15. Tour de AhrtalTausende Radfahrer auf Rundfahrt durch die Eifel
Blankenheim – Gut gelaunt und bestens unterstützt waren am Sonntag viele Tausend Besucher bei dem länderübergreifenden Radaktionstag „Tour de Ahrtal“ unterwegs. Von der Ahrquelle in Blankenheim bis nach Altenahr führte der Weg das Ahrtal entlang. Extra für die Veranstaltung, die in diesem Jahr zum 15. Mal durchgeführt wurde, war die B 258 wieder für den Autoverkehr gesperrt worden. Seit vielen Jahren begleitet diese Zeitung als Medienpartner dieses Event.
Bürgermeister gibt den Startschuss
Als Blankenheims Bürgermeister Rolf Hartmann kurz nach 10 Uhr auf dem Curtius-Schulten-Platz den offiziellen Startschuss gegeben hatte, waren schon viele Radler unterwegs. Hartmann selbst konnte mit seiner Begrüßungsrede gut die Zwangspause nutzen, die ein platter Reifen am Fahrrad von Ehefrau Anja verursachte.
Während sich die örtliche Fahrradwerkstatt an die Reparatur machte, erledigte Hartmann seine dienstlichen Pflichten und begab sich anschließend mit seiner Frau und den beiden Kindern Maurice und Tamara auf die Tour über die Bundesstraße.
„Wir sind die Hauptstadt der Fahrradfahrer im Kreis“, freute er sich über die rege Teilnahme. Nirgends könne man so gut Radfahren in Deutschland, warb er für seine Gemeinde. Hier gebe es tolle Radwege und eine abwechslungsreiche Landschaft.
Segen für die Radfahrer
Nachdem Pfarrer Matthäus Zuska die Radfahrer zu verantwortungsvoller Fahrweise aufgefordert hatte, erteilte er ihnen den Segen. Einzeln oder in großen Gruppen machten sich die Radfahrer und Inlineskater, egal ob sportlich ambitioniert oder nur Gelegenheitsradler, auf die Strecke. „In diesem Jahr ist schon früh viel los“, stellte Angela Willems gegen 11 Uhr fest, als sie mit besorgtem Blick die vorbeirollenden Menschen musterte.
Sie sorgte als Einsatzleiterin des DRK Kreis Euskirchen mit ihren Kollegen dafür, dass bei eventuellen Unfällen so schnell wie möglich Hilfe geleistet wurde. „Normalerweise kommt der Höhepunkt des Besucherandrangs erst am Nachmittag“, so ihre Beobachtung aus den Vorjahren.
Abgesichert wurde der Weg von Blankenheim bis zur Landesgrenze mit 30 Helfern, die in drei Rettungsstationen organisiert waren. „Oder besser dreieinhalb“, korrigierte sie sich, denn auch der Weg ab dem Bahnhof Blankenheim/Wald wurde immer dann, wenn Sonderzüge mit Radfahrern ankamen, von DRK-Sanitätern betreut.
Unterhaltsame Pausen
Wie in den Vorjahren hatten die Dorfgemeinschaften in Ahrhütte und Ahrdorf ihr Bestes gegeben, um die Pausen für die Radler so unterhaltsam wie möglich zu gestalten. In Ahrhütte war die Kirmes extra auf den Termin der „Tour de Ahrtal“ gelegt worden. „Kirchweih“, korrigierte Maja Winter, man wolle schließlich eine alte Kirmes, nicht so eine mit Buden und Karussell, sagte sie.
„Einen Tag mal Ruhe, das ist toll“, schwärmte sie über die Autosperrung. Schließlich wohne sie genau an der Bundesstraße, erzählte sie. Doch diese Ruhe genoss sie nicht im eigenen Garten, sondern an dem Tisch, an dem die Radler ihre Starterkarten abstemplen lassen konnten. Diesen Job erledigte der zwölfjährige Lukas mit Bravour.
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„Eigentlich sollte ich ja Gläser einsammeln“, gestand er verschmitzt. Da habe es aber nichts zu tun gegeben, und stempeln mache sowieso mehr Spaß. Aus Vernich waren in bester Laune Doris, Michaela, Maria, Florian, Noel, und Uwe mit dem Rad gekommen. Damit das mit der Laune länger anhielt, hatten sie in einer Kühltasche genug Piccolöchen sowie pinke Sektgläser dabei, demonstrierten sie lachend. Bis Ahrbrück, so kündigten sie an, wollten sie fahren.
Mit seinem Yorkshire-Terrier „Blacky“ war Henry Mergel aus Bonn unterwegs. Von Wald aus wollte er die gesamte Ahr entlangfahren und über die Radwege am Rhein entlang zurück nach Hause. „Ich bin schon einmal von Bonn-Nord bis Frankfurt 200 Kilometer zu einem Geburtstag gefahren“, berichtete er lachend. Doch von dem Geburtstag habe er wenig mitbekommen, da er direkt nach dem Essen entkräftet eingeschlafen sei.