2002 haben die Verantwortlichen mit den Planungen für den Lückenschluss der Urft-Radroute zwischen Blankenheim Wald und Schmidtheim begonnen.
Route entlang der UrftRadweg bei Blankenheim nach mehr als 20 Jahren fertiggestellt
Von Gemünd bis Schmidtheim an der Urft entlang radeln – wer das bisher gemacht hat, musste zwischen Blankenheim Wald und Schmidtheim ein Stück entlang der B51 fahren. Nicht gerade einladend für eine Radtour. Aber diese Zeiten sind nun vorbei.
Denn der Lückenschluss auf der Urftradroute ist vollbracht: Seit wenigen Tagen kann man vom Bahnhof Blankenheim Wald entlang der Urft und durch den Wald bis nach Schmidtheim fahren. Es ist der Abschluss eines lange geplanten Bauprojekts.
„Der erste Aktenvermerk ist aus dem Jahr 2002“, verkündete Achim Blindert bei der Eröffnung der drei Kilometer langen Strecke. Blindert ist Allgemeiner Vertreter des Landrates und zuständig für das Projekt. Auch der Fahrradbeauftragte des Kreises, Marcus Sprung, erinnerte sich an die Anfänge des Radweges. An seinem ersten Tag bei der Kreisverwaltung 2002 habe sein Kollege ihn schon mit dorthin hingenommen. Damals sei Winter gewesen, überall habe Schnee gelegen.
Landrat und Bürgermeister radeln gemeinsam über neuen Weg
Am Eröffnungstag zeigt sich der Spätsommer von seiner besten Seite. Bei Temperaturen um die 18 Grad, Sonnenschein und blauem Himmel schwingen sich Blindert und Sprung mit Landrat Markus Ramers und Dahlems Bürgermeister Jan Lembach sowie einigen Anwohnern, Vertretern vom Kreis, der Gemeinde und der Bezirksregierung auf die Eifel-E-Bikes und testen einen Teil des neuen Radweges gleich selbst.
Am Bahnhof Blankenheim Wald geht es vorbei und dann die Gleise und die Urft entlang. Links der Fluss, rechts der Wald. Der Weg ist aus braunem feinen Schotter. Es handelt sich laut Blindert um eine wassergebundene Wegedecke, die man gewählt habe, um zu viel Versiegelung zu vermeiden.
Allerdings hat das einen kleinen Nachteil: „Wir haben jetzt hier das einzige Reitverbot in der Gemeinde Dahlem, weil der Weg das Reiten nicht so gut verträgt“, berichtet Lembach. Eventuell werde das Verbot künftig wieder aufgehoben, aber zunächst einmal wolle man den Weg schützen. Schließlich solle er noch lange gut befahrbar sein.
Die kleine Radgruppe erreicht wenig später ihr Ziel. Eine neu angelegte Brücke über die Urft. Ursprünglich hätte der Weg hier geradeaus weiterführen sollen, berichtet Blindert. Die Pläne seien schon sehr weit fortgeschritten gewesen. Bei einem Treffen mit Naturschützern vor Ort habe sich dann allerdings ein Schwarzstorch aus den Wiesen erhoben und neue Pläne mussten her.
Schwierige Verhandlungen mit der Deutschen Bahn
Der Schwarzstorch und der Naturschutz sind nicht die einzigen Gründe, warum es von Planung bis Fertigstellung mehr als 20 Jahre gedauert hat. Schwierige Verhandlungen mit privaten Grundstückseigentümern und der Bahn hätten das Ganze ebenfalls in die Länge gezogen, so Sprung. Dann habe sich der Beginn der Bauarbeiten verzögert, weil zu viel Wasser in der Urft floss.
Die Bauarbeiten seien ökologisch begleitet worden, berichtet Blindert. Wenn man in die Natur eingreife, sei es wichtig, auch an anderer Stelle einen Ausgleich zu realisieren. Deshalb seien beispielsweise Dornenhecken gepflanzt worden, die für den Neuntöter wichtig seien. Für die Turmfalken habe man Ersatzhorste aufgestellt.
Landrat Markus Ramers begeistert von neuem Radweg bei Blankenheim
„Das ist ein Termin, der Freude macht“, meint Landrat Ramers, kurz nachdem er sich vom Rad geschwungen hat. Der Kreis wolle das Radfahren im Kreis Euskirchen ausbauen und attraktiver machen. Und da sei dieser Lückenschluss ein wichtiger Schritt.
Auch für Radfahrer, die nicht gleich von Gemünd bis Schmidtheim fahren wollen, sei die Strecke attraktiv. Man brauche nicht mal ein eigenes Rad. Schließlich könne man den Bahnhof Blankenheim Wald mit Bus und Bahn erreichen, sich dort ein Eifel-E-Bike ausleihen, es in Schmidtheim wieder zurückgeben und mit Bus und Bahn wieder nach Hause fahren.
850.000 Euro hat der Bau des Radweges nach Angaben des Kreises gekostet. Die Planungskosten und Kosten für die Naturschutzmaßnahmen kommen da laut Blindert noch obendrauf. Aber: 95 Prozent der Baukosten seien von Bund und Land gefördert worden.
Dahlems Bürgermeister kommt bei der kleinen Radtour regelrecht ins Schwärmen. Der Weg sei „eigentlich ziemlich perfekt“, sagt er und weiter: „Kommen Sie alle nach Schmidtheim! Wir haben im Ort auch einen schönen Dorfplatz und ein Café.“