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Bad MünstereifelKalkbrennerei ist jetzt offiziell Unesco-Welterbe – Urkunde übergeben

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Mitglieder des Dorfverschönerungsvereins bei einer Führung durch die Römische Kalkbrennerei in Bad Münstereifel. (Archivfoto)

Bonn/Iversheim – Die römische Kalkbrennerei in Iversheim ist als Teil des Niedergermanischen Limes nun auch offiziell Unesco-Welterbe. Beschlossen wurde das bereits Ende Juli.

Aber erst jetzt haben die 19 Kommunen, sechs Kreise, der Landschaftsverband Rheinland (LVR) und das NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung im LVR-Landesmuseum in Bonn ihre Urkunden erhalten.

Sabine Preiser-Marian mit der Urkunde.

Eines dieser Schriftstücke nahm Bad Münstereifels Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian entgegen. Denn die Römische Kalkbrennerei in Iversheim ist Teil des Niedergermanischen Limes.

In Iversheim brannte einst die römische Armee in riesigen, gemauerten Öfen Kalk, der als wesentlicher Bestandteil von Mörtel ein unverzichtbarer Rohstoff beim Bauen mit Stein war. „Über einen Zeitraum von mindestens 200 Jahren überwachten hier spezialisierte Soldaten verschiedener Legionen die Produktion von monatlich bis zu 200 Tonnen des begehrten Rohstoffs“, heißt es beim LVR.

Kalkbrennerei Iversheim ist Unesco-Welterbe: Kreis zu Schutz und Pflege verpflichtet

Nach der Verleihung folgte aber auch eine Verpflichtung. Der LVR, die Kommunen, die Kreise, darunter auch der Kreis Euskirchen, und die NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat und Kulturpflege unterzeichneten eine Kooperationsvereinbarung, gemeinsam für Schutz und Pflege der Welterbestätte zu sorgen. Die Rolle des Welterbe-Beauftragten übernimmt das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland.

Dieses Amt hatte in den Jahren 1966 bis 1968 auch die Römische Kalkbrennerei ausgegraben. Dabei handelte es sich europaweit um die erste komplette Industrieanlage aus der römischen Zeit, die freigelegt, deren Funktion untersucht und die für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Entdeckt worden war sie zuvor beim Verlegen einer Wasserleitung.

„Wir wollen als kommunale Familie nun gemeinsam daran arbeiten, dass dieses Erbe für die Menschen vor Ort erlebbar wird. So wird zum Beispiel das Welterbe auf einem entsprechend markierten Rad- und Wanderweg erfahr- und begehbar“, berichtete LVR-Direktorin Ulrike Lubek von weiteren Plänen.

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Der Niedergermanische Limes, also die früheste lineare Grenze des Römischen Reiches, ist länderübergreifend und umfasst entlang des Rheins in Deutschland und den Niederlanden 44 Fundplätze – von Katwijk an der Nordsee bis Remagen in Rheinland-Pfalz – und eben auch Iversheim.