1. Die Ahr-Grundschule in Dollendorf ist vom Hausschwamm befallen.
2. In dem betroffenen Klassenzimmer ist zurzeit kein Unterricht möglich.
3. Kurzzeitig musste die Klasse sogar draußen unterrichtet werden.

Blankenheim-Dollendorf – „Wow, das ist aber schön geworden.“ Die Mädchen der Klasse 2c der Ahr-Grundschule in Dollendorf sind mit ihrem provisorischen Klassenraum zufrieden. Zwischen Musikinstrumenten und Wimpeln stehen Tische und Stühle, eine rollbare Tafel sowie allerhand weitere Utensilien für den Unterricht bereit.

Der Grund: Die Ahr-Grundschule in Dollendorf ist vom Hausschwamm, einem Hausfäulepilz, befallen. In einem Klassenraum und der alten Bibliothek sei der Hausschwamm festgestellt worden, erklärt Schulleiterin Maren Sirringhaus. Das sei beim Abrücken eines Schranks im Klassenraum festgestellt worden, in dem die Schüler der 2c sonst unterrichtet werden. Später habe man gesehen, dass sich Stränge des Schwammes bis zur ehemaligen Bibliothek zogen. Die befallenen Bereiche wurden umgehend mit Planen abgedeckt und die Räume nicht mehr zu Unterrichtszwecken genutzt, berichtet die Schulleiterin.

Unterricht an Dollendorfer Grundschule nach draußen verlegt

Die Schule, so Sirringhaus, habe sofort und zusammen mit der Gemeinde Blankenheim nach Ausweichmöglichkeiten für die Schulklasse gesucht. So wurden die Schüler insgesamt vier Tage lang im sogenannten „grünen Klassenzimmer“ unterrichtet. Der Unterricht fand also im Freien auf dem Gelände der Grundschule statt. Einen weiteren Tag haben die Schüler einen Ausflug zum Naturerlebnispfad gemacht, ergänzt Kathi Rapp, Klassenlehrerin der 2c. Während eine Bausachverständige aus Euskirchen Proben der betroffenen Stellen nahm und analysierte, habe sich die Gemeinde bereits nach Alternativen umgesehen.

Als eine Variante habe man überlegt, der Klasse aus Dollendorf einen Klassenraum im Blankenheimer Standort des Grundschulverbands für die Dauer der Sanierung zur Verfügung zu stellen, so Erwin Nelles, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. Der Schulbus zwischen Blankenheim und Dollendorf fahre ja ohnehin, sodass keine Mehrkosten entstünden.

Schule freut sich über Dollendorfer Hilfsbereitschaft

Über diese Möglichkeit unterrichteten Sirringhaus und Nelles die Eltern der betroffenen Kinder. Der Dorfgemeinschaftsraum Dollendorf sei ebenfalls als Ausweichmöglichkeit ins Auge gefasst worden, erläutert die Schulleiterin. Doch Schule und Gemeinde hatten nicht mit der Hilfsbereitschaft der Dollendorfer Bevölkerung gerechnet.

Gutachten

Am heutigen Dienstag werde laut Erwin Nelles ein Gutachter die Schäden besichtigen. Erst dann könne man wissen, wie umfangreich die Sanierung werde. Sei der Hausschwamm durch eine undichte Trinkwasserleitung hervorgerufen worden, dann werde dies wohl ein Versicherungsfall.

Der Hausschwammbefall, den es auch schon einmal im Kindergarten in Ripsdorf gegeben habe, wird den Ausschuss für Generationen und Sicherheit am Donnerstag, 5. September, beschäftigen. Dann will die Verwaltung die Politiker auf den neuesten Stand bringen und erste Ergebnisse der Untersuchungen vorlegen. Die Sitzung beginnt um 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses in Blankenheim. (bz)

Der Musikverein Dollendorf, so Sirringhaus, habe angeboten, seinen Probenraum vorübergehend zu räumen, damit die Kinder dort unterrichtet werden könnten. Zudem sei die Turnhalle zugunsten des Fördervereins der Grundschule freigeräumt worden. Der Förderverein bietet am Standort Dollendorf ein tägliches Betreuungsangebot an. Zwischen 11.30 Uhr und 14 Uhr werden die Kinder von erfahrenen Betreuerinnen dort beaufsichtigt.

Musikverein, Schüler und Eltern bauten Probenraum um

In einer Eintagesaktion, an der sich Mitglieder des Musikvereins und Eltern der Zweitklässler beteiligten, wurde am Samstag die Umwandlung des Proben- in einen Unterrichtsraum bewältigt, schildert die Schulleiterin. Dafür wurde unter anderem ein dreistufiges Podest abgebaut und allerhand Mobiliar mit Krad und Anhänger herbeigeschafft. Maren Sirringhaus: „Das ging ganz unkompliziert. Die Dollendorfer Dorfgemeinschaft ist einfach klasse.“

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Und auch Martina Klaes vom Schulverwaltungsamt der Gemeinde zeigt sich sichtlich beeindruckt von dem Ergebnis. „Hier funktioniert die Dorfgemeinschaft noch“, freut sie sich. Lediglich ein paar Stellwände fehlten noch, um den Bereich mit den Musikinstrumenten vom „Klassenraum“ zu trennen, ergänzt Sirringhaus. Voraussichtlich bis Ende des Monats werden die Kinder nun im Provisorium unterrichtet, so die Schulleiterin: „Dann sollen die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein.“