Familie Schmidt in Scheuren hat es erneut erwischt. Neben dem Diebstahl der Nordmanntannen hat die Familie auch mit Vandalismus zu kämpfen.
Brachial umgeknicktDiebe stehlen in Bad Münstereifel 50 Weihnachtsbäume
25 Euro für einen Weihnachtsbaum. Und wer mag, bekommt noch einen Glühwein dazu. Es ist ein echtes Schnäppchen, das die Familie Schmidt aus Flamersheim in ihren Verkaufsständen bei Maulbach, Wald und Scheuren anbietet und unter anderem auch Kunden aus Bonn und Köln anlockt, wo die Weihnachtsbäume im Regelfall mindestens doppelt so teuer sind.
Doch gerade in Scheuren, in der Nähe des früheren Forsthauses, war einigen selbst das Schnäppchen offenbar noch zu teuer. Denn der Familie Schmidt wurden – vermutlich zwischen Montag und Mittwoch vor einer Woche – 50 Weihnachtsbäume gestohlen.
Diebstahl von 50 Weihnachtsbäumen: Erst gesägt, dann brachial abgeknickt
Die Täter, so ergab die Recherche von Helene und Ali Schmidt, müssen mit einem größeren Fahrzeug angereist sein. Sie entdeckten in der Nähe des Zauns am Tatort Spuren von Zwillingsreifen, die von einem Lastwagen oder einem größeren Anhänger stammen könnten. Anzeige wurde nicht erstattet.
„Das verläuft doch sowieso im Sand und ich habe nur unnötige Lauferei und zusätzlichen Ärger“, meint Ali Schmidt. Weiterhin gehen die Schmidts davon aus, dass die Täter die Bäume – es handelte sich um Nordmann-Tannen – erst mit Handsägen angesägt und dann brachial umgeknickt haben.
„Vermutlich wollten sie keine unnötigen Geräusche machen, weshalb sie auf den Gebrauch einer Motorsäge verzichtet haben“, vermutet Ali Schmidt. Die Bäume seien dann wahrscheinlich über den Zaun gereicht und auf den Anhänger oder Lastwagen verladen worden. Doch es blieb nicht beim Christbaumdiebstahl. Aus einem Unterstand in der Nähe nahmen die Täter auch noch ein Stromaggregat im Wert von rund 300 Euro mit.
Vandalismus im Wald: Nicht nur die Nordmann-Tannen von Zerstörungswahn betroffen
Auch in Wald hatte die Familie schon vor geraumer Zeit mit Vandalismus zu kämpfen. Unbekannte hatten an einem im umzäunten Gelände stehenden Wohnwagen die Heckscheibe eingeschlagen. „Als wir das bemerkt haben, war im Innern schon alles nass und schimmelig“, berichtet Ali Schmidt. Man komme aber auch nicht jeden Tag vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Der Verkauf finde meist am Wochenende statt.
Der Diebstahl der 50 Nordmann-Tannen und des Stromaggregats in Scheuren sowie der Vandalismus in Wald sind nicht die einzigen Vorfälle in der Historie. Bereits für fünf Jahren wurde die Familie Schmidt Opfer von Sachbeschädigung. An 700 Tannen waren damals die Spitzen abgeschnitten worden.
Im selben Jahr war ihnen auch noch ein Betrunkener nach einem Weihnachtsmarktbesuch in ihren Laster gefahren. Dabei wurde das Ehepaar und drei Kinder verletzt. Deshalb fragt Helene Schmidt nach den jüngsten Vorfällen: „Warum wir schon wieder? Wir haben doch niemandem etwas Böses getan“ Der Weihnachtsbaumverkauf ist echte Familiensache, denn auch die Töchter und Enkelkinder helfen beim Verkauf.
Und die Familie überlegt tatsächlich, Überwachungskameras anzuschaffen – auch wenn man nicht ganz überzeugt ist: „Wenn die dann vermummt aufkreuzen und mit ihren Autos abseits parken, wird das auch nichts bringen.“