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„Die Restlichen haben Pech gehabt“Gastronomen im Kreis Euskirchen setzen auf 2G

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Die Gaststätte „Op dr Kinat“ in Zülpich setzt freiwillig auf ein 2G-Konzept.

Kreis Euskirchen – Die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Euskirchen liegt nach Angaben des Kreises über der 200er-Marke. Klar, dass die Sorge um einen neuerlichen Lockdown umgeht. Alexandra Jonas betreibt in Euskirchen einen Friseursalon. Aktuell laufe der Betrieb unter der 3G-Regel. Es handele sich aber wohl nur noch um eine Frage der Zeit, bis sie auf 2G umschwenke – vielleicht auch umschwenken muss. Für sie wäre das kein Problem.

Friseure im Kreis Euskirchen hin- und hergerissen

„Meine Mitarbeiter sind alle geimpft oder genesen. Genau wie 95 Prozent meiner Kunden“, sagt Jonas: „Die restlichen fünf Prozent haben in dem Fall Pech gehabt.“ Sie habe eine Verantwortung ihren Mitarbeitern und Kunden sowie auch ihren beiden Kindern gegenüber. Daher überlege sie unabhängig davon, was der Bund oder das Land entscheidet, freiwillig auf die 2G-Regel zu gehen.

Das würde auch eine Kollegin aus Zülpich gerne. Doch die steckt in der Zwickmühle. „Ein Teil meiner Mitarbeiter will oder kann sich nicht impfen lassen. Das ist zum Haareraufen“, sagt die Friseurmeisterin. Wenn es nach ihr ginge, wäre sie schon längst auf die freiwillige 2G-Regelung umgestiegen – auch zum Schutze der Gesellschaft.

Mechernicher Gastronom hofft, dass Lockdown ausbleibt

Für die Gastronomie im Kreis ist die Lage ebenfalls schwierig. „Bisher hatten wir 3G, aber wer weiß, was noch kommt“, sagt Pero Banic vom Restaurant Zagreb in Mechernich. Derzeit sei es schwierig zu planen, „schon jetzt merkt man, dass Corona wiederkommt“, so Banic. Seit einigen Tagen sei das Restaurant leerer als normal. Er warte nun auf die Bestimmungen der Politik. Wie die aussehen, weiß er natürlich nicht. „Ich kann nicht einschätzen, was noch kommt.“ Nur einen erneuten Lockdown will er nicht haben.

Den Wunsch hat auch Werner Berg. Der Betreiber der Gaststätte „Op d'r Kinat“ in Zülpich geht deshalb voran und setzt freiwillig auf 2G. „Ich gehe davon, dass schon sehr zeitnah die 2G-plus-Regelung kommen wird“, so Berg: „Sicher werden wir dann weniger Zulauf haben, aber Schließen oder Lockdown sind keine Alternative.“ Der Wunsch nach 2G sei von den Gästen gekommen. Deshalb habe man bereits bei den drei Kneipen-Karnevalsveranstaltungen vor dem Elften im Elften auf die 2G-Regelung gesetzt.

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„Bei 3G müssen wir andere Abstandsregeln vorsehen, die wir in der kleinen Kneipe kaum umsetzen können“, so Berg. Für 2G habe man an Karneval zwar eigens Sicherheitspersonal einstellen müssen, um die Nachweise zu kontrollieren, aber das sei es wert gewesen.

2G-Regel in neuem Café in Bad Münstereifel

Christopher und Marielle Haep eröffnen am Samstag ihr Café an der Unnaustraße in Bad Münstereifel. Ihr Boutique-Hotel und der Anbau sind bei der Flutkatastrophe – wie viele weitere Häuser in der Kurstadt – stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Ihr Café werden sie bewusst nur für Gäste, die geimpft oder genesen sind, öffnen. Auch der Einzelhandelsverband Bonn-Rhein-Sieg-Euskirchen legt den Gewerbetreibenden nahe, auf die 2G-Regel zu setzen – also nur Menschen, die geimpft oder genesen sind, ins Geschäft zu lassen.

Der Krisenstab des Kreises Euskirchen hat in seiner jüngsten Sitzung in der vergangenen Woche die Empfehlung ausgesprochen, bei allen Veranstaltungen auf die 2G-Regelung zu setzen. Dies sei erfreulicherweise bereits von vielen Karnevalsvereinen umgesetzt worden, sagt Landrat Markus Ramers: „Wir freuen uns, wenn wir zeitnah klare und verbindliche Regeln auf Bundes- und Landesebene bekommen.“

Bei der Kultveranstaltung „Jeck sin, lache, Musik mache“ wird ebenfalls das 2G-Konzept umgesetzt. 2G-plus ist nach Angaben des Veranstalters aufgrund logistischer Probleme nicht realisierbar.