Cannabis-Plantage in KuchenheimDrogenhandel- und Waffenbesitz-Prozess unterbrochen
Kuchenheim/Aachen – Am Landgericht Aachen beginnt am Freitagmittag ein Prozess gegen vier Männer und zwei Frauen im Alter von 32 bis 60 Jahren. Nach Angaben von Gerichtssprecher Thomas Birtel wirft die Staatsanwaltschaft fünf der sechs Angeklagten vor, in Euskirchen-Kuchenheim eine Drogenplantage betrieben zu haben.
Einem weiteren Angeklagten (51) wird Beihilfe zur Last gelegt. Er soll dem Quintett die Halle für die Aufzucht von Cannabis zur Verfügung gestellt haben. Er wird außerdem wegen Verstößen gegen das Waffengesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz angeklagt.
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Der 51-Jährige soll, so Birtel, in Kuchenheim und in Köln eine Vielzahl von Waffen gehortet haben, unter anderem einen Mörser und Teile eines Maschinengewehrs.
Das Waffenarsenal stellte die Polizei am 19. Oktober sicher, als sie bei einer Razzia die Plantage aushob. Sie entdeckte mehr als 2300 Cannabis-Pflanzen – und zwar kurz vor der geplanten Ernte, so Birtel –, zudem mehr als 2000 Stecklinge. Die Staatsanwaltschaft nimmt an, dass die Menge an Cannabis ausgereicht hätte, um rund 170 Kilogramm konsumfähiges Marihuana herzustellen.
Der Prozess in Aachen ist jedoch bereits am Mittag unterbrochen worden. Eine der Angeklagten hatte angegeben, dass sie Fieber hat. Der Vorsitzende Richter hatte daraufhin einen Corona-Schnelltest veranlasst. Die Sache war an Licht gekommen, weil die Verteidigerin der Angeklagten, die Euskirchener Rechtsanwältin Susanne Haiminger, ihre Mandantin gefragt hatte, warum sie ihre Jacke im Gerichtssaal nicht ausziehe.
Die die Angeklagte gab daraufhin an, sie dass sie seit zwei Tagen Fieber und deswegen Paracetamol eingenommen habe. Haiminger fragt sich, warum ihre Mandantin in der Untersuchungshaft nichts von ihren Beschwerden erwähnt habe.
Der Schnelltest fiel zwar negativ aus, dennoch beantragten zwei Verteidiger, den Prozess am Freitag nicht fortzuführen. Der Richter gab dem statt. Bei der Angeklagten soll nun ein PCR-Test durchgeführt werden. Geplant ist, dass das Verfahren vor dem Aachener Landgericht am Dienstag, 20. April, wieder aufgenommen wird.
Für den Prozess sind nach Birtels Angaben bis zum 15. Juni 13 Verhandlungstage angesetzt.