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Fehlendes Parteilogo auf PlakatenJunge Union Euskirchen kürt „faules Ei der Woche“

Lesezeit 3 Minuten

 Markus Ramers (Archivbild)

Kreis Euskirchen – Wem der Landratswahlkampf bisher zu wenig Biss hatte, dem kann die Junge Union (JU) helfen. Sie ernannte nun kurzerhand Markus Ramers zum „faulen Ei der Woche“. SPD-Kreisvize Thilo Waasem sieht das als untrügliches Zeichen dafür, dass der CDU zunehmend die Flatter geht.

Ein Vorsitzender, der seine Werte und seine Heimat leugne – so charakterisiert die CDU-Jugendorganisation den SPD-Kreisparteivorsitzenden Markus Ramers, weil er auf seinen Wahlplakaten als Landratskandidat auf das Parteilogo verzichte. „Er kandidiert als Kandidat für die Landratswahl, nur schämt er sich für die Inhalte seiner Partei und nutzt daher die Mitglieder der SPD einzig als Anhängerfahrer oder Plakatierer seiner Botschaften“, heißt es in der Begründung für die zweifelhafte Auszeichnung: „Ein Vorsitzender, der seine Werte und Heimat leugnet – Unser faules Ei der Woche!“

Probleme mit „unsere Heimat“

Wer nicht zu seiner (politischen) Heimat stehe, sollte auch nicht „unsere Heimat“ (den Kreis Euskirchen) vertreten, findet JU-Kreischef Andreas Winkler. Er sei jedenfalls froh, dass sich Landratsbewerber Johannes Winckler zu seiner Partei, der CDU, bekenne: „Wir stehen hinter ihm – und er steht zu uns.“ Und so gibt es seitens der JU einen Hinweis an die junge und nicht mehr ganz so junge Konkurrenz: „Liebe Jusos, liebe SPD, ein Parteivorsitzender, der sich nicht traut, zu den Werten seiner Partei zu stehen, solch einen Mann hätten wir nicht unterstützt.“

Und auch der „liebe Markus Ramers“ erhält einen ungewollten Tipp von der Jungen Union: „Wenn du deine Unabhängigkeit wirklich ernst meinst, dann legen wir dir den Rücktritt als SPD-Chef nahe, das hat sogar die SPD nicht verdient!“ Was aber die SPD verdient hat oder nicht – darüber möchte sie gerne mitreden. Kreisparteivize Waasem stellt jedenfalls klar: „Wir stehen geschlossen hinter Markus Ramers.“

Kein Keil zwischen Partei und Ramers

Auch Ramers will keinen Keil zwischen sich und seine Partei treiben lassen: „Ich bin gerne und aus Überzeugung Mitglied der SPD. Das darf auch jeder wissen, und das wissen übrigens so gut wie alle Menschen, denen ich aktuell im Wahlkampf begegne.“ Durch seine Arbeit als stellvertretender Landrat seien weder er persönlich noch seine Parteizugehörigkeit unbekannt. „Ich bin dankbar für die Unterstützung meiner Partei, aber genauso für die Unterstützung vieler Menschen, die parteilos sind oder der SPD so gar nicht nahestehen – übrigens sehr viele, die sich politisch sonst bei der CDU verorten.“

Bei einer Personenwahl sollten Personen, ihre Kompetenzen und Konzepte im Vordergrund stehen, so Ramers: „So handhabe ich das. Andere dürfen das ja gerne anders machen. Die Zeiten, in denen eine Partei den Landrat im Kreishaus installiert, sind zum Glück vorbei.“ Waasem sieht seinen Genossen damit auf dem richtigen Weg: „Die Rückmeldungen auf diese Haltung sind durchweg positiv, und die Stimmung für Markus als Landratskandidaten ist sehr gut. Vielleicht merkt das auch die CDU und wird nervös.“

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Jede Partei führe den Wahlkampf, den sie für richtig halte, so Waasem: „Wir konzentrieren uns auf die Themen, die uns wichtig sind und den Menschen unter den Nägeln brennen. Wenn die CDU sich auf persönliche Auseinandersetzungen und schrille Töne konzentrieren will, ist das die Entscheidung der CDU. Beteiligen wird sich die SPD daran nicht.“