Bahnhofstraße KallBauausschuss fordert Nachbesserung bei der Planung
Kall – Mehr Grünflächen und wasserdurchlässige Oberflächen, weniger Versiegelung: Diesen Wunsch der Politik bekam Planer Uli Wildschütz vom Büro RaumPlan Aachen bei der Vorstellung der Planungen für die Bahnhofstraße, den Rathausvorplatz und die Zufahrt zum Bahnhof im Kaller Bauausschuss im Schevener Dorfgemeinschaftshaus immer wieder zu hören. Vor allem die SPD, aber auch Grüne und CDU meldeten Bedenken an und forderten die Prüfung von Alternativlösungen mit mehr Begrünung und wasserdurchlässigen Belägen.
Die Bahnhofstraße soll im Rahmen der Städtebauförderung in zwei Abschnitten umgestaltet werden. Der südliche Abschnitt liegt zwischen dem neuen Kreisverkehr an der Urft und dem Bahnhofsplatz, der nördliche zieht sich vom Bahnhofsplatz bis zum Kreisverkehr mit der Aachener Straße. „Die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes wird in der Bahnhofstraße fortgeführt“, erklärte Wildschütz. Die Fahrbahn solle 6,50 Meter breit werden, die Gehwege 2,50 Meter.
Wo beispielsweise Treppen zu den Häusern führten, seien die Bürgersteige auch schmaler. An beiden Straßenseiten sind große Stellplätze mit einer Breite von 2,25 Meter und einer Länge von sechs Metern vorgesehen. Flächen für Außengastronomie gibt es ebenfalls.
Allee geplant
Rund 30 Bäume sind auf beiden Straßenseiten in Form einer Allee geplant und sorgen laut Wildschütz für ein „grünes Straßenbild“. „Im Bereich der Post sind Bäume nur an einer Straßenseite vorgesehen, weil dort nicht genug Platz zur Verfügung steht. Die Grundstückseigentümer wollen Teile ihrer Vorgärten nicht verkaufen“, so Wildschütz.
Auf Nachfrage von Bert Spilles (CDU) erklärte der Planer, dass die Fahrbahn auch zu schmal sei für einen Fahrradstreifen: „Um die Radfahrer zu schützen, empfehlen wir eine Tempo-30-Regelung.“ In dem Punkt seien sich auch alle einig, nur Straßen NRW verweise darauf, dass es sich um eine Landesstraße handele und es beispielsweise keine Schulen oder Altenheime gebe, die eine Tempo-30-Regelung rechtfertigten.
„Wir wollen nach der Fluterfahrung, dass weniger Flächen versiegelt werden“, betonte Emmanuel Kunz (SPD). Die SPD sei nicht dafür, dass die Planung des Bahnhofsvorplatzes fortgeführt werde und viele Flächen versiegelt würden. Die geplanten Bäume seien ein erster Schritt. „Wenn wir von den Bürgern fordern, dass nicht so viele Flächen versiegelt werden, müssen wir mit gutem Beispiel vorangehen“, forderte Kunz.
Nicht viele Flächen zur Verfügung
Klaus Pütz (Grüne) wollte wissen, ob keine Schutzmaßnahmen wie mobile Spundwände eingeplant werden könnten. Wildschütz meinte: „Man kann über Spundwände oder andere Maßnahmen wie beispielsweise ein Wasserreservoir nachdenken.“ Man habe aber insgesamt nicht viele Flächen zur Verfügung. Bürgermeister Hermann-Josef Esser (CDU) ergänzte: „Der Hochwasserschutz findet vor allem zwischen Schmidtheim und Kall statt.“ In der Bahnhofstraße habe man nur wenige Möglichkeiten wie die Verwendung von offenem Pflaster. Wichtiger sei, dass die Gemeinde die Anwohner beim Objektschutz unterstütze. „Ich hoffe, dass es uns gelingt, den Ortskern zu beleben“, sagte Spilles. Franz Albert Groß (FDP) begrüßte die Planung.
Die Bahnhofszufahrt wird etwas in Richtung Rewe verschoben. In Richtung Rathaus sind neue Stellplätze vorgesehen. Spilles forderte, dass ausreichend Parkplätze für Kunden der Bäckerei bereitgestellt werden. Einig war man sich, dass die Fußgängertunnel unter den Gleisen aufgeweitet werden müssen, damit sie nicht mehr als Angsträume wahrgenommen werden.
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Auch der Platz vor dem Rathaus soll mehr entsiegelt werden. Wildschütz hat dort acht Bäume und mehrere Pflanzbeete vorgesehen. Geklärt werden muss noch, ob die Technik des vorhandenen Brunnens noch brauchbar ist. „Warum muss der ganze Platz gepflastert sein?“, fragte Kunz und erhielt dabei Zuspruch von Pütz und Spilles. Weiter schlug der SPD-Mann vor, in der Mitte des Platzes einen Platz der Erinnerung an wichtige Ereignisse der Gemeinde zu schaffen. Spilles brachte einen Baum mit den Wappen aller Orte ins Spiel.