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„Eifel“ verlässt die EifelSchiff soll künftig Gäste auf dem Neckar transportieren

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Die Brücke der „Eifel“: Das Schiff mit Elektroantrieb wurde 1954 in Dienst gestellt.

Simmerath-Einruhr – Es ist ein Stück Eifeler Tourismusgeschichte, das sich in dieser Woche auf die Reise in die Ferne machen wird. Das Schiff „Eifel“, das älteste Schiff in der Flotte der Rursee-Schifffahrt, wird, wenn das Wetter mitspielt, an diesem Montag aus dem Wasser gehoben und die Region verlassen, nach der es benannt worden ist. 65 Jahre war die „Eifel“ auf dem Wasser des Obersees unterwegs, nachdem sie 1954 in Dienst gestellt worden war.

Zuletzt war die „Eifel“ in der Funktion, Wanderer und Touristen vom Anleger in Einruhr nach Rurberg zu bringen, von den wesentlich größeren Schiffen „Seensucht“ und „St. Nikolaus“ abgelöst worden. Auch die Tatsache, dass die „Eifel“ über keine Toilette verfügte, führte dazu, dass sie kaum noch eingesetzt wurde. Mit ihrem Elektroantrieb konnte sie aber auf dem Obersee eingesetzt werden, der als Trinkwasserspeicher dient.

Bevor das Schiff auf einen Tieflader gehoben werden kann, sind viele Vorbereitungen nötig. So muss das Steuerhaus abgetrennt werden, um die Transporthöhe einhalten zu können.

Den letzten großen Einsatz hatte das Schiff im Frühjahr 2018, als es bei der Ankunft der „St. Nikolaus“ ihrer großen Schwester den Weg freimachen konnte. Da zu diesem Zeitpunkt Frost herrschte, musste das Eis, das sich auf der Wasseroberfläche gebildet hatte, mit einem Schiff aufgebrochen werden. Die kleine und wendige „Eifel“ war für die Aufgabe, als Eisbrecher zu dienen, wie geschaffen.

Per Tieflader auf die Reise

Doch nur selten ist Eis auf dem See. Und dann ist auf den beiden Seen, die von der Rursee-Schifffahrt bedient werden, in der Regel Winterpause. Deshalb wird die „Eifel“ die Eifel verlassen und ihre neue Heimat auf dem Neckar finden. Hier soll sie umgebaut werden und in Zukunft als Partyschiff auf dem Fluss unterwegs sein.

Wenn jemand eine Reise tut, dann sind eine Menge Vorbereitungen fällig. Bei einem Schiff ist das nicht anders. Da die „Eifel“ mit einem Tieflader nach Süddeutschland transportiert wird, waren eine Reihe von Maßnahmen fällig. „Wir mussten das Steuerhaus abtrennen, damit eine Transporthöhe von vier Metern erreicht wurde“, so Martin Conzelmann, Prokurist der Rursee-Schifffahrt. Zuerst sei geplant gewesen, das mit Schneidbrennern zu realisieren, doch schließlich wurde die Arbeit mit der Flex erledigt.

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Genauso mussten die Bänke und die Reling der „Eifel“ abgetrennt werden. Sie werden mit einem gesonderten Transport auf die Reise gehen. In Süddeutschland werden die Teile in einer Werft wieder zusammenmontiert, bevor das altehrwürdige Schiff mit dem Charme der 1950er Jahre wieder auf das Wasser gesetzt wird.