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Wetter und Stimmung trübKartclub würde gerne häufiger an der Dahlemer Binz fahren

Lesezeit 3 Minuten
Mehrere Karts fahren hintereinander, das Wasser von der Strecke spritzt hoch.

Fahren nach Gefühl: Die Gischt machte den weiter hinten fahrenden Kartpiloten das Rennen im Regen auf der Dahlemer Binz ziemlich schwer.

Das erste Rennen des Kartclubs Burg Brüggen auf der Dahlemer Binz in diesem Jahr fand unter widrigen Bedingungen statt.

Das passte zusammen: Nicht nur das Wetter auf der Dahlemer Binz war trüb, als der Kartclub Burg Brüggen (KCBB), der seit vielen Jahren auf der Bahn an der Binz seine Heimstatt hat, am Samstag sein erstes Clubrennen in diesem Jahr veranstaltete. Auch mit der Stimmung der Organisatoren stand es nicht zum Besten, was allerdings nur zum Teil daran lag, dass die äußeren Bedingungen sich auch auf die Teilnehmerzahlen ausgewirkt haben dürften.

Doch für die Verantwortlichen steht immer noch die Situation im Vordergrund, die die Kartsportler als unbefriedigend wahrnehmen. „Zwei Rennen im Jahr, und eines davon im Regen“, sagte Frank Freyaldenhoven säuerlich. Er ist seit Ende 2022 Vorsitzender des Kartclubs.

Trainingsfahrten sind auf der Dahlemer Binz nicht erlaubt

Denn abgesehen von den zwei Wochenenden im Jahr, an denen Rennveranstaltungen durchgeführt werden, sind den Kartfahrern keine Trainingsfahrten gestattet, wie Freyaldenhoven erläuterte. „Wir hätten gerne mehr Rennen, aber vor allem mehr Trainingszeiten“, sagte er. Um den Betrieb aufrechterhalten zu können, sei das zu wenig. Laut Freyaldenhoven werde eine Ausdehnung der Zeiten aber vom Dahlemer Gemeinderat abgelehnt. „Wir treten auf der Stelle“, sagte er.

Blick in das Fahrerlager mit den aufgebockten Karts.

m Fahrerlager auf der Binz erhielten die Rennkarts den Feinschliff – und die Regenreifen.

Mit den Teilnehmerzahlen der vergangenen Jahre sei die Ausrichtung der Rennveranstaltungen nicht finanzierbar, erläuterte Freyaldenhoven. Deshalb habe sich der Kartclub mit der in diesem Jahr zum ersten Mal durchgeführte German Karting Series (GKS) zusammengetan.

„Dann können wenigstens die Kosten geteilt werden“, so der Vorsitzende. Denn da kommt einiges zusammen: die Streckencrew, die engagiert werden muss, Versicherungen und vieles mehr. Eine deutliche Erhöhung der Nenngelder für die Rennen sei keine echte Option – dann würden, so Freyaldenhoven, am Ende noch weniger Fahrer kommen.

Club und Bahnbetreiber würden sich über eine Lösung freuen

Der Grund für die Probleme des Kartclubs liegt in dem Erbbauvertrag, den die Gebrüder Nahrings, die die Bahn erbaut hatten, mit dem nahen Kloster Maria Frieden geschlossen hatten. Dort sind zwei Rennwochenenden vereinbart, aber keine Trainingszeiten. Trainings wurden zwar über Jahre durchgeführt und geduldet. Doch nach Beschwerden von Anwohnern zog sich die Gemeindeverwaltung auf den Vertrag zurück. Die Lage hat sich auch nach dem Umzug des Konvents nach Steinfeld nicht geändert.

Ein Fahrer ist von der Strecke abgekommen und steht im Rasen.

Das saubere Durchfahren der Kurven gelang auf der nassen Rennstrecke an der Dahlemer Binz nicht jedem Fahrer.

Ein Schild mit der Aufschrift Wet Race steht an der Strecke.

Für das Regenrennen gab es auch die entsprechenden Hinweise..

„Wir haben einen Antrag in den Gemeinderat eingebracht, doch der wurde abgelehnt“, sagte Freyaldenhoven. Gründe für das Ergebnis im nicht öffentlichen Teil seien nicht deutlich kommuniziert worden. „Dabei sind wir seit 2018 viel leiser geworden, darüber gibt es Gutachten“, sagt Christopher Merkel, mit Richard Orphan Betreiber der Bahn. Er würde sich über ein Gespräch freuen, um eine Lösung zu finden. Nicht nur die Veranstalter, auch die Fahrer treibt das Thema um. „Wir würden gerne mehr trainieren können“, sagte einer der Fahrer spontan.

Kartfahrer setzten an der Binz auf profilierte Regenreifen

Doch an einem Rennwochenende steht vor allem der Sport im Mittelpunkt. 49 Fahrer begaben sich auf die Strecke. Für sie waren die Bedingungen angesichts des stundenlangen Regens schwierig. „Ich glaube nicht, dass die Bahn heute trocken wird, auch wenn es jetzt aufhört zu regnen“, so die Einschätzung eines Aktiven. Zwar setzten die Kartfahrer auf profilierte Regenreifen. Dennoch bereitete die Gischt der Vorausfahrenden den Fahrern immer wieder Probleme, da die Sicht nach vorne arg eingeschränkt war.

Immer noch gilt der Kartrennsport als Talentschmiede für den Automobilsport. Als Beispiele dafür werden gerne der siebenfache Formel 1-Weltmeister Michael Schumacher und sein Bruder Ralf, aber auch der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel angeführt, die in Karts die ersten Erfahrungen auf vier Rädern machten. So können bei den Rennen der GKS die Fahrer bereits ab dem Alter von acht Jahren teilnehmen. In neun Klassen wird dort gestartet