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KonzertAbba und Klassik: Der Musikverein Reetz begeisterte Publikum durch Vielfalt

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Die Mitglieder sitzen auf der Bühne und musizieren, Jörg Schramm steht davor und dirigiert.

Sein 38. Neujahrskonzert spielte der Musikverein Reetz unter Leitung von Jörg Schramm.

Die 38. Auflage der Neujahrskonzerte im Blankenheimer Ortsteil bekam viel Applaus. Und zum Ende erklang das Reetzer Lied.

Wenn der Musikverein Reetz zu seinem traditionellen Neujahrskonzert einlädt, erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Programm. Bei der 38. Auflage im Bürgerhaus war das nicht anders.

Dirigent Jörg Schramm hatte sein 25-köpfiges Orchester unter anderem beim ersten gemeinsamen Probenwochenende nach der Corona-Zeit auf das gut zweistündige Konzert vorbereitet, das leider nicht wie in den Vorjahren ausverkauft war, wenn auch gut besucht. Die, die gekommen waren, wurden wie gewohnt vom Musikverein Reetz mit einem vielfarbigen und abwechslungsreichen Programm belohnt.

Musikverein Reetz spielte keine verstaubte „Dicke-Backen-Musik“

Man habe das Konzert bewusst musikalisch zweigeteilt, so Schramm: in einen eher moderneren ersten und nach der Pause in einen vor allem die Freunde klassischer Blasorchestermusik erfreuenden, konservativeren Teil. Wobei selbst das bedeutet, dass der Musikverein Reetz keine verstaubte „Dicke-Backen-Musik“ spielt, sondern gezielt ungewöhnliche Arrangements innerhalb der böhmisch-mährischen Musiktradition aussucht, ob Polka, Walzer oder Marsch.

Doch zunächst erklangen modernere Töne vor allem aus Pop- und Filmmusik. „Abba Gold“, ein Medley einiger der größten Hits der schwedischen Band, und der „Baby Elephant Walk“ eine bekannte Filmmusik von Henry Mancini, die er für den legendären Safari-Film „Hatari“ mit John Wayne und Hardy Krüger geschrieben hat. Solisten waren hier Nora Schramm an der Querflöte und Gabi Schnichels am Saxophon.

„Geile Mucke“: Man merkte den Musikern die Freude an

„Carrickfergus“, eine Volksweise aus Irland, bot Tenorhornist Jakob Hellendahl Gelegenheit zu glänzen. Musik aus dem Disney-Film „Vaiana“ wurde mit „How far I'll go from Moana“ aufgeführt. „Geile Mucke“ von Alexander Pfluger ist nach Schramms Angaben die Titelmelodie des „Mucke Magazins“, eines Lifestyle-Mediums für böhmische und mährische Volksmusik.

Nach der Pause wurde es dann einerseits traditionell mit dem „Rumisberger Marsch“ und der „Heidrun-Polka“. Mit der „Weinkeller-Polka“ und vor allem dem „Bohemian Tequila“ bewies der Musikverein Reetz aber auch musikalischen Witz und Selbstironie.

„Hallo, kleine Maus“ und beliebte Partyzelt-Kracher im Programm

Das Stück kombiniere Latin-Rhythmen mit „böhmischer Gemütlichkeit“, so der Dirigent. Vor den obligatorischen Zugaben wurde es bei „Hallo, kleine Maus“ dann munter, das Stück sei ein „beliebter Partyzelt-Kracher“, so Jörg Schramm.

Natürlich endete auch die 38. Auflage des Reetzer Neujahrskonzertes mit dem Reetzer Lied, arrangiert auf Basis des traditionellen „Bozener Bergsteigermarsches“ mit neuem Text – genauer: einer Huldigung an die schöne Eifelheimat des Musikvereins.

Zum Beispiel in diesen Zeilen: „Die Sandkuhl, Helt, der Locherbösch sind Höhen hehr und schön,/ den Reetzer Bach in grüner Au sieht man zur Ahr hin ziehn“.