„Es liegt ihr im Blut“Standesbeamtin aus der Eifel ist eine der jüngsten im Land
- Die 19-jährige Mira Kautz ist eine der jüngsten Standesbeamtinnen in Deutschland. Wir haben mit ihr gesprochen: Ob sie an die große Liebe glaubt und wie sie an die Stelle kam, erzählt sie uns in diesem Artikel.
Bad Münstereifel – Mira Kautz ist 19 Jahre alt. Sie glaubt an die ewige Liebe, will mit einer Kutsche zu ihrer Hochzeit gefahren werden und hat auf ihrem Schreibtisch gleich zwei Plüsch-Einhörner stehen. Doch Kautz ist viel mehr als eine hoffnungslose Romantikerin. Die Marmagenerin ist seit März Standesbeamtin in Bad Münstereifel und mit ihren gerade einmal 19 Jahren zählt sie in Deutschland zu den Jüngsten ihrer Zunft.
„Ich wollte seit meinem ersten Tag der Ausbildung die Fortbildung zur Standesbeamtin machen. Ich bin sehr froh, dass es geklappt hat“, sagt Kautz. Zwei Wochen ging es im April für die Eifelerin nach Bad Salzschlirf zur Akademie für Personenstandswesen. Dort lernte Kautz nicht nur alles, was frau wissen muss, um Paare unter die Haube zu bringen, sondern auch Todeserklärungen richtig auszustellen oder die Beurkundung von Namenserklärungen für Kinder, Ehegatten sowie Lebenspartner und Spätaussiedler gesetzeskonform abzuhandeln.
„Es liegt ihr im Blut“
Meine Aufgabenbereiche sind sehr unterschiedlich. Das ist ein weiterer positiver Aspekt meiner Arbeit“, sagt die 19-Jährige, die im Bad Münstereifeler Rathaus mit 16 Jahren die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten begonnen hat. Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian lobt sie in höchsten Tönen: „Sie hat eine gewinnende und positive Art. Trotz ihres jungen Alters hat sie bereits ein großes Einfühlungsvermögen.“ Aussagen, die die Standesbeamtin erfreut zur Kenntnis nimmt: „Wenn man das hört, freut das einen.“ Drei Trauungen hat Kautz bislang vollzogen. Dabei war die erste in doppelter Hinsicht etwas Besonderes. „Die erste vergisst man wohl nie, aber bei mir war es auch noch meine Schwägerin“, berichtet sie und fügt schmunzelnd hinzu: „Noch hält die Ehe.“ Sie selbst wolle auf jeden Fall auch irgendwann heiraten. Den passenden Partner mit Freund Alex gebe es, einen Antrag habe er ihr aber bislang noch nicht gemacht. Und das, obwohl sich ihr Freund gerade einen alten Traktor gekauft habe. „Mit dem wollte er mich eigentlich zur Kirche fahren. Aber ich hätte doch lieber Pferd und Kutsche“, sagt Kautz, die noch in diesem Jahr bei weiteren Paaren den Bund der Ehe schließen wird.
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Dafür hat sie schon jetzt nicht nur den Segen von Verwaltungschefin Preiser-Marian, sondern auch von Silke Jansen. Sie ist die eigentliche Trauungschefin und bereits seit 2004 in Bad Münstereifel für Eheschließungen zuständig. Auch Jansen ist begeistert von ihrer jungen Kollegin: „Jeder hier merkt ihr an, wie viel Spaß sie an ihrem Beruf, an ihren Aufgaben hat. Das merken auch die Kunden und natürlich auch diejenigen, die getraut werden möchten.“
Und noch etwas sei bei Kautz auffällig: ihr Gespür für die passende Dekoration und die richtigen Worte. „Das kann man nur bedingt lernen. Ihr scheint es, im Blut zu liegen“, sagt Jansen. Besonders nervös ist Kautz nach eigener Angabe nicht vor Trauungen. Im Kopf gehe sie noch einmal die Rede durch, das war’s. „Meistens klingelt noch das Telefon oder es ist etwas anderes zu erledigen. Da habe ich gar keine Zeit nervös zu werden“, sagt die 19-Jährige. Ihr Freundeskreis sei ziemlich stolz auf sie und froh darüber, eine Standesbeamtin zu kennen. „Jetzt wissen sie ja, an wen sie sich wenden können, wenn sie heiraten möchten“, sagt Kautz – und lächelt wieder.