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Kein Badespaß in DahlemKronenburger See bleibt auch in diesem Sommer gesperrt

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Eine Panorama-Aufnahme des Kronenburger Sees.

Der niedrige Winterstau wird auch im Sommer beibehalten. Einen Notbetrieb wird es nicht geben.

Der Sommerstau unterbleibt, stattdessen wird der niedrigere Winterstau verlängert. Auch ein mehrere Zehntausend Euro teurer Notbetrieb ist gestrichen.

In diesem Jahr bleibt das Baden im Kronenburger See verboten. Das teilte jetzt Dahlems Bürgermeister Jan Lembach für den Zweckverband Kronenburger See mit. Der Sommerstau unterbleibt, stattdessen wird der niedrigere Winterstau verlängert. Auch ein mehrere Zehntausend Euro teurer Notbetrieb ist gestrichen.

Lembach wirkte verärgert und erleichtert zugleich. „Das konnten wir in der Kürze der Zeit gar nicht schaffen“, so sein Fazit mit Blick auf zwei Auflagen, die die Bezirksregierung Köln für einen Sommerstau ab dem 1. Mai gemacht hatte.

Wie berichtet, war zum einen die Einstellung eines Ingenieurs mit Qualifikation zur Aufsicht der Hochwasserschutzanlage gefordert worden. „Da war unklar, in welchem Umfang das genau geschehen soll“, so Lembach. So sei bis zuletzt offengeblieben, ob es ausreiche, eine Überwachung der Kontrollinstrumente etwa über eine App sicherzustellen, oder ob eine Präsenz im Kontrollgebäude vor dem Überflusstrichter der Staumauer unumgänglich sei.

Auflagen für einen möglichen Badebetrieb nicht erfüllt

In einem noch ausstehenden Gespräch mit dem Wasserverband Eifel-Rur (WVER), der möglicherweise einen solchen Ingenieur „ausleihen“ könnte, und der Aufsichtsbehörde soll die Frage geklärt werden. „Es braucht aber auch nach Angaben des WVER mindestens eine ein- bis zweijährige Vorbereitungszeit für eine solche Fachkraft“, so Lembach. Neben rechtlichen Fragen müsse auch eine Einarbeitungszeit berücksichtigt werden. Angesichts des monatelangen Hin und Her stellt sich die Frage, ob man das nicht längst hätte wissen können. So oder so kommt diese Dreier-Runde jetzt für einen möglichen Badebetrieb im Sommer zu spät.

Auch eine zweite Auflage ist nach wie vor nicht erfüllt: die Restrisikoanalyse bei einem Notbetrieb. Dazu hätte der Zweckverband den Einbau eines der beiden beim Hochwasser 2021 beschädigten Betriebsschütze beauftragt, was an die 30.000 Euro gekostet hätte. Auch für die vorab benötigte Dokumentation und die Einschätzung damit verbundener Risiken lief dem Verband die Zeit davon. So bleibt, was viele befürchtet haben: auch 2023 ist der See gesperrt.

Was bedeutet das für die Tourismusbetriebe drumherum?

Auf die Tourismusbetriebe drumherum hat dies kaum Bedeutung – so sieht es offenbar Bürgermeister Lembach. Er habe gerade die Übernachtungszahlen für 2022 für den Kreis Euskirchen bekommen. Demnach hat es in der Gemeinde Dahlem „neue Rekordzahlen“ gegeben. Gemeldet wurden 153.400 Übernachtungen. Da in dieser Statistik Betriebe mit weniger als zehn Betten fehlen, sind die Zahlen gemäß Übernachtungsabgabe der Gemeinde Dahlem höher. „Es werden an die 175.000 sein“, so Lembach auf Anfrage. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 ist das ein Plus von mehr als zehn Prozent.

Im Rathaus ist man jedenfalls froh, in der leidigen Frage zum Sommerstau Klarheit zu haben. Man arbeite jetzt darauf hin, „dass wir 2024 wieder in den Regelbetrieb am See gehen können“, so Lembach. Im April werde der Neubau von zwei Betriebsschützen und der Steuertechnik ausgeschrieben. Zudem, so Lembach, müsse man sich klar machen, dass infolge eines „mehr als zehntausendjährigen Hochwassers“ die Menschen „nur“ in zwei Sommern nicht Baden können. „Aber die Hochwasserschutzmauer hat gehalten“, so Lembach. Angesichts dessen, was im gegenteiligen Fall hätte passieren können, könne er „damit sehr gut leben“.