AboAbonnieren

Euskirchener InnenstadtFür Autofahrer sind Parkplätze derzeit nicht einfach zu finden

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Platzmangel für PKW.

Euskirchen – Zwischen Schuttcontainern, Kleintransportern von Handwerkern und den letzten Müllbergen suchen Anwohner auf der Wilhelmstraße nach einem Parkplatz. Wer aktuell sein Auto in der Euskirchener Innenstadt abstellen will, muss nicht nur an einigen Absperrungen vorbei, sondern wird auch schnell bemerken, dass es vor allem eins gibt: wenig Platz.

Tim Nolden, Euskirchener Stadtsprecher, räumt ein: „Insbesondere im Innenstadtbereich stehen in einzelnen Straßenzügen nicht mehr alle Parkflächen zur Verfügung.“ Betroffene Anlieger können seiner Aussage nach in die umliegenden Straßen ausweichen. Vor allem im Zentrum sei das Parken zudem vielerorts umsonst. 23 Parkscheinautomaten, unter anderem auch die in der Wilhelmstraße, seien noch defekt. Hier könne man mit Parkscheibe sein Auto abstellen, ohne eine Gebühr zu zahlen.

Günstig sein Auto abstellen kann man aktuell auch in den Parkhäusern in der Stadt: Sowohl das Parkhaus am Veybach-Center als auch das in der Spiegelstraße und das im Entenpfuhl haben laut Nolden noch keinen Strom. Deshalb können Pkw-Fahrer hier vorerst für einen Euro am Tag ihren Wagen abstellen. Das Geld wird bei der Einfahrt an einen Mitarbeiter übergeben. Dauerparker sind davon ausgenommen, sie können beim Vorzeigen der Karte wie gewohnt einfahren. „Auch der Parkplatz Mittelstraße steht mit 31 Stellplätzen zur Verfügung. Die dortigen Parkscheinautomaten sind ebenfalls defekt, hier muss die Parkscheibe eingelegt werden“, führt Nolden aus.

„Die Stadt geht aufgrund der aktuellen Situation äußerst umsichtig mit Parksündern um“

Auch wenn Parkende vielerorts in der Stadt gerade keine oder nur geringe Beträge zahlen müssten, sei die Gebührenpflicht mitnichten abgeschafft. „Die Stadt Euskirchen geht aber aufgrund der aktuellen Situation, solange der Katastrophenfall andauert, äußerst umsichtig mit Parksündern um“, erklärt der Stadtsprecher. Sobald der Katastrophenfall jedoch aufgehoben sei, werde die Stadt eine schrittweise Rückführung in den Regelbetrieb vornehmen. Weiterhin berücksichtigt werden laut Nolden aber besondere Umstände, die durch die Flut zustandekommen, wie etwa die von Helfern.

Dass die Anwohner die Parksituation als angespannt empfinden, sei bei der Stadt nicht aufgefallen. „Es gibt kein erhöhtes Beschwerdeaufkommen“, sagt Nolden. Für Helfer und Handwerker stelle die Verwaltung Ausnahmegenehmigungen aus, die von der Gebührenpflicht befreien.

Sollte es doch einmal zu Konflikten aufgrund der eingeschränkten Anzahl an Parkplätzen kommen, sei die Stadt zwar verpflichtet, Anzeigen zu Ordnungswidrigkeiten zu bearbeiten, so der Stadtsprecher: „Im Rahmen des sogenannten Opportunitätsprinzips entscheidet die Behörde aber im Rahmen der Ermessensausübung, ob und wie sie einschreitet.“ Daher könne es vereinzelt zum Einschreiten durch das Ordnungsamt kommen. „Allerdings geht die Stadt auch hier sehr umsichtig vor“, sagt Nolden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Neben den vielen Handwerkern, die aktuell durch die Arbeiten am Wiederaufbau der Gebäude Platz zum Parken benötigen, nehmen aber auch Müllberge Platz auf den Parkstreifen weg. Auf die Nachfrage, ob auch Garagenplätze unerlaubt für die Lagerung von Flutmüll genutzt werden, entgegnet Nolden: „Der gesamte Flutmüll wird nach und nach durch die Stadt Euskirchen, Nachbarschaftshilfe oder Entsorgungsfirmen abgeholt.“ Dadurch bestehe die Problematik, also wenn, nur sehr kurzzeitig.

Um die ungewohnte Situation für alle Betroffenen so wenig belastend wie möglich zu gestalten, können alle Verkehrsteilnehmer mit gegenseitiger Rücksichtnahme helfen. „Parkende sollten in jedem Fall darauf achten, dass Räumfahrzeuge nicht beim Abtransport behindert werden“, so Nolden. Generell soll ihm zufolge darauf geachtet werden, die Straßen insbesondere für Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei frei zu halten und stattdessen die verfügbaren Parkflächen zu nutzen.