Ein besonderes Ereignis ist das Krippenspiel im „Eifeldom“ in Bad Münstereifel-Houverath, auch wegen eines tierischen Hauptdarstellers.
KrippenspielIm Eifeldom in Houverath hat auch Eseldame Zita eine Hauptrolle
Auf den langen Weg von der Alten Kirche im Tal hinauf zum Eifeldom nach Houverath hatten die Organisatoren des Krippenspiels um Antje Gräfin von Plettenberg diesmal verzichtet. Eine weise Entscheidung, denn zeitweise regnete es kräftig am Heiligabend. Da waren nicht nur die zahlreichen Akteure froh, recht zügig in die Kirche St. Thomas einziehen zu können.
Das galt aber nicht für alle Darsteller: Als aus Versehen beim Einzug das Eichen-Hauptportal zufiel und dabei die Eselsdame Zita traf, mochte die bis dahin keinesfalls störrische Eselin erst einmal nicht mehr weiter. Nur mit einigem Zureden und ein wenig Schubsen kam sie dann doch noch in Richtung Altar. Um dann allerdings gleich zweimal ihrer Notdurft freien Lauf zu lassen. So ist das nun mal in einer lebenden Krippe.
Nur das Jesuskind ist in der lebenden Krippe von Houverath eine Puppe
Der Name „Zita“ bedeutet in der italienischen Sprache „junges Mädchen“. Ein junges Mädchen ist die Eselin, die sich beim Krippengang friedlich mit auf die Herbergssuche begab, allerdings nicht mehr. Denn auf diesen Namen hört sie schon seit fast zwei Dutzend Jahren.
Bei dem Krippenspiel am und im Eifeldom ging es allerdings nicht so einsam zu wie vor 2000 Jahren bei der Herbergssuche von Josef und Maria, als die beiden vor der Niederkunft Marias im Stall von Betlehem Unterschlupf suchen mussten. In den Dörfern im Bad Münstereifeler Höhengebiet hat sich längst herumgesprochen, dass das Houverather Krippenspiel ein ganz besonderes Ereignis an Heiligabend ist. Woran auch Zita kräftigen Anteil hat.
Mit der leihweise zur Verfügung gestellten Eselsdame zogen auch zahlreiche Engelchen und einige Hirten mit Josef und Maria und den zahlreichen Besuchern rund um den Eifeldom und danach in die große Kirche St. Thomas ein. Hier wiederholte sich das wohlbekannte biblische Szenario, als Josef mit seiner hochschwangeren Maria mehrfach an die Eichentür der Sakristei klopfte, bis die sich knarrend öffnete.
In der Nähe des Ehrenmals hatten sich derweil die Hirten am brennenden Lagerfeuer niedergelassen und warteten geduldig auf den Fortgang der Geschehnisse.
Nicht nur der Chor der Engel sang im Houverather Eifeldom aus voller Brust, als Maria und Josef links und rechts der mit Stroh gepolsterten Krippe die Geburt des Jesuskinds offenbarten. Hier begnügten sich die Regisseure des Houverather Krippenspiels allerdings doch lieber mit einer Puppe, wie beim zaghaften Anfassen auch der kleine Jakob feststellen durfte. Nach dem Krippenspiel begab sich die Besitzerin der Eselin mit der Gewissheit, zu einer gelungenen biblischen Darstellung beigetragen zu haben, wieder auf den Weg zum heimischen Stall, wo ein weiterer Esel schon sehnsüchtig auf die Rückkehr seiner Zita wartete.