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Weiterhin eine BaustelleDarum ist der Kreishaus-Anbau in Euskirchen noch nicht fertig

Lesezeit 2 Minuten
Blick auf das Kreishaus aus der Vogelperspektive

Von außen sieht der Anbau ans Kreishaus schon recht fertig aus, innen ist er aber noch eine große Baustelle.

Der Anbau des Kreishauses in Euskirchen sollte schon lange fertig sein. Doch die Bauarbeiten sind noch immer nicht beendet. Die Gründe für die ständigen Änderungen im Terminplan sind vielfältig.

Ein paar vereinzelte Arbeiter werkeln am Montagmorgen auf der Baustelle – viel zu wenige, um die zeitliche Verzögerung aufzufangen. Eigentlich sollten aber schon gar keine Arbeiter mehr da sein, denn der Anbau des Kreishauses sollte längst eingeweiht, mit Leben gefüllt sein. Doch das Frühjahr 2021 – dieser Zeitpunkt war ursprünglich für die Fertigstellung des 40-Millionen-Euro-Projekts vorgesehen – ist mittlerweile mehr als sieben Monate her.

Doch es dauert nicht nur länger, bis der Anbau, in den auch die Leitstelle ziehen soll, fertig ist. Er wird auch teurer. Lange waren die Verantwortlichen im Kreishaus optimistisch, dass man bei den Preissteigerungen in der Baubranche mit einem blauen Auge davonkommen wird.

Mittlerweile hat der Kreisausschuss einer Finanzspritze in Höhe von 1,5 Millionen Euro bereits zugestimmt. Die Zustimmung des Kreistags am Mittwoch ist nur Formsache. Die Gesamtkosten für den Anbau steigen somit von bisher knapp 39,8 auf bis zu 41,3 Millionen Euro – mindestens.

Übergabe ist für Sommer 2023 geplant

„Derzeit gehen wir von einer Übergabe an den Kreis Euskirchen im Sommer 2023 aus. Wir sind optimistisch, dass die Verwaltung in 2023 im Erweiterungsbau sitzen wird“, sagt Wolfgang Andres, Pressesprecher des Kreises auf Anfrage.

Die Baustelle habe zu keinem Zeitpunkt vollständig geruht, jedoch sei sie viele Wochen absolut unterbesetzt gewesen. „Um ein Beispiel zu nennen: Zeitweise waren bestimmte Gewerbe nur mit zwei bis vier Personen besetzt, obwohl es 15 hätten sein müssen“, erklärt Andres.

Die Gründe für die permanenten Terminplanänderungen seien vielfältig und könnten immer nur wiederholt werden: Corona, Flut, Ukraine-Krieg, die durch alle Ereignisse stets schlimmere Liefer- und Personalsituation, Kostensteigerungen die zu verhandeln sind. Die Liste ließe sich wohl fortsetzen. „Es gibt nicht den alles entscheidenden einen Grund, aber leider haben wir in den vergangenen zweieinhalb Jahren jegliche Krise mitgenommen, die durchweg negative Folgen für den Bauablauf haben konnten“, sagt Andres.

Keine Auswirkungen auf den neuen 24-Stunden-Dienst

Durch die Verzögerung zieht sich auch der Umzug der Leitstelle in die Länge – zumal der Einbau der Leitstellentechnik erst nach Übergabe an den Kreis erfolgen könne, so Andres: „Das hat vergaberechtliche Gründe, sodass man zunächst sämtliche Abnahmen, beispielsweise für den Brandschutz und die Elektrotechnik, erfolgen müssen. Erst dann können Fachplaner und die ausführenden Gewerke in den fertigen Bau.“

Die Verzögerungen haben laut Verwaltung keine Auswirkung auf die Einführung des 24-Stunden-Dienstes in der Leitstelle. „Aktuell versuchen wir, die noch offene Disponenten-Stellen zu besetzen. Das ist allerdings kein Selbstläufer, aber wir kommen voran“, sagt Andres.