AboAbonnieren

St.-Angela-GymnasiumSchulleitung in Bad Münstereifel seit Monaten auch Bauplaner

Lesezeit 3 Minuten

Offener mit weiteren Lernbereichen: Einzelne Räume im rückwärtigen Teil des Pädagogischen Zentrums wird es nicht mehr geben, stattdessen sollen die Kinder dort in Ruhe arbeiten.

Bad Münstereifel – Nachdem die Schulpflegschaft des St.-Angela-Gymnasiums in Bad Münstereifel in Person ihrer stellvertretenden Vorsitzenden Alexandra Kühne ihrem Unmut über den schleppend verlaufenen Wiederaufbau Luft gemacht hat, äußert sich die Schulleitung. Bernhard Helfer drückt Verständnis für die Sicht der Eltern aus und gibt zu: „In der Betroffenheit einer Mutter hat Frau Kühne das korrekt dargestellt. Auch ich war nach den Sommerferien irritiert, sogar empört, dass sich so wenig getan hat.“ Doch einige Aussagen der Schulpflegschaft, vor allem in Sachen Schulperspektive, rücken er und Vertreterin Carolin Neswedba nun gerade.

So sei es schlichtweg falsch, dass der Turnhallenboden aus Hochwasserschutzgründen um einen halben Meter erhöht werden müsse. Das sei technisch unmöglich und außerdem nicht nötig.

Sportplatz ganz zum Schluss

Gleiches gelte für den Sportplatz. Dieser wird – im Gegensatz zur Turnhalle – auch nicht bis Frühsommer 2023 fertig. Denn erst, wenn die in Container untergebrachten Unterrichtsräume nicht mehr benötigt werden, könne der Sportplatz erneuert werden. Außerdem fahren immer wieder Baufahrzeuge über große Teile des Geländes.

Bistro statt Mensa: Den gewonnenen Platz im hinteren Bereich nutzt die Schule zukünftig als Lernbereich für die Oberstufe.

Mit den Arbeiten an der Sportanlage wird also erst nach Fertigstellung der Schulgebäudesanierung (aktuell ist der Sommer 2024 geplant) begonnen werden können.

Projekt des Rotary Clubs

Doch der Rotary Club sorgt für mehr Bewegung und errichtet in von Bautätigkeit unberührten Bereichen einen Soccercourt. Auch eine Kletteranlage und ein Grünes Klassenzimmer entstehen. Details werden in Kürze vorgestellt.

Auch die sonstigen Außenanlagen werden aktuell nicht komplett wiederhergestellt, sondern nur der Eingangsbereich und die Zuwegungen zu den Gebäudeeingängen, damit das Gefahrenpotenzial für die Schüler minimiert werde.

Planen und Gestalten

Dass mit dem Wiederaufbau des Haupt-Schulgebäudes erst im Sommer 2023 begonnen werden könne, habe planerische und gestalterische Gründe. Zum einen liege das am Hochwasserschutz. Aber das „Angela“ will die Chance nutzen und mittlerweile überholte Bildungskonzepte modernisieren. „Seit März sind Carolin Neswedba und ich Schulplaner“, sagt Helfer. Einige dieser neuen Konzepte seien schon vor der Flut geplant gewesen, etwa die Umwandlung der Mensa in ein Bistro, weil schlicht zu wenig Schüler und Lehrer die Mensa genutzt hatten.

Die Schulleitung als Bauplaner: Bernhard Helfer und seine Stellvertreterin Carolin Neswadba.

„Auch wenn es mir in der Seele wehtut: Keine Schule braucht noch eine Bibliothek zum Arbeiten“, sagt Bernhard Helfer. Da Kinder aber dennoch lesen sollen, wird eine kleine Belletristik-Bücherei für Unter- und Mittelstufe eingerichtet. Ansonsten wird es viele offene Lernzonen geben, und zwar im PZ-Anhänger, dort, wo früher Räume am Ende des Pädogischen Zentrums waren. Der einstige Mensa-Bereich wird kleiner, der gewonnene Platz wird als Arbeitsraum für die Oberstufe genutzt.

Verbesserung der Toilettensituation

Die Toiletten-Situation im Hauptgebäude nennt Helfer „unwürdig“. Aktuell muss ein Container genutzt werden. In den Herbstferien wird im Obergeschoss ein Klassenzimmer in zwei Toilettenräume umgewandelt. Vor den Weihnachtsferien sollen diese Arbeiten spätestens abgeschlossen werden.

„Wir sind schon angefasst“, sagt Bernhard Helfer. Gleichzeitig freue er sich aber riesig auf die neue Schule – und der Schulträger trage alle Planungen der Schulleitung mit. „Der Unterricht läuft überall. Man vergisst in den Klassenzimmern selbst, dass es eine Flut gab“, sagt Carolin Neswedba.

Das könnte Sie auch interessieren:

Zu einem Stückweit Normalität soll auch der Angela-Basar beitragen, der in abgespeckter Form in Pavillons am 26. November stattfinden soll. „Wir müssen Eltern und Klassen zurückhalten, denn alle wollen mitmachen“, so Helfer.