Volksbank plant Fusion2021 soll die Raiffeisenbank Fischenich-Kendenich dazukommen
- Die Volksbank Euskirchen und die Raiffeisenbank Fischenich-Kendenich wollen fusionieren
- Die Aufsichtsräte und die Vorstände der beiden Häuser haben jeweils einstimmig beschlossen
- Wenn die Mitglieder zustimmen, könne die Verschmelzung 2021 vollzogen werden
Euskirchen – Die Volksbank Euskirchen und die Raiffeisenbank Fischenich-Kendenich, zwei ungleiche Partner, wollen fusionieren. Die Aufsichtsräte und die Vorstände der beiden Häuser haben jeweils einstimmig beschlossen, Sondierungsgespräche mit dem Ziel einer Verschmelzung zu führen. Das teilten sie jetzt in einer gemeinsamen Erklärung mit.
„Man hat auch als regionales Institut noch Chancen, sich zu entwickeln. Man muss sich nicht vor den Großen ducken – auch wenn die Zeiten, unter anderem wegen Corona und des niedrigen Zinsniveaus, schwierig sind“, ergänzte der Euskirchener Vorstandssprecher Hans-Jürgen Lembicz im Gespräch mit dieser Zeitung.
Mitglieder sollen im nächsten Jahr darüber abstimmen können
Der geplante Zusammenschluss soll in den kommenden Monaten im Detail vorbereitet werden, damit die Mitglieder in den jeweiligen Generalversammlungen im nächsten Jahr darüber abstimmen können. Wenn die Mitglieder beziehungsweise Vertreter zustimmen, könne die Verschmelzung 2021 vollzogen werden, erklärten die beiden Genossenschaftsbanken.
Die achte Ehe
Die angestrebte Fusion mit der Raiba Fischenich-Kendenich wäre die achte „Ehe“ der 1900 gegründeten Volksbank Euskirchen. Die Reihe der Verschmelzungen begann 1994, als die Euskirchener sich mit der Raiffeisenbank Zülpich zusammentaten.
Es folgten die Fusionen mit der Raiba Bad Münstereifel (1999), der Volksbank Rureifel (2001), der Raiba Mechernich (2002), der Raiba Junkersdorf (2016) und der Volksbank Wachtberg (2017). 2021 sollen die Volksbank Düren als Nummer sieben und die Raiba Fischenich-Kendenich an der Reihe sein. (ejb)
Wegen ihrer Größenordnung, so heißt es weiter, erscheinen die beiden Banken auf den ersten Blick recht unterschiedlich: Die Bilanzsumme der Volksbank Euskirchen belief sich im vergangenen Jahr auf rund 1,477 Milliarden Euro, die Zahl der Kunden auf etwa 56.000. 207 Mitarbeiter verteilen sich auf die Zentrale in Euskirchen und zwölf Geschäftsstellen. Ganz anders die in Hürth (Rhein-Erft-Kreis) angesiedelte Raiffeisenbank Fischenich-Kendenich. Sie hat eine Geschäftsstelle, 17 Mitarbeiter, ungefähr 2700 Kunden und eine Bilanzsumme von rund 73 Millionen Euro.
Es gebe aber viel Verbindendes: „Das gemeinsame traditionell gewachsene Werteverständnis zeigt sich insbesondere dadurch, dass beide Banken ihren Mitgliedern und Kunden vor Ort persönlich begegnen. Beide Institute bleiben da, wo andere schon gegangen sind.“
Beide Institute seien finanziell gesund
Beide seien außerdem gesund, hätten auch in den zurückliegenden Jahren erfolgreich den Turbulenzen der Finanzmarktkrise getrotzt und ihre gute Eigenkapitalposition ausgebaut.
Mit den Fusionsplänen reagieren die Genossenschaftsbanken ihrer Erklärung zufolge auf die Herausforderungen, die die zunehmende Regulierung im Bankensektor mit sich bringe, sowie auf das anhaltend niedrige Zinsniveau mit Negativzinsen und den damit verbundenen Verfall der Margen.
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Die Raiba Fischenich-Kendenich werde ihre Identität nach der angestrebten Fusion nicht aufgeben, versichern die Verhandlungspartner. Den Kunden blieben die bisherigen Ansprechpartner erhalten. Zudem werde der Name „Raiffeisenbank Fischenich-Kendenich“ (als Zweigniederlassung der Volksbank Euskirchen eG) weitergeführt.
Die Schließung von Geschäftsstellen sei im Zuge der Fusion nicht geplant, betonen die Banken. Betriebsbedingte Kündigungen von Mitarbeitern würden auf jeden Fall ausgeschlossen.
Die Fusionsverhandlungen mit der Volksbank Düren hat die Volksbank Euskirchen unterdessen durch Unterzeichnung des Verschmelzungsvertrages erfolgreich zum Abschluss gebracht, wie es weiter heißt. Sofern die Mitglieder den geplanten Vorhaben zustimmen, werden im kommenden Jahr mit den Volksbanken Euskirchen und Düren sowie der Raiba Fischenich-Kendenich drei Genossenschaftsbanken mit einer Bilanzsumme von insgesamt rund 1,856 Milliarden unter einem Dach vereint.