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SitzungNippeser Bürgerwehr kam mit 120 Mann nach Arloff-Kirspenich

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Bei einem Sketch steht ein Paar vor einem Standesbeamten.

Ein Sketch zu Ehren des Prinzenpaars: Jean-Marc Baumann (l.) traut die Tollitäten, dargestellt von Torsten und Jessica Janowski.

400 Jecke feierten die Kostümsitzung der Prinzengarde Arloff-Kirspenich. Ein Theaterstück sorgte für viele Lacher.

400 Jecken feierten die Kostümsitzung der Prinzengarde Arloff-Kirspenich. Höhepunkt des Abends waren der Aufzug der 120-köpfigen Nippeser Bürgerwehr – und ein kleines Theaterstück.

Zwei Ufos waren am Samstagabend gegen 21 Uhr in Arloff gelandet. Denn mit den eingeschalteten Scheinwerfern und der schummrigen Innenbeleuchtung wirkten die beiden Doppeldecker-Busse des Kölner Traditionskorps Nippeser Bürgerwehr – seit 2001 eines von nur neun, die das Festkomitee Kölner Karneval offiziell anerkennt – wie Fremdkörper, die vorsichtig und im Schritttempo Stellplätze für die Riesengefährte auf einem der schmalen Sträßchen zur Mehrzweckhalle suchten.

Überraschungsauftritt der Stadtgarde Frechen in Arloff-Kirspenich

Man sei eben nicht so oft in Arloff-Kirspenich, hieß es fast schon entschuldigend von einem der Bürgerwehr-Gardisten, der sich die nach mehreren riskanten Manövern am Ende erfolgreiche Parkplatzsuche amüsiert von außen ansah.

Dann war der Aufzug von 120 Aktiven der „Appelsine-Funke“, wie die Bürgerwehr wegen der orangefarbenen Jacken ihrer Gardeuniformen genannt wird, natürlich ein Höhepunkt der traditionellen Kostümsitzung der Prinzengarde.

Getoppt wurde das Spektakel vor 400 Jecken allerdings von einem personalmäßig gesehen deutlich kleineren Programmpunkt. Neben dem Überraschungsauftritt der Stadtgarde Frechen hatten sich Freunde des aktuellen Tollitätenpaares, Ulrich I. (Fröndgen) und Tanja I., seine Ehefrau, ein satirisches Theaterstück ausgedacht.

Das Prinzenpaar feiert im bürgerlichen Leben in diesem Jahr Silberhochzeit. Also wurde von der Freundesclique das gemeinsam Erlebte der beiden von der Kennenlernphase bis zum Schritt vor den Traualtar nachgespielt.

Bad Münstereifeler Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian zu Gast

Zudem war eine Clique mit 22 Männern und Frauen während der gesamten Sitzung auf der Bühne vertreten – als Elferrat. „Bei uns ist der Elferrat zahlenmäßig nicht festgelegt. Hat die Tollität, wenn wir eine haben, mehr, die auf die Bühne sollen, dann geht das auch“, so Prinzengarde-Geschäftsführerin Renate von Hülsen.

So bestand der Elferrat in Arloff-Kirspenich schon aus mehr als 30 Personen, was allerdings dann auch die Schmerzgrenze gewesen sei, so von Hülsen. Irgendwann den ganzen Saal als Elferrat zu deklarieren, sei jedenfalls keine Option.

Ein einziger Sitzungspräsident ist es jedoch immer. Oliver Oetz konnte Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian auf der Bühne begrüßen und die Vertreter von gleich acht befreundeten Vereinen. Aus Merzbach, Flamersheim, Houverath, Rupperath, Kalkar, Schönau, Effelsberg und Kirchheim waren die organisierten Jecken angereist.

Im Programm waren dann neben Bauchredner Fred van Halen mit „Emu Aky“ vor allem weitere bewährte Kräfte aus dem Kölner Karneval: Puddelrüh und Miljö spielten kölsche Musik, die Traditionstanzgarde Kammerkätzchen und Kammerdiener zeigten ihre Sessionschoreografie, blieben aber beifalltechnisch gesehen die Nummer 2: Am stärksten bejubelt wurde zum Ende des offiziellen Programms kurz nach Mitternacht die Showtanzgruppe Palm Beach Girls.