Neues RathausStart der Arbeiten am Konsum-Gebäude in Blankenheim
Blankenheim – Alles im Zeitplan: Das ist der aktuelle Stand der Dinge beim auf 21 Monate angesetzten Umbau des ehemaligen Konsum-Gebäudes an der Ahrstraße zum neuen Rathaus. Derzeit werden die beiden Anbauten und das Parkdeck hinter dem Gebäude abgerissen, innen drin im Haupthaus wird ebenfalls kräftig gewerkelt.
Fred Lischke kann bald im wahrsten Sinne des Wortes wieder aufatmen. Der begeisterte Oldtimer-Sammler wohnt direkt gegenüber dem Konsum. Und das heißt derzeit naturgemäß: Staub und Schmutz, der aufs kleine Reihenhäuschen in der hier besonders schmalen Straße weht, sind garantiert. Da hält er lieber alle Fenster geschlossen. Das geht seit einigen Wochen so – doch das Schlimmste werden Lischke und die anderen Anwohner bald überstanden haben.
Anbauten werden abgerissen
Denn der Abriss der vormals nur überdachten Unterstellhalle an der linken Seite des ehemaligen Konsum ist schon beendet. Der Abriss des Anbaus an der rechten Seite des Gebäudes, er erstreckt sich über zwei Geschosse, dürfte ebenfalls bald erfolgt sein, so Wolfgang Beyß. Er ist der mit dem Umbau beauftragte Architekt.
Wo einst die Unterstellhalle stand, klafft nun eine Lücke, was für das anschließende Barockhaus der Reihenbebauung zunähst nichts Gutes bedeutete. Dessen Hauswand hatte sich über die Jahrzehnte an den Anbau angeschmiegt. Der ist jetzt weg. Für Architekten und Statiker ist eine solche Situation nichts Ungewohntes.
Stützen für das Nachbarhaus
„Wir stützen deshalb die Hauswand mit Balken zur Ahrstraße 50 ab, bis der neue Glasanbau des künftigen Rathauses errichtet ist“, so Beyß. Der Neubau wird dann die Stützfunktion übernehmen.
Statiker und Sachverständige haben unterdessen auch das Innere des Konsum-Gebäudes noch genauer unter die Lupe genommen. Nachdem der Putz innen von den Wänden geschlagen war, ist das Mauerwerk sichtbar, auch alle tragenden Balken in Decken und Wänden liegen nun offen. Doch in welchem Zustand sind sie?
Mauerwerk ist in Ordnung
„Beim Mauerwerk ist alles in Ordnung, auch wenn es von außen vielleicht anders aussieht“, so Architekt Beyß. Bei den tragenden Balken allerdings bestätigt sich, was alte Blankenheimer immer vermutet haben: Die sind faul. „Da stimmt Volkes Meinung“, sagt Beyß. Nach Rücksprache mit dem Denkmalschutz – das Gebäude stammt aus dem Jahr 1738 – müssen die schadhaften Balken gegen neue ausgetauscht werden. Anderes, etwa das historische Holztreppenhaus, kann bleiben. „Da müssen nur ein paar Stufen erneuert werden“, so Beyß.
Versorgung mit Erdwärme?
In den kommenden Monaten wird vor allem im Innern des Konsum gearbeitet, von außen ist davon wenig zu sehen. Dort stehen im Sommer Erdbohrungen an. Man will prüfen, ob die künftige Energieversorgung des Rathauses mit Erdwärme möglich ist. Erst wenn die Bohrtrupps wieder abgezogen sind, kann auf dem beengten Raum, der zur Verfügung steht, mit den Neubauten begonnen werden. „Das dürfte Anfang Oktober sein“, schätzt Wolfgang Beyß.
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Wenn dann auch Dachdecker und Zimmerer mit ihren Gewerken fertig sind, böte sich vielleicht die Gelegenheit, mit einem Tag der offenen Tür die Bürgerschaft über den Fortgang der Arbeiten zu informieren. Dann dürfte auch spannend sein zu erfahren, ob die aktuelle Kalkulation der Baukosten von 5,7 Millionen Euro angesichts galoppierender Preise zu halten ist.