Enorm hohe HilfsbereitschaftZirkusfamilie Meik ist sehr dankbar für Spenden
Bad Münstereifel-Eicherscheid – Auf einem Gelände am Ende von Eicherscheid in Richtung Hohn hatte die Zirkusfamilie Meik im Oktober ihr Quartier aufgeschlagen. In der Advents- und Weihnachtszeit wollte sie in Euskirchen ihren Weihnachtszirkus präsentieren. Die Plakate waren bereits gedruckt. Doch dann kam im November zuerst der Lockdown light und danach der richtige Lockdown – und so ist die Familie im Bad Münstereifeler Außenort „gestrandet“.
Die Familie rund um Markus Knoch, seine Frau Vanessa Lauenburger und die fünf Kinder sowie Lauenburgers Mutter wussten nicht mehr ein noch aus. Mit einem Hilferuf wandten sie sich seinerzeit an diese Zeitung, die die Politiker aller Parteien in Bad Münstereifel mobilisierte, der Zirkusfamilie zu helfen.
Willi Hoever hatte die Aktion koordiniert
Knapp drei Monate später wollte diese Zeitung wissen, ob die Zirkusfamilie entsprechend unterstützt wurde. „Ich bin zwar nervlich am Ende, weil ich nicht weiß, wie es in der Pandemie weitergeht, aber die Hilfsbereitschaft der Bad Münstereifeler und sonstiger Menschen aus dem Kreis Euskirchen war einzigartig. Dafür möchten wir uns bedanken. Ein ganz besonderer Dank gilt Willi Hoever. Er war und ist immer für uns da. Ein Anruf und er kam sofort bei uns vorbei“, sagte Vanessa Lauenburger.
Willi Hoever (CDU) hatte parteiübergreifend die Hilfsaktion koordiniert. „Egal ob Lebensmittel, Futter für die Tiere, Stroh und Heu, Strom, Gas und Heizöl oder Geldspenden – die Leute waren sehr spendabel, um die Familie Meik zu unterstützen“, erklärte Hoever. Denn laut Andy Bühl, der seinen ehemaligen UWV-Kollegen Hoever unterstützt, bekommen Zirkusfamilien keine staatliche Hilfe, da sie nicht „systemrelevant“ seien.
Hoher vierstelliger Betrag ist zusammengekommen
Ein sehr hoher vierstelliger Betrag ist laut Hoever an Geld- und Sachspenden bislang zusammengekommen. So konnten auch die Versicherungen für die Fahrzeuge des Zirkus bezahlt werden. Tierärzte kastrierten für „kleines Geld“ einige Tiere des Zirkus. „Die Euskirchener Spedition Halbekann hat uns einen vierstelligen Geldbetrag gespendet, Greven Fettchemie eine großzügige Sachspende“, so Hoever.
Enttäuschend für alle Beteiligten waren einige Trittbrettfahrer, die in Eicherscheid und Arloff an den Häusern Geldspenden sammelten und sich als Zirkusfamilie Meik ausgaben. „Es ist uns unverständlich, dass irgendwelche Betrüger die Notlage von anderen Menschen so ausnutzen“, meinten Hoever und Bühl unisono.
Das Grundstück, auf dem die Zirkusfamilie zurzeit lebt, ist zwischenzeitlich verkauft worden. Thomas Kaster, der neue Eigentümer, will dort demnächst ein Haus bauen. Laut Hoever hat er dem Zirkus aber erlaubt, das Grundstück so lange nutzen zu können. Aber was ist, wenn die Pandemie es dem Zirkus im Mai noch nicht erlaubt weiterzureisen?
„Dann werden wir uns um eine Alternative bemühen. Wir lassen die Familie nicht im Stich“, so Hoever und Bühl. „Februar und März ist eigentlich die Zeit, wo wir weiterziehen, um Veranstaltungen in anderen Städten abzuhalten. Ob das machbar ist, wissen wir nicht. Das macht uns fertig“, so Knoch und Lauenburger.
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Laut Hoever und Bühl ist man weiterhin auf die Spendenbereitschaft aus der Bevölkerung angewiesen. Aber auch auf die Hilfe von Handwerkern, denn an einem Wohnwagen ist das Dach undicht und die hölzerne Seitenverkleidung so marode, dass aufgrund der Feuchtigkeit bereits Schimmel Einzug gehalten hat.
Wenn der Spuk mit Corona vorbei ist und die Zirkusfamilie wieder reisen kann, will sie der Bevölkerung von Bad Münstereifel auf jeden Fall mit einer Dankesvorstellung etwas zurückgeben.