Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian verwies beim Bad Münstereifeler Neujahrsempfang auf das Erreichte und skizzierte die Herausforderungen.
Aufeinander bauenNeujahrsempfang in Bad Münstereifel voller Dankbarkeit und Zuversicht
Ganz unter den Eindrücken von Pandemie, Hochwasser und den Folgen des Kriegs in Europa stand der Neujahrsempfang der Stadt Bad Münstereifel in der Konvikt-Kapelle. Dankbarkeit und Zuversicht waren die bestimmenden Haltungen in der Rede von Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian und der Moderation von Martina Lanzrath. Betont wurde die Stärke des Miteinanders in den Herausforderungen, die im Motto des Empfangs zum Ausdruck kam: Wir bauen aufeinander.
Schon im Eröffnungstanz der Gruppe „Showtime Mutscheid“ wurde dieses Statement sichtbar: Die Tänzerinnen, die in drei Etagen übereinanderstanden, mussten sich auf jede Einzelne verlassen. Diese Verlässlichkeit hat sich nach Preiser-Marian auch in vielen Teilen der Münstereifeler Bevölkerung, bei Unternehmen und in der Verwaltung gezeigt und sie zusammengeschweißt: „Ich bin tief beeindruckt von dem, was wir gemeinsam im letzten Jahr geschafft haben.“ Und sie ergänzte in ihrer Rede den Leitsatz des Tages: „Wir bauen nicht nur auf, wir bauen aufeinander.“
Zahlreiche Herausforderungen warten noch auf Bad Münstereifel
In drei Gesprächsrunden mit leitenden Mitarbeitern der Verwaltung wurde deutlich, mit welchen Herausforderungen sie es in der Stadt zu tun hatten und haben. Sabine Rössler, Leiterin des Amtes für Zentrale Dienste, gesteht, dass der Versuch, mit der gleichen Mitarbeiterzahl Wiederaufbau und Regelaufgaben zu bewältigen „an die Substanz jedes Einzelnen geht“. Die Gewinnung von Mitarbeitern für die Verwaltung wird auch weiterhin ein Problem bleiben. Von 30 ausgeschriebenen Stellen im vergangenen Jahr konnten nicht alle besetzt werden, hielt Preiser-Marian fest.
Ihr Kernbegriff für die Zukunft ist „Enkeltauglichkeit“. Es gehe nicht nur darum, das Alte wiederherzustellen, sondern darum, der nächsten Generation eine lebenswerte Stadt zu hinterlassen.
Die Bürger werden an der Erstellung des Masterplans 2030 beteiligt
In den kurzen Statements aus den Verwaltungsbereichen wurde gezeigt, dass Bad Münstereifel auf einem guten Weg ist. Gelobt wurde das Miteinander und das Ringen um den richtigen Weg in der Lenkungsgruppe, die sich jeden Donnerstag trifft. Auch die Beteiligung der Bürger bei der Erstellung des Masterplans 2030 sieht Preiser-Marian als wichtigen Schritt an: „Wir müssen die Weichen für morgen richtig stellen.“
Was sie jedoch immer wieder ärgert, sind die wilden Müllberge. Dieses Problem gehöre zu einer ganzen Reihe von Herausforderungen, denen sich Bad Münstereifel in diesem Jahr zu stellen hat – und ist wahrscheinlich das unnötigste. Zu den eigentlichen Aufgaben zählen: die weitere Beseitigung der Hochwasserschäden, unter anderem an Schulen und Kitas. Der Hochwasserschutz, der mit der interkommunalen Kooperation entwickelt wird. Die katastrophenfalltaugliche Unterbringung der Feuerwehr. Ein Sportentwicklungskonzept, um „die Sportanlagen für unsere Jugend noch attraktiver zu machen“, so die Bürgermeisterin.
Auch der Karneval hat einen festen Platz in Bad Münstereifel
Natürlich hatte neben Rück- und Ausblick auch der Karneval als fester Bestandteil der Münstereifeler Kultur seinen Platz im Neujahrsempfang. An die Vorsitzenden der Karnevalsvereine und das Mutscheider Dreigestirn Prinz Anja, Jungfrau Nicole und Bauer Claudia wurden die Sessionsorden verliehen. Agnes Gießelbach-Stein und Peter-Josef Hamm wurden mit dem Stadtorden geehrt. Sie haben sich besonders um das Brauchtum verdient gemacht.
Für alle Gäste gab es einen Holzklotz, der, mit dem eigenen Namen versehen, auf einer vorgefertigten Brücke abgelegt werden konnte. Die Brücke trug das Thema des Tages: „Wir bauen aufeinander“. Zusätzlich erhielten alle Anwesenden ein Tütchen mit Sonnenblumensamen. Lanzrath erklärte den Sinn: „Die Sonnenblumen sind ein besonderes Zeichen der Hoffnung, des Aufkeimens von etwas Neuem.“
Mit dem Schulchor des Gymnasiums St. Michael meldete sich die junge Generation zu Wort. Sie sangen unter anderem „We are the world“ von Michael Jackson und unterstrichen den Wunsch der Bürgermeisterin, den Wiederaufbau mit den Gedanken an die Nachkommen zu betreiben.
Zum Schluss gab es ein gemeinsames Singerlebnis mit dem umgedichteten Text eines Songs von Cat Ballou: „Et jitt kei Wood, dat sage künnt, wat ich föhl, wann ich an Mönste denk.“ Es war eine gelungene Einstimmung auf den Wunsch nach einem gemeinsamen Lebensgefühl in Bad Münstereifel.