Bad MünstereifelVerkehrsthema dominiert die Ortsbegehung
Bad Münstereifel – Den Münstereifelern liegt etwas an ihrer Stadt. Das wird derzeit mehr als deutlich. Bei gleich drei Bürgerbeteiligungen – zwei von der Stadt und eine von der Initiative „Neugestaltung der Kernstadt“ – konnten und können sie ihre Wünsche einbringen: für den Wiederaufbau und wie die Stadt im Jahr 2030 aussehen soll.
Auch der Zulauf bei der Ortsbegehung der Initiative um Martina Frenzel und die SPD zeigt das Interesse. 50 Bürger und Stadtverordnete sowie Carmen Haltenhof für die Stadt und Philipp Dreger für das City-Management waren beim Gang vom Orchheimer zum Werther Tor am Mittwochnachmitag dabei.
Parkplätze oder nicht?
Relativ schnell wurde deutlich: Ein einheitliches Stimmungsbild gibt es in vielen Fällen nicht. Die einen wünschen sich mehr Anwohnerparkplätze, die anderen wollen, dass Parkplätze aus der Kernstadt verschwinden, beispielsweise im Bereich Salzmarkt, vor dem St.-Michael-Gymnasium oder sogar in der Marktstraße. Hubert Roth als örtlicher Händler konnte das nicht nachvollziehen: „Wenn wir eine Nahversorgungssituation haben wollen, dann brauchen wir Parkplätze.“ Roth bat auch, die Seitenstraßen nicht zu vergessen. So sei die Teichstraße stellenweise abgesackt, dadurch entstünden Pfützen. Jedes Auto, das hindurchfahre, beschmutze die Hausfassaden.
Beim Thema Freitreppe, die zwischen Burgzugang und Pinocchio errichtet werden könnte und die Erft erlebbar machen soll, besteht Uneinigkeit. Bürger äußerten nicht nur ein mulmiges Gefühl in Sachen Hochwasserschutz. Bemängelt wird auch der Ausblick auf das gewaltige Mauerwerk auf der anderen Erftseite und es wird mit Anwohnerbeschwerden wegen nächtlicher Ruhestörungen und mit erhöhtem Müllaufkommen gerechnet.
Bereich vor Gymnasium gefährlich für Fußgänger
Dominiert wurde der von Martina Frenzel moderierte Rundgang vom Thema Verkehr. So berichteten die Anwohner der Stumpfgasse von Parkplatzproblemen. Vermisst wird auch eine Kurzzeitparkmöglichkeit – sowohl zum Be- und Entladen als auch für die Kunden des orthopädischen Schuhmachers.
Auch auf die gefährlichen Stellen, an denen Fußgänger und Autos aufeinandertreffen, wurde hingewiesen. Gemeint sind der Bereich vor dem Gymnasium, der für Verkehrsteilnehmer aus der Teichstraße teils unübersichtlich ist, sowie die Einmündung Alte Gasse/Wertherstraße. Martina Frenzel könnte sich durchaus vorstellen, dass die Zufahrt von der Alten Gasse auf die Wertherstraße unterbunden wird. Frenzel sprach auch die wenig optimale Situation für Fahrradfahrer in der Kernstadt an und bat zu überlegen, ob die Brücke vor dem Gymnasium nicht generell für Autos gesperrt werden könnte.
Optiker wünscht sich barrierefreien Zugang zu Geschäft
Zum Thema Verkehr äußerte sich Philipp Dreger, der auf ein vom Stadtrat beschlossenes Mobilitätskonzept hinwies, in dem viele Ideen stünden: „Es hat darin nie geheißen, dass es keinen Anwohnerverkehr mehr geben soll.“ Der Optiker Alex Schlierf wünscht sich einen barrierefreien Zugang seines Geschäfts mittels Rampe. Das ist laut Carmen Haltenhof von der Stadt aber nicht so einfach möglich, weil die Rampe entsprechend lang werden müsste.
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Aber auch über Gestaltungsmöglichkeiten wurde gesprochen. Rainer Waasem lehnte den Vorschlag, vor dem Gymnasium einen Baum zu pflanzen, ab, weil dadurch die Sichtlinie auf das Stadtbild gestört werde. Neben dem „Nimm es mit“-Laden könnte eine Art Treppe mit Aufenthaltscharakter entstehen, gegenüber eine durchgehende Bank an der Erftmauer.