AboAbonnieren

Übung für den ErnstfallTHW lässt Astropeiler in Eschweiler in erstrahlen

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Der Astropeiler bei Eschweiler erstrahlte in besonderem Licht. Das THW nutzte das Gelände für Übungszwecke.

  1. Die Beleuchtungseinheit des Technischen Hilfswerks setzte bei einer Übung den Astropeiler auf dem Stockert in Eschweiler in Szene.
  2. 15 Euskirchener Ehrenamtler und ihre Kollegen von der Beleuchtungseinheit in Düren übten für den Ernstfall.
  3. Dabei ist es gar nicht so einfach einen passenden Ort zu finden.

Bad Münstereifel-Eschweiler – Er ist ein Stück deutscher Wissenschaftsgeschichte: der Astropeiler auf dem Stockert in Eschweiler. Er war Mitte der 1950er Jahre das teuerste Forschungsprojekt in Deutschland. Das Teleskop war für einige Zeit sogar das größte seiner Art und blieb noch für einige Jahre das genaueste radioastronomische Messinstrument.

Jetzt erstrahlte das technische Denkmal in einem ganz besonderen Licht: Das Technische Hilfswerk (THW) Euskirchen übte dort mit seiner Beleuchtungseinheit.

Neuer Inhalt

Auch das kleinere Teleskop auf dem Stockert wurde von der Beleuchtungseinheit des THW in Szene gesetzt.

Unterstützung erhielten die 15 Euskirchener Ehrenamtler von ihren Kollegen aus Düren, die ebenfalls mit ihrer Beleuchtungseinheit zum Astropeiler ausgerückt waren. „Wir versuchen immer, nahe an der Realität zu üben“, sagte Florian Sommer, der beim THW Euskirchen für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

Ein wenig Überzeugungsarbeit nötig

Die Suche nach den passenden Objekten für Übungen sei nicht ganz einfach. „Die Örtlichkeiten sollten möglichst dunkel sein. Zudem müssen wir auf dem Gelände abends Zugang haben. Das ist ein schwieriges Unterfangen“, so Sommer. Vor zwei Jahren habe das THW einen Bereich des LVR-Freilichtmuseums in Kommern in Szene gesetzt, 2018 den Bauhof in Euskirchen.

Die Geschichte des Astropeilers

Der Beschluss zum Bau des Astropeilers wurde in den Nachkriegsjahren gefasst. Am 19. Juli 1955 reichte die Universität Bonn den Antrag ein. Nach dem Erteilen des Bauscheins am 22. November wurde der Astropeiler im Laufe des Jahres 1956 fertiggestellt und am 17. September eingeweiht. Die Astronomische Forschung begann 1957 mit der Untersuchung von Linienprofilen des interstellaren Wasserstoffs.

Das Teleskop war für einige Zeit das größte seiner Art und blieb noch für einige Jahre das genaueste radioastronomische Messinstrument seiner Zeit.

Anfang der 1990er Jahre wurde es stiller. Das änderte sich mit Gründung des Vereins „Astropeiler Stockert“, der sich seit 1996 um Gelände und Gebäude kümmert. Seit 2011 gibt es sogar wieder einen radioastronomischen Messbetrieb. (tom)

Jetzt war es der Astropeiler auf dem Stockert. „Wir sind dem Verein, der sich um das Areal und die Gebäude kümmert, dankbar, dass er uns hier üben lässt“, sagte Einsatzleiter Burkhard Aehlich. Vereinsmitglied Thomas Buchsteiner berichtete, dass schon ein wenig Überzeugungsarbeit bei den anderen Mitgliedern notwendig gewesen sei, letztlich aber doch alle schnell ihren Segen für das Vorhaben des THW gegeben hätten: „Den Astropeiler so zu sehen, ist auch für uns etwas Besonderes.“

Zeigen, was man alles kann

Der Aufbau der Beleuchtungseinheiten sei kein großes Problem gewesen, sagte Einsatzleiter Aehlich. Kniffliger war da schon die Positionierung der Fahrzeuge auf dem Gelände. Denn das Areal ist nur über eine kleine Straße zu erreichen. Doch auch diese Herausforderung meisterten die THW-Spezialisten letztlich problemlos.

Diese Übung diente kurz vor dem Jahresende eher dazu, noch einmal zu zeigen, was man in der Praxis so alles leisten kann. Um den Astropeiler während der sternenklaren Nacht so eindrucksvoll zu erleuchten, hätte laut Sommer letztlich nur ein Lichtmast ausgereicht, der bei Bedarf bis auf elf Meter Höhe ausgefahren werden kann.

Das könnte Sie auch interessieren:

Der letzte Einsatz der Euskirchener Lichtexperten liegt acht Monate zurück. „Wir wurden nach dem verheerenden Tornado nach Roetgen bei Aachen beordert“, berichtete Aehlich. Am 14. März 2011 fegte ein Wirbelsturm durch den Ort und zerstörte einige Häuser. Damit die Einsatzkräfte auch in der Nacht arbeiten konnten, baute das Euskirchener THW zahlreiche Lichtquellen auf.www.thw-euskirchen.de