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Umbau des alten KonsumBlankenheimer Ahrstraße wird ab Ende März in der Mitte geteilt

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Achtung Sackgasse: Am Platz „An dr Pump“ müssen Autofahrer ab Ende März wenden.

Blankenheim – Jetzt wird es ernst: Ab der letzten Märzwoche und bis Ende 2023 wird das Gebäude des ehemaligen Konsum an der Ahrstraße 50 umgebaut. Für rund 21 Monate wird dafür die einzige Durchfahrtstraße im Ahrquellenort durchtrennt. Es entstehen zwei Sackgassen von Norden und Süden, in der Mitte die Baustelle: Durchfahrt unmöglich.

Stattdessen sollen zwei Umleitungsschlaufen den Verkehr ermöglichen. Frei ist die Straße dann nur für Anlieger, der Durchgangsverkehr wird über die Bundesstraße und die Bahnhofstraße am Ortskern vorbeigeführt.

Zuerst werden zwei Nebengebäude des Konsum abgerissen

Die knapp 60 Minuten dürften viele der rund 40 Zuhörer in der Aula der Gesamtschule Eifel vermutlich so schnell nicht vergessen. Anwohner und Geschäftsleute an der Ahrstraße, die das Gros der Zuhörer bildeten, erfuhren am Mittwochabend, was sich für sie ändern wird.

Ahrstraße Blankenheim

Das Rathaus wird in das historische Gebäude einziehen.

Ende März beginnt zunächst der Abriss von Nebengebäuden, dann der Umbau und die Sanierung des Hauptgebäudes des ehemaligen Konsum. Wer dann dort wohnt oder seinen Laden hat, der muss umdenken. Man habe „wirklich jede nur denkbare Variante geprüft“, um die Einschränkungen für die Anwohner und die Gewerbetreibeden so gering wie möglich zu halten, warb Bürgermeisterin Jennifer Meuren um Verständnis.

In der Blankenheimer Ahrstraße ist zu wenig Platz für Verkehr und Baustelle

Doch einer Zwangslage konnte auch sie nicht entkommen: Um die Baustelle für den Umbau einrichten zu können, braucht es schlicht und einfach Platz davor. Doch der ist an der engen Ahrstraße kaum vorhanden. „Das Aufstellen von Büro-, Personal- und WC-Containern und gleichzeitige Vorbeiführung des Verkehrs wie die Zu- und Abfahrt des Baustellenverkehrs – das geht einfach nicht zusammen“, so Christoph Diederich, Hochbauingenieur bei der Gemeinde Blankenheim.

Die Pläne

5,7 Millionen Euro teuer

Es dauerte einige Jahre, bis es nun zum Umbau des einstigen Konsum an der Ahrstraße 50 kommt. 2016 hatte der Gemeinderat Umbau und auch den Ausbau der Ahrstraße in das Interkommunale Entwicklungskonzept Blankenheim/Nettersheim aufgenommen. Ein Jahr später wurde das Gebäude gekauft, 2019 der Rathausumbau beschlossen.

Der wird deutlich teurer als geplant, aktuell sind rund 5,7 Millionen Euro berechnet. Die zwei Nebengebäude werden bis Ende Juli abgerissen. (sli)

Der Plan

Das von der Ahrstraße gesehen linke wird durch einen neuen Anbau mit barrierefreiem Zugang und Liftanlage ersetzt. Zudem wird das alte Parkdeck an der Rückseite des Gebäudes abgerissen. Schließlich wird eine zusätzliche zweite Fluchttreppe an der Gebäuderückseite erstellt.

Das Nutzungskonzept des künftigen Rathauses sieht Polizeistation, Veranstaltungsraum sowie Büroräume im Erdgeschoss und im Ersten Obergeschoss vor. Im Dachgeschoss will die Verwaltung neue Wege gehen: Ein Großraumbüro über die gesamte Fläche soll entstehen, das aber nicht so heißt, sondern „New Work“ mit flexibler Raumaufteilung, aber auch herkömmlichen Bürozellen.

Von außen wird das neue Rathaus im alten Gemäuer dem Bestandsbau deutlich ähneln – der Umbau des 1738 erbauten Hauses erfolgt in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Neu sein wird so vor allem ein großer gläserner Erker an der Giebelseite zum Lühberg. (sli)

Das jetzige Rathaus

Und was geschieht mit dem alten Rathaus? Bisher gibt es dafür nur Interessenten, aber keine feste Absicht, so Bürgermeisterin Jennifer Meuren. Findet sich kein Käufer, wird das Gebäude schlimmstenfalls abgerissen. Das hat der Gemeinderat schon beschlossen. Denn eine Bauruine soll es an der markanten Stelle nicht geben. (sli)

Was also ist die Alternative? Zwei Schlaufen und das Kappen der Durchfahrt vor der Baustelle. Hört sich kompliziert an, und ist es in der Praxis dann wohl auch: So wird ab Ende März die Ahrstraße nur in Teilen befahrbar sein: Aus Norden durch das Georgstor bis zum provisorischen Wendeplatz „An dr Pump“, von Süden bis zur Johannisstraße. Dazwischen ist wegen der Baustelle die Durchfahrt verboten.

Anwohner müssen sich an Schlaufen und mobile Schranken gewöhnen

Das Nord- und Südschlaufe genannte Umleitungssystem hat einen Haken: das schmale Georgstor. Hindurch passen neben Autos allenfalls kleinere Baustellenfahrzeuge. Doch was ist mit großen Lkw? Jan Siebenmorgen vom Planungsbüro MWM in Aachen erklärte die Lösung: Die Lkw fahren vom Süden bis zur Baustelle und rückwärts aus der Ahrstraße hinaus.

Eine mobile Sperrschranke unterbindet für die Dauer der von Sicherheitspersonal zu Fuß begleiteten Rückwärtsfahrt die Zufahrt in die Straße. Außerhalb solcher Manöver wird der von Süden kommende Verkehr über die eher enge historische Johannesstraße und die Klosterstraße aus dem Ortskern herausgeführt.

Geparkt werden soll während der Bauphase an der Lühbergstraße und am Weiher

Was denn dann mit den Parkplätzen sei, wollten da einige der Anwesenden wissen. Man werde kostenlose Tagesparkausweise für die Beschäftigten in Handel und Gewerbe ausstellen, versprach Ferdi Hoss, Leiter des Ordnungsamtes. Ähnliches will die Verwaltung auch für die Anwohner der Ahrstraße prüfen. Geparkt werden soll auf dem Parkplatz an der Lühbergstraße (zwischen 8 und 17 Uhr drei Stunden gebührenfrei) und auf den 40 Plätzen an der Weiheranlage (drei Stunden gebührenfrei).

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Rund 40 Interessierte ließen sich in der Gesamtschule die Pläne zur Verkehrslenkung erläutern.

Ob das die Anwohner und vor allem die Gewerbetreibenden an der Ahrstraße beruhigt, bleibt abzuwarten. „Wir können nach einer Testphase gegebenenfalls am Verkehrskonzept feilen“, versicherte Bürgermeisterin Meuren.

Die Anrainer-Betriebe sollen Unterstützung erhalten

Und auch Judith Mauer, Quartiersmanagerin an der Ahrstraße, will den Betrieben über die kommenden Monate helfen: „Wir werden Baustellenschilder mit den Logos aller Betriebe an den Zufahrten zur Ahrstraße aufhängen, dazu gibt es eine eigene Webseite, auf Wunsch mit Shop-System für den Onlinehandel, und wir nutzen die Sozialen Medien.“

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Hans-Georg Baur, Ahrstraßenanwohner, hörte die Worte wohl, doch da hatte er noch eine Frage: „Die Ahrstraße selbst soll doch auch umgebaut werden. Kann man das jetzt nicht in einem tun, um eine erneute Sperrung zu vermeiden?“ Guido Waters, Teamleiter bei der Verwaltung, versprach eine Prüfung, ob sich da Synergien ergeben können“ – mehr nicht.

In einem anderen Punkt allerdings legte sich Meuren fest: „Der Umbau der Straße wird für die Anwohner nicht beitragspflichtig sein. Das hat uns der Städte- und Gemeindebund bestätigt.“