Hoffen auf HinweiseLandesreiterstaffel der Polizei ist im Billiger Wald unterwegs
Euskirchen-Billig – Um 15 Uhr machte sich am Donnerstag die Landesreiterstaffel der Polizei auf den Weg. Im Schritttempo ritten vier Beamtinnen gezielt in Richtung Billig. „Wir erhoffen uns, dass die Waldbesucher uns Hinweise geben“, erklärt Franz Küpper, Pressesprecher der Euskirchener Polizei. Hinweise, die helfen sollen, die Straftaten der vergangenen Wochen im Billiger Wald aufzuklären.
Nach Angaben der Polizei waren 17 Hochsitze beschädigt worden. Außerdem entdeckten Hundehalter mehrmals Giftköder. Ziel sei es, so Küpper, Spaziergängern, Wanderern und Walkern Ansprechpartner zu bieten – eben die Mitglieder der Reiterstaffel.
Ähnlich sei man 2020 bei der Brandserie in Iversheim vorgegangen. Auch dort habe man auf die Präsenz eines Bezirkspolizisten gesetzt. „Das ist auch ein abschreckendes Signal“, erklärt Pressesprecher Küpper: „Aber auch in Iversheim war der Beamte vor Ort, damit die Bewohner unbürokratisch, ohne große Hürde, den Kontakt aufnehmen und mögliche Hinweise äußern konnten.“
Zahlreiche Giftköder entdeckt
Die weißen Hinweisschilder sind kaum zu übersehen. „Achtung Giftköder“ steht in schwarzen Buchstaben darauf geschrieben. In den vergangenen Monaten fanden Spaziergänger und Hundehalter immer wieder solche Köder im Billiger Wald, zuletzt nach Angaben der Euskirchener Polizei Anfang Januar. Wie die Behörde mitteilte, handelte es sich in diesem Fall um sechs mit Gift vermischte Fleischbällchen.
Am 14. Dezember 2020 hatte der Dackel einer Spaziergängerin im Billiger Wald etwas Unbekanntes gefressen und sich in der folgenden Nacht erbrochen. Der Hund musste operiert werden. Nach Aussage des Tierarztes, der einen Stein aus dem Magen entfernt hatte, könnte der Dackel einen Giftköder aufgenommen haben.
Am 27. Dezember fand eine Hundehalterin im Billiger Wald 30 Giftköder, die sie allerdings nicht der Polizei übergab, sondern selbst entsorgte. Dabei soll es sich um frikadellenartige Fleischbällchen mit einer untergemischten blauen Substanz gehandelt haben. Zudem entdeckte ein Hundehalter an den Tagen vor Weihnachten gleich zweimal hinter einer Schranke ähnliche Giftköder. (tom)
Ziel sei es nicht, dass die Pferde eventuell ausgelegte Giftköder oder erneut abgesägte Hochsitze aufspürten, erklärte der Pressesprecher. Wenn Kommissar Zufall zu Hilfe käme, würde man allerdings nicht Nein sagen. In erster Linie gehe es jedoch darum, mit den Menschen auf dem für Streifenwagen nicht oder nur schwer zugänglichen Gelände in Kontakt zu kommen. Die bisherigen Hinweise haben nach Angaben der Polizei nicht zur Aufklärung der Straftaten geführt.
Bereits am Mittwoch waren Beamte hoch zu Ross im Billiger Wald unterwegs gewesen. Mehrere Stunden ritten sie durch das weitläufige Areal zwischen Billig, der Siedlung Euskirchener Heide und dem Golfplatz an der Burg Zievel. In den kommenden Tagen wollen sie mit ihren Dienstpferden weiter durch den Billiger Wald streifen. Wann – das verrät die Polizei nicht.
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„Es ist schon ein wenig komisch, wenn einem beim Spaziergang plötzlich Polizeibeamte auf Pferden entgegenkommen“, sagte Antonia Schneider am Donnerstag. Wegen der Größe der Tiere müsse man zunächst einmal seinen Respekt ablegen, so die Rheinbacherin weiter. Die Aktion selbst sei aber lobenswert. Eine Polizistin sagte, dass die Pferde ein gutes Medium seien. Die Ängste und der Respekt der Wanderer seien schnell weg. Nicht selten werde sie gefragt, ob man das Pferd auch mal streicheln könne.
Am Donnerstag wurden auch die Augen einiger Kinder ganz groß, die den Beamtinnen beim Ausladen der Pferde genau zuschauten.
Hinweise nimmt die Polizei Euskirchen unter Tel. 0 22 51/79 95 70 und 0 22 51/79 90 sowie per E-Mail entgegen. poststelle.euskirchen@polizei.nrw.de