Stände in BlankenheimEin Markt zum Kaufen und Klönen in Ripsdorf
- Zweimal im Monat sind die Händler beim Markt in Ripsdorf.
- Der Platz gegenüber der Kirche wird dann zum Treffpunkt für Händler und Kunden.
- Klönen, Kaufen und ein paar Überraschungen. Ein Besuch.
Blankenheim-Ripsdorf – Jeden ersten und dritten Dienstag im Monat ist von 15.30 bis 18 Uhr gegenüber der Pfarrkirche von Ripsdorf Marktnachmittag. Es gibt Obst, Gemüse, Geflügel, Backwaren, Kräuter oder Antipasti, die die Ripsdorfer und die Kunden aus der Nachbarschaft einkaufen. Mit den Wagen und Auslagen der Händler ist auch ein geselliger Treffpunkt entstanden. Jetzt ist mit dem „Spargelfest“ das fünfjährige Bestehen gefeiert worden.
„Wir haben noch gar nicht alles aufgebaut, da sind schon die ersten Kunden da!“ Uwe Walter hat von seinem Bauernhof bei Sistig mitgebracht, was gerade frisch und für die Küche geeignet ist: Spitzkohl, Blumenkohl, Spargel, deutsche Erdbeeren. „Alles die erste Ernte der Saison“, sagt Walter.
Über mangelnde Kundschaft kann er sich auch beim Jubiläumsmarkttag in Ripsdorf nicht beklagen. Seit fünf Jahren öffnen die Händler zweimal im Monat ihre Verkaufswagen und Stände. Das hat sich längst weit über die Grenzen des Ortes hinaus herumgesprochen – auch bei den Anbietern, die zum überwiegenden Teil seit 2014 nach Ripsdorf kommen. Uwe Walter gehört dazu, mittlerweile mit zwei Verkaufsständen: einer mit frischen Eiern und Geflügel und eben einer mit dem Angebot an Obst und Gemüse der Saison.
„Wir finden hier, was wir brauchen“, berichtet Marliese Beck aus Hüngersdorf zufrieden, während sie die kleine Marktgasse entlangschlendert. Etwa Oliven und Antipasti bei Azad Abdulla, der aus Krefeld anreist. Oder Kabeljau, Rotbarsch und Lachs aus Norwegen und Schottland bei Fischhändler Reshad Haschimi aus Mönchengladbach. Wo gibt es schließlich in der Eifel ein Fischgeschäft? „Wir waren eine Zeit lang auch auf dem Markt in Blankenheim. Obwohl der Ort wesentlich größer als Ripsdorf ist, machen wir hier wesentlich mehr Umsatz“, so der Experte für Fisch und Krabben.
Händler machen auch Station auf anderen Märkten
Haschimi und einige seiner Kollegen sind auch auf dem Marmagener Wochenmarkt vertreten. Dort haben sie sich vor fünf Jahren von Mathias Schoenen überzeugen lassen, es doch einmal in Ripsdorf zu versuchen, die Termine wurden abgestimmt. Andere Händler kamen später dazu und sind aus Überzeugung Markthändler in Ripsdorf geblieben.
So ist ein komplettes Angebot für fast alle Bedürfnisse der Küche entstanden. Nur ein Metzger fehle noch, heißt es. Der, der das alles initiiert hat, ist immer noch verwundert. „Wir hätten nicht geglaubt, dass sich der Ripsdorfer Markt so lange hält“, berichtet Mathias Schoenen erfreut.
„Der Markt ist so familiär. Es sind viele nette Leute hier, wir fühlen uns wie zu Hause. Und für uns Händler gibt es Kaffee und immer ein nettes Wort.“ Siegwin Zimmer, Bäckermeister aus Sistig, strahlt. Nur für den Ripsdorfer Markt parkt er für ein paar Stunden zweimal im Monat den Lieferwagen mit Brot und Backwaren, der sonst im Lieferdienst unterwegs ist. Das mache ihm einfach Vergnügen, versichert Zimmer.
Auch Katharina Bauer, sie betreibt eine Hofkäserei in Jünkerath-Glaadt, ist seit Herbst des vergangenen Jahres mit in Ripsdorf dabei. 13 Schnittkäsesorten aus Gouda mit verschiedenen Gewürzen, dazu Camembert und Grillkäse bietet sie an. Wenige Meter weiter hat Ulrike Hülsenbeck aus Bodenbach in dere Vulkaneifel an ihrem Stand an die 700 Kräuter und Tees in Tütchen auf den Tischen liegen. Seit fünf Jahren auch in Ripsdorf vertreten.
Akkordeon, Gastspiele und ein Markt zum Erleben
„Marmagener machen Markt mit Musik“, hat mittlerweile eine vierköpfige Akkordeongruppe, die zum fünfjährigen Bestehen Alpenländisches und Volksmusik spielte, als Motto mit Lust an der Alliteration ausgegeben. Es ist ein Gastspiel von Marktort zu Marktort, eine Wiederholung wird nicht ausgeschlossen.
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Und während Andrea Ehlen zum Anlass frisch gekochte Spargelsuppe verkauft – das Motto des Tages ist ja schließlich „Spargelfest“ – wundert sich Bürgermeister Rolf Hartmann nicht mehr: „Wenn ich auf Veranstaltungen in Ripsdorf bin, bin ich immer überrascht, aus welchem Umkreis die Besucher kommen.“ Der kleine Platz füllt sich unterdessen immer mehr, die Parkplätze an der Straße vor der Kirche werden immer knapper. Und zwischen dem „Pizzawagen“ von Giuseppe Girgenti aus Schmidtheim oder dem kleinen Stand mit Weinen für den Sommer wird gekauft und geklönt – es herrscht eine gute Laune.
Da vergisst Bürgermeister Hartmann vermutlich für einen Moment, dass es in Ripsdorf zwar so Überraschendes wie einen funktionierenden Wochenmarkt gibt, aber dafür seit Monaten etwas eigentlich Selbstverständliches fehlt. Ein Ortsvorsteher – unter anderem sein Ansprechpartner, wenn es offiziell wird. „Warten wir mal die Kommunalwahlen im Herbst des nächsten Jahres ab, vielleicht findet sich dann ja wieder eine oder einer“, hofft der Verwaltungschef.