Pläne für Bad MünstereifelSport, Spiel und Sonnenbaden im Wallgraben
Der Wallgraben in Bad Münstereifel soll in Zukunft wieder zu Erholung, Spiel und Sport einladen.
Copyright: Eva-Maria Zumbé
Bad Münstereifel – Ein Ort zum Picknicken, Spielen und für Outdoorsport – die geplanten Veränderungen an der Großen Bleiche und im Wallgraben dürften nicht nur die Bad Münstereifeler selbst, sondern auch Besucher freuen. Vorgestellt wurden die Pläne im Ausschuss für Stadtentwicklung und stießen bei den Fraktionen auf Zustimmung. Auch im jüngsten Bau- und Feuerwehrausschuss wurde die Umsetzung mit Mehrheit beschlossen. Das Konzept für den rund 700 Meter langen Bereich ist von der Ingenieurberatung Lorenz GmbH aus Bad Münstereifel entwickelt worden.
Schon für den Bereich am Orchheimer Tor ist ein Aktivpark geplant. Dieser soll laut Anja Ferber, Bauzeichnerin bei Lorenz, „als Einladung dienen, den Weg zu nutzen“. Ein Trampolin für Kinder oder auch Radtrainer sind Teil des Konzepts.
Konzept: Aktivpark und Stelengarten
Vom Aktivpark gelangt man, wenn man der Stadtmauer folgt, an die Große Bleiche. Dort ist ein Stelengarten geplant. Neben den bereits vorhandenen Kunstwerken soll laut Anja Ferber auch die Sonnenuhr vom Kurhaus hinzukommen. Das ist aber noch nicht alles: „In Anlehnung an Kneipp wird eine Grünfläche als Heilpflanzengarten entstehen.“
Ein neuer Platz für junge Münstereifeler könnte darüber hinaus nahe des Heisterbacher Tors entstehen. „Wir haben uns auch gefragt: Wo bleibt die Jugend?“, so die Bauzeichnerin. Ein fest installierter Slackline-Parcours soll zum neuen Treffpunkt werden. Im Bereich unter der Brücke kommt es allerdings immer wieder zu Schmierereien an den Wänden. Auch dafür haben die Berater eine Lösung entwickelt. „Die Wand unter der Brücke wollen wir weiß streichen und als Graffitifläche ausweisen“, sagte Anja Ferber.
Wallgraben: Blühwiese und Sitzbänke
Vom Heisterbacher Tor geht es dann weiter in Richtung des südlichen Wallgraben-Aufgangs. Hier sollen unter anderem eine Blühwiese gesät und Sitzbänke aufgestellt werden. Allgemein müssen in einem Großteil des Wallgrabens die Pflanzbehänge durchforstet werden.
Graffiti erlaubt: Die Brücke an der Nöthener Straße soll offiziell künstlerisch gestaltet werden, damit die Schmierereien aufhören.
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Auf Nachfrage von Chavva Schneider (Grüne) nach der Art des Durchforstens, antwortete Ferber, dass keine Stelle leer sein werde, wo momentan etwas wachse. „Wir wollen nicht großflächig roden“, sagte Stadtplanerin Carmen Haltenhof und ergänzte: „Im Gegenteil: Wir wollen aufwerten.“ Der ökologische Aspekt kommt in der Planung nicht zu kurz: Laut Ferber sollen Efeu zurückgeschnitten sowie Nist- und Fledermauskästen und Bienenhotels aufgestellt werden. Was die Bepflanzung angeht, will man sich an eine Bestellliste von 1973 halten, aus der man sich auf heimische Pflanzen beschränken wolle, sagte Carmen Haltenhof.
Bad Münstereifel: Auch Baumfällungen sind geplant
Bereits Vorhandenes wie das Schach-Feld oder die Boccia-Bahn sollen erhalten bleiben und instand gesetzt werden. So auch das runde Kneipp-Becken zum Wassertreten. Allerdings müssen dafür Bäume gefällt werden, die die Sicherheit gefährden. Zudem muss in niedriger Höhe neu gepflanzt werden.
Größere Pläne hat die Ingenieurberatung Lorenz für den Bereich an der ehemaligen roten Brücke. „Wir wollen das als Ruhezone mit schöner Aussicht aufziehen“, sagte Ferber und spricht von drehbaren Sonnenliegen.
Calisthenics oder Outdoor-Geräte
Auch der Sport steht in der Planung hoch im Kurs. In einem Aktivpark für Erwachsene könnten laut Ferber entweder Calisthenics oder Outdoor-Sportgeräte genutzt werden. Bei ersterem handelt es sich um ein Gerät, das aus verschiedenen Elementen für vielfältige Übungen besteht. Bei den Outdoor-Fitness-Geräten handelt es sich unter anderem um Fahrräder oder Crosstrainer aus Metall.
Eine weitere Neuerung, die besonders Kinder freuen dürfte, ist eine Hangrutsche, die an der Verbindung zwischen dem unteren und oberen Wallgraben entstehen könnte. Die Rutsche wäre 28 Meter lang und würde bei einem Gefälle von 30 Prozent einen Höhenunterschied von 8,5 Metern überwinden. Zusätzlich müsse an der Treppe daneben das Geländer auf die andere Seite versetzt werden, sagte Ferber.
Picknicken am Wallgraben mit Hangrutsche
Der Wallgraben könnte in Zukunft wieder zum Picknicken einladen. Im oberen Bereich sollen dazu Tische in der Nähe der Hangrutsche aufgestellt werden.
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Auch eine Eventfläche mit Pavillon könnte entstehen. „Wir wissen noch nicht, ob der Pavillon mit den Fördermitteln gedeckt ist“, sagte Ferber. Ursprünglich sei der Pavillon für den Europaplatz angedacht worden. Optional sei noch eine Toilettenanlage zu überlegen.
Christof Milischewski: Frage nach Pflegekonzept
Ein Park dieser Größe bedarf sicherlich viel Pflege. So stellte Christof Milischewski abschließend die Frage nach einem entsprechenden Konzept. „Sonst sitzen wir in fünf Jahren wieder hier“, sagte der Fraktionsvorsitzende der FDP. Auch Andy Bühl von der UWV sprach sich für eine Satzung zur Pflege im Beschluss aus.
Laut Carmen Haltenhof ist man zu Pflegemaßnahmen verpflichtet. In den Dörfern gebe es Paten, die die Spielplätze pflegten, sagte Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian – das könnte vielleicht auch am Wallgraben umgesetzt werden.