel durch Wassereinbruch oder falsches Lüften gegeben, das liegt aber nicht am Zustand der Gebäude“, sagt Limbach. Die Schäden seien auch immer zeitnah beseitigt worden. Neben dem geplanten Anbau werde es seitens der Justiz auch Anmietungen von Immobilien geben. Dabei sei man landesweit auf der Suche. Für die Fachhochschule für Rechtspflege NRW in der Kurstadt hofft er, dass der vorgesehene Anbau an der Schleidtalstraße im Zeitplan bleibe, da man aus allen Nähten platze: „Es ist auch schon vorgekommen, dass wir bis zu zehn Studierende in Hotels in der Umgebung unterbringen mussten.“