Zu seiner Primiz war der ehemalige Bad Münstereifeler Kirchenmusiker Mathieu Pignède in die Jesuitenkirche zurückgekehrt.
Nach der Priesterweihe Mathieu Pignède feierte seine Primiz in Bad Münstereifel
Ein selten gewordenes Ereignis konnten die Bad Münstereifeler feiern: die Primiz eines neuen Priesters. Doch in diesem Fall war es nur eine kurze Stippvisite eines guten, alten Bekannten. Matthieu Pignède ist vielen wegen seines Orgelspiels im Gedächtnis. Nach seiner Zeit in der Kurstadt zog es ihn nach Frankreich, wo er heute noch lebt.
So lernte der für die Kirchengemeinden Bad Münstereifel und Veytal zuständige Pfarrer Robert Rego seinen neuen Amtsbruder erst kurz vor dessen Primiz in der Sakristei der Jesuitenkirche kennen. Deutlich anders war dies bei Kirchenmusiker Andreas Schramek, der Pignède aus der Zeit in Bad Münstereifel kennt und mit ihm befreundet ist.
In Bad Münstereifel reifte der Gedanke, ins Kloster zu gehen
Bad Münstereifel spielt für Pignède eine wichtige Rolle: Dort sei der Gedanke gereift, in ein Kloster zu gehen und Priester zu werden. Inzwischen ist Pignède in der Normandie zum Priester geweiht worden und hat den Ordensnamen Pater Gottfried gewählt. Bei seiner Primiz wurde er von zahlreichen Geistlichen begleitet. Neben Rego standen etwa sein ehemaliger „Chef“, Pastor Ludwig Pützkaul aus Mutscheid, und Regos Vorgänger, Pfarrer Christian Hermanns, mit Pignède am Altar.
Matthieu Pignède wurde 1987 in Saint-Germain-en-Laye in Frankreich geboren, lebte ab 1988 aber in Deutschland. Im Alter von sechs Jahren erhielt er seinen ersten Klavierunterricht. Von 2001 bis 2005 absolvierte er eine Ausbildung zum nebenamtlichen Kirchenmusiker in Mainz. Nach dem Abitur 2006 studierte er Katholische Kirchenmusik in Würzburg und Weimar sowie Gregorianischen Choral in Essen.
Bad Münstereifel liegt Matthieu Pignède immer noch am Herzen
Von März 2013 bis Sommer 2015 war Pignède hauptamtlicher Kirchenmusiker im Seelsorgebereich Bad Münstereifel. Im Herbst 2015 trat er als Novize in die Prämonstratenserabtei Saint Martin de Mondaye ein. Das Kloster habe er aus Studienzeiten gekannt und dort 2008 eine Auszeit genommen.
Die Kurstadt ist ihm in guter und prägender Erinnerung. „Bad Münstereifel ist mir ans Herz gewachsen“, sagt Pignède. So ist auch die Antwort auf die Frage, warum er diesen als seinen Primiz-Ort gewählt habe, nur folgerichtig: „Ganz einfach: Die Zeit hier hat gereicht, dass ich Wurzeln schlagen konnte, sehr gute Freunde gewonnen und hier meine erste und einzige Arbeitsstelle hatte. Hier war für mich eine Zeit, in der auch die Berufung gereift ist, die allerdings schon zuvor in mir schlummerte.“
Und er führt einen ganz pragmatischen Grund an: Der Ort seiner Priesterweihe sei für die meisten Freunde und Bekannten aus Deutschland zu weit entfernt gewesen, um daran teilzunehmen.
Seinen weiteren Weg sieht Pignède im Kloster. Derzeit ist er in einem Kloster in Zentralfrankreich am Jakobsweg tätig: „Vom Abt bin ich dorthin versetzt worden und werde vorerst mit weiteren neun Mitbrüdern bis 2029 dort bleiben.“ Bad Münstereifel wird er wohl im Herzen bewahren: „Es hat mir hier gut gefallen, und bin ich erfreut, dass es nach der Flutkatastrophe wieder so schön geworden ist.“