Kunstaktion in Bad MünstereifelKreuze in der Erft erinnern an die Flutopfer
Bad Münstereifel – In früheren Zeiten versammelten sich die Menschen zum Jahresamt in den Kirchen, um der Verstorbenen aus der eigenen Familie zu gedenken. „Wie trauern wir heute um die Opfer einer Katastrophe, wie es zum Beispiel die Flut in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 war?“ – diese Frage stellen Sylvie und Guy Féaux de la Croix, zu Hause im damals schwer getroffenen Iversheim.
Eifel-Flut-Kreuze als Zeichen zum Gedenken
Sie wollen mit einer Kunst-Installation mit dem Titel „Eifel-Flut-Kreuze“ ein Zeichen zum Gedenken an die Toten jener Nacht setzen. Am bevorstehenden Wochenende, am 10./11. Juli, wollen die beiden Künstler an verschiedenen Stellen die bunt bemalten Holzkreuze jeweils für einige Stunden im Flussbett der Erft platzieren. „Es ist eine ’land art’ des Trauerns und des Mitgefühls mit den Opfern, den Toten wie den Überlebenden“, sagt Féaux de la Croix.
Die Initiative knüpft an den „Europa-Kreuzen“ an, die der Künstler im Jahre 2014 zusammen mit Schülerinnen und Schülern des Hermann-Josef-Kollegs am Kloster Steinfeld geschaffen hatte, damals zum 100. Jahrestag des Ersten Weltkriegs.
Mit einem Team von Steinfeldern und 170 Europa-Kreuzen war der Kunstkurator dann zu den Schlachtfeldern von 1914 bis 1918 gereist, nach Belgien, Frankreich, Polen und auch nach Berlin. Aus Fotografien von den Installationen war dann im Februar 2015 eine Ausstellung im Kunst-Forum Eifel in Gemünd entstanden.
Kreuz als Symbol für Tod und Wiederauferstehung
„Seit 2000 Jahren ist uns das Kreuz ein Zeichen nicht nur des Todes, aber auch ein Wegweiser hin zur Wiederauferstehung“, sagt der frühere deutsche Gesandte beim Vatikan: „Das Kreuz steht für Vergehen und Neuanfang, auch für viele, die dies nicht christlich nachempfinden können. So mögen auch die „Eifel-Flut-Kreuze“ ein Zeichen für unseren Lebenswillen sein, wie wir ihn den Toten schulden“, hofft der Künstler.
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Die Kunstinstallationen sollen am Samstag um 11 Uhr in Bad Münstereifel zwischen Großer Bleiche und Werkbrücke beginnen. Weitere Stationen folgen flussabwärts; am Sonntag zum Abschluss in Iversheim.