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Friedwald GmbHBestattungswald in Bad Münstereifel soll erweitert werden

Lesezeit 2 Minuten

Der Friedwald bei Iversheim füllt sich. Doch die Zuwegung ist seit Jahren ein Problem.

Bad Münstereifel-Iversheim – Im Fußball ist es mittlerweile üblich, dass Verträge weit vor Ablauf des Kontraktes verlängert werden. Man will gute Spieler ja möglichst an sich binden.

Offenbar breitet sich dieses Vorgehen aber auch auf andere Bereiche aus. Die Friedwald GmbH hat der Stadt Bad Münstereifel bereits jetzt ein Angebot zur Verlängerung des Kooperationsvertrages um 20 Jahre unterbreitet – und das, obwohl die Zusammenarbeit noch bis 2025 andauert.

Zehn Hektar mehr

Der Grund für den Wunsch wurde im Betriebsausschuss Forstbetrieb beim folgenden Tagesordnungspunkt klar: Wegen anhaltend hoher Verkaufszahlen und ebenso hoher Nachfrage – und weil das große Interesse aus demografischer Sicht auch nicht abnehmen wird – würde die Friedwald GmbH gerne die Fläche in Iversheim ausweiten. Laut Stadt wäre eine Vergrößerung um zehn Hektar im östlichen Bereich möglich. Aktuell ist die Friedwald-Fläche 76 Hektar groß, davon sind 37 Hektar Belegungsfläche. Von dieser sind nur noch vier Hektar frei

Doch so ohne Weiteres wollten die Münstereifeler Politiker die Wünsche der Friedwald GmbH nicht abnicken. Bernhard Ohlert (CDU) sprach sogar, ohne in öffentlicher Sitzung ins Detail gehen zu können, von einem „lächerlichen Angebot“.

Zweite Zuwegung

Ohlert stellt, stellvertretend für seine Fraktion, vor einer Zustimmung zur Erweiterung die Bedingung, dass endlich eine zweite Zuwegung zur Ruhestätte errichtet wird.

Bislang müssen sich Friedwald-Besucher durch Iversheim schlängeln. „Navigationsgeräte führen die Besucher durch enge Gassen, die Beschilderung fehlt auch“, sagte Chavva Schneider (Grüne). Kämmerer Kurt Reidenbach stimmte nur teilweise zu. „Wenn man bei Navigationsgeräten die kürzeste Strecke angibt, führt diese durch Gässchen“, sagte er. Die Beschilderung sei aber korrekt und leite Verkehrsteilnehmer über die gut ausgebaute Euskirchener Straße. Aber er gibt zu: „Das Verkehrsaufkommen bekommt man aktuell nicht repariert.“

Brückenbau oder Naturschutz

Das sah auch seine Chefin, Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian, so. „Die Diskussion führen wir, seit ich im Amt bin, also seit acht Jahren“, meinte sie. Alle Alternativen für eine neue Zuwegung seien besprochen worden, es scheitere aber beispielsweise an einem Brückenbau oder an Naturschutzbelangen. „Die Lösung liegt nicht auf der Hand.“

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Alleine kann die Stadt den Friedwald nur unter hohem Aufwand betreiben. Ein Partner ist unumgänglich. „Aber hat man neben der Friedwald GmbH kein zusätzliches Eisen im Feuer?“, fragte Thomas Bell (Linke). Würde man jetzt schon den Vertrag verlängern, verbaue man sich Alternativen.

Über die Vertragskonditionen wurde in nicht-öffentlicher Sitzung diskutiert. Eine öffentliche Entscheidung über die Vertragsverlängerung soll auf Vorschlag der Bürgermeisterin in einer künftigen Sitzung fallen.