TennisnachwuchsTraining in in Bad Münstereifel hat Eventcharakter
Bad Münstereifel – Umherwuselnde Kids, Bälle, die übers Netz fliegen, und viel gute Laune – wer samstagsvormittags an den Bad Münstereifeler Tennisplätzen vorbeikommt, dürfte sich seit Wochen verwundert die Augen reiben. Was ist da los?
„Wir haben ein koordiniertes Jugendförderkonzept vonseiten des Tennisvereins gestartet“, bringt es Wolfgang Schmitz, Mannschaftsführer der Herren 55, auf den Punkt. „Anfangs waren es gut 25 Kinder bis zwölf Jahre, die gekommen sind. Jetzt sind wir bei 40. Und es werden jede Woche mehr. Das ist mittlerweile ein richtiges Event.“
Trainer mit Zertifikat
Genau das soll es auch sein. Jugendförderkonzept heißt an dieser Stelle keineswegs leistungsorientiertes Tennistraining, auch wenn zertifizierte Coaches die Leitung übernommen haben. „Uns geht es um Bewegung, um soziale Kompetenzen, um Vernetzung“, so Schmitz.
Gemeinsam mit Jugendwartin Annabelle Schwanke, Sportwart Max Bruchhagen und Daniel Zingsheim hat er das Konzept entwickelt. „Aber wir haben wirklich volle Unterstützung von allen Seiten, von Verein, Trainern, Eltern und auch Unternehmen. So macht ehrenamtliche Arbeit richtig Spaß.“
Das gilt auch für die Kids, die durchaus das eine oder andere Mal anschließend ins Freibad weiterziehen oder im Clubhaus gemeinsam spielen. „Und genau darum geht es uns“, so Schmitz. Selbstverständlich gab es auch in den zurückliegenden Jahren Jugend- und Kindertraining in Bad Münstereifel.
Mit einem zentralen Unterschied zu jetzt: „Das war nicht zentral koordiniert oder als gemeinsames Event aufgesetzt. Tatsächlich können wir das Programm derzeit so finanzieren, dass es für den Verein keine finanzielle Belastung ist.“ Auch die Möglichkeit zu gemeinsamen Ausflügen besteht, wie etwa zu den Internationalen Deutschen Tennismeisterschaften U14 Ende Juli in Düren. „Das ist natürlich schon spannend für die Kids zu sehen, wie ein solch großes internationales Turnier organisiert wird.“
Patensystem entwickelt
Auch das Thema der nachhaltigen Integration der Kinder im Vereinsleben ist schon mitgedacht worden. Über ein Patensystem wird dafür gesorgt, dass die Kinder und Jugendlichen eben nicht nur ihre Altersklassen kennen, sondern noch mehr Menschen im Verein. „Sonst ist es klassisch so, dass die Kinder samstags zum Training kommen, happy heimgehen und eine Woche später wiederkommen.
Wir möchten über Paten auch unter der Woche das altersgruppenübergreifende Treffen hier auf der Anlage fördern.“ Ganz wichtig ist den Verantwortlichen des TC Rot-Gold Bad Münstereifel, dass es eben nicht ausschließlich um Tennis gehen soll: „Wir wollen sehr gern in einem nächsten Schritt weitere Vereine mit ins Boot nehmen, ob jetzt Schwimmen, Basketball, Judo, Handball oder eben auch die Kinder, die in der Halfpipe unterwegs sind. Uns geht es um eine multidisziplinäre Kooperation“, blickt Schmitz in die Zukunft und ergänzt: „Auch die Kooperation mit dem St.-Michael-Gymnasium in diesem Jahr war uns ein Anliegen.“
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Es läuft derzeit viel richtig auf den Tennisplätzen in Bad Münstereifel. Natürlich würde sich der Verein freuen, wenn viele Kinder langfristig dem Tennissport in der Stadt erhalten bleiben. „Oder aber einen anderen Sport finden“, wirft Schmitz ein. Das Gewusel auf den Tennisplätzen wird es auch in den nächsten Wochen geben: „Ursprünglich wollten wir in den Sommerferien das Training aussetzen. Da war der Widerstand von den Kindern groß, also machen wir weiter. Hoffentlich noch lange so, wie es derzeit ist“, erzählt Wolfgang Schmitz erfreut.